Der Horizont trägt Tränenflor

Erlebnisgedicht zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  Füllertintentanz

Oh Wirklichkeit wie eng du bist,
es dröhnt in meinen Ohren.
Du schreist voll Sehnsucht als Solist,
die gern der Menschheit Hoffnung frisst
und trittst mit deinen Sporen,
beraubst die Blüten jeder Pflanze,
ihren Duft und ihrer Zier,
denn keine wird zu meinem Kranze,
alle scheinen aus Papier.


Wie tief du mir Gewissheit rührst
bis in die Eingeweide
und mir das Blut im Hals abschnürst,
mir jeden klaren Blick verführst,
weißt du, wie sehr ich leide?
Weil deine Leere sich verdichtet,
hebt sie mir jeden Sinn empor,
doch nichts, was meinen Schmerz mir lichtet,
mein Horizont trägt Tränenflor.


Vergänglichkeit wirft Schattenlicht,
zerkaut mein Nichtvergessen.
Aus jedem Stern Verzweiflung spricht,
die weit in mein Empfinden sticht,
ich lausche ihren Bässen.
Mein ganzer Mund voll Unbehagen
schweigt im Dunkel dieser Nacht.
Aus feuchten Blicken rinnen Fragen,
jede hat an dich gedacht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

AbeggRichard (44)
(11.11.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz meinte dazu am 12.11.05:
Lieber Richard, man sagt ja oft, dass Ungewissheit schlimmer wäre als tatsächliche Gewissheit... Doch so lange bei einem kranken Menschen die Heilung ungewiss ist - so lange besteht auch Hoffnung... Die Gewissheit, wenn dann alles vorbei ist, kann so viel schwerer sein. Jedenfalls für einen langen Moment.... Liebe Grüße, Sandra
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram