Osterfeuer

Text zum Thema Abendstimmung

von  RenatoDiCabriopa

Das Osterfeuer wärmt die Gruppe,
die Wangen werden langsam rot,
im Kreise kreist die Haschisch-Fluppe
und Mutti gart das Knüppelbrot.

Heizer Opa, gar nicht geizig,
legt noch etwas Brennholz drauf:
Sagt: "Wo ich bin, ja, da heiz ich!"
und reisst sich noch 'ne Pulle auf.

Papa grillt uns Wurst zuhauf
bis der Gürtel ziemlich spannt,
die Leber läuft zur Höchstform auf,
doch hält dem Nachkippen noch stand.

Die Flammen schlagen hoch hinaus,
wird Mama heut zur Anarchistin?
Hält in der Hand ein Cocktail-Glas,
ist sie 'ne Molotow-Stilistin?!

Als Tantchen schwärmt von den Kanaren,
da fleuchts aus Schoßhund Waldi raus:
Er lässt am Feuer einen fahren
und löst 'ne Stichflamme so aus.

Obwohl die Oma langsam friert
nach ihrer achten "Schwarzen Sau",
ist sie wie Mutti amüsiert,
ja, beide sind schon richtig blau.

Und bald, zu fortgeschrittner Stund',
nach zehn Halben, so ganz grob,
guckt Onkel einäugig ins Rund
wie ein freundlicher Zyklop.

Die Marshmallows sind vergriffen
und das Feuer ist fast aus.
Opa geht zum Abschied schiffen
und der Rest - im Zickzack - wankt nach Haus...



Anmerkung von RenatoDiCabriopa:

Ein privates Osterfeuer im Norden. Feuertonne. Max. 10 Leute drum herum. Getränke. Grillerei etc... Gestern Abend spontan entstanden (mit Bildern vor Augen)... Das eigentlich mit Privatnamen gespickte Gedicht - ein Osterevent bei Freunden steht an - habe ich zur "Verallgemeinerung" auf Familienmitglieder umgeschrieben, damit es für den "neutralen" Leser mehr Sinn ergibt... :)

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