Der Überraschungsbesuch

Kurzprosa zum Thema Begegnung

von  IngeWrobel


Mein Mädchen“ hattest du früher zu mir gesagt
und das gefiel mir damals schon gut, obwohl es
völlig unangemessen war in deiner Position.

 

Heute, nach Jahrzehnten, bei diesem für dich
überraschenden Wiedersehen, schien keine Zeit
vergangen zu sein.

Du streicheltest meine Begrüßungshand in deiner
und dein Lächeln machte mich sprachlos.

 

Wieder auf der Straße wähle ich den ersten Abzweig links
in eine unbelebte Gasse.

Hier kann ich in Ruhe meinen Gefühlen nachhängen,
die Wärme noch spüren von dieser Begegnung,
von der ich weiß, dass es unsere letzte gewesen sein wird.  

 

 

22.09.2023


 



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Kommentare zu diesem Text

kipper (34)
(22.09.23, 16:02)
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 IngeWrobel meinte dazu am 22.09.23 um 18:15:
Hallo kipper, 

ich freue mich über Deine Worte – sehr! 

Ein lieber Gruß 
Inge

 Rosalinde antwortete darauf am 23.09.23 um 07:56:
Liebe Inge,

mich würden die Gefühle nach dieser Begegnung interessieren. Hätte das LI dieses Zusammentreffen lieber
vermieden? Ich glaube, eine kleine Peinlichkeit mitzulesen.
Benenn sie ruhig. Höflich muss man im Gedicht nicht sein.
Ich würde auch gern erfahren, welcherart die Beziehung damals war. Dies würde dem Gedicht mehr Tiefe geben.

Sprachlich bin ich nicht ganz bei dir. Mir fehlt ein bisschen die lyrische Sprache. Erst in der Conclusio gibt es so etwas wie einen Anklang daran. 

Die Idee gefällt mir. Aber ich denke, ausgeschöpft hast du sie nicht ganz. Im übrigen habe ich immer was zu meckern, verzeih.

Lieben Gruß, Rosalinde

 IngeWrobel schrieb daraufhin am 23.09.23 um 09:47:
Liebe Rosalinde, 
 
Dein "Meckern" ist immer konstruktiv und hilfreich und bei Gedichten durchaus gewünscht. 

Bei obigem Text wäre Mehr weniger. Es ist nur eine Szene, ein Hauch einer Begebenheit, ein Traum, mit dem ich erwachte und den ich sofort festhalten musste, um ihn nicht wieder zu vergessen. 

Viele meiner Geschichten sind Schlaf-Träume. Wenn ich sie nicht direkt nach dem Erwachen "konserviere", sind sie verloren. 
Dieses Problem, Träume nicht festhalten zu können, selbst wiederkehrende Träume, habe ich in einer Geschichte beschrieben, in der es einem Vater nicht gelingt, eine für seine kleine Tochter geträumte Weihnachtsgeschichte zu Papier zu bringen. Am Ende braucht er eine psychotherapeutische Behandlung. 

Zurück zum "Überraschungsbesuch": Natürlich gibt es einen umfassenden Hintergrund. Den zu offenbaren ergäbe einen neuen Text. Den werde ich aber voraussichtlich nicht schreiben, weil dann die Intention eine andere wäre. 
Mit obiger Szene möchte ich nur das Lächeln, das gute Gefühl weitergeben, mit dem ich aus dem Traum erwachte. Bei diesem zarten "Hauch" scheint mir jedes weitere Wort zuviel. 
Ich denke, Du verstehst mich – und grüße herzlich 
Inge

 Rosalinde äußerte darauf am 23.09.23 um 15:54:
Liebe Inge,

dass es sich um einen Traum handelt, habe ich gar nicht begriffen. Ich dachte, es sei eine reale Begegnung.

Das sind meine Überlegungen natürlich völlig am falschen Platz. Entschuldige bitte. 

Ich hab mal in meinem Traumbuch nachgesehen beim Stichwort Besuch, und jetzt weiß ich, dass du keine Allergien oder Antipathien hast, weil der Besuch nicht unangenehm war. Ist doch beruhigend, nicht wahr?

Lieben Gruß, Rosalinde
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