andi(e)stirnschlag

Kleinlichkeiten


Eine archivierte Kolumne von  AndreasG

Donnerstag, 11. August 2005, 01:36
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Ende?

Am Samstag habe ich ihn endlich wieder getroffen. Gut sieht er aus, erholt (frisch aus dem Urlaub), blendend gelaunt (Kalauer an Kalauer) und voller Tatendrang (der Damenwelt gegenüber). Und gleich zu Beginn fielen die erlösenden Worte: „Sie ist endgültig ausgezogen.“
Das Hick-Hack hat also ein Ende gefunden. Sie hat sich nach der Rückkehr zu ihm soweit normalisiert, dass sie ihn ein zweites Mal wegen dem Trainer verlassen konnte (echt klasse, wenn man sein eigenes Seelenkrankenhaus hat). Doch noch ist er für Kritik nicht empfänglich und preist sie als tolle Frau. – Ist sie bestimmt auch, irgendwo (so wie jeder Mensch), nur hat sie mir diese Seite nie offenbart.
„Als sie wieder bei Dir eingezogen war... wart ihr da... habt ihr da?“ wage ich eine stottrige Indiskretion (ein Scherz. Zwischen uns gibt es kaum Indiskretionen. Nur war die Zeit mit IHR etwas sprachlos zwischen uns.).
„Ein paar Mal,“ meinte er leise – und grinste dann breit.
„Und Deine... andere... Freundin?“
„Na ja, nichts Festes halt.“
„Auch als SIE bei Dir wohnte?“
„Weißt Du, das Schöne am Fremdgehen ist, dass man die Freude mit nach Hause bringt...“ zwinkerte er mir zweideutig zu.
(Hier brach das Gespräch kurz ab, weil ich Zettel und Stift suchen musste. – Was für ein Satz! – Die Fortsetzung kommt in den Giftschrank. *rotwerd*)

Später dann, Brigitte schlummerte schon längst, fand ich mich unter fünf Singles wieder (zwei davon verschwanden bald und versuchten gemeinsam einen Weg aus diesem Dasein zu finden...). Thema war: wie findet man als beziehungsgeschädigter Enddreißiger einen passenden Partner? – Aber auch der Punkt: “was kommt nach dem 40. Geburtstag?“ fand sich schnell ein.
Nun, ich erinnere mich noch an die Zeit, als die Frage im Raum schwebte, ob mit Erreichen des 20. Lebensjahres das “wirkliche“ Leben endet. Damals war es sehr wichtig, wie die “wahre“ Liebe zu finden sei.
Meinen Herrn Gesangsverein, wie sich die Zeiten ändern...
Na ja. Etwas hat sich doch verändert: es wird offener und schamloser geredet. Schamlos sogar in doppelter Hinsicht; – ausrasiert, vollrasiert, kurzgeschnitten, teilenthaart... - „Man möchte doch nicht, dass sich der Haarausfall zwischen den Zähnen wiederfindet.“ – „Denke doch mal an den Anderen!“ – „Du etwa nicht?“

Oje, oje, oje... - Jetzt fühle ich mich schon unter Gleichalten altmodisch. Ob wohl in 20 Jahren Silberpudel im Trend sind? *mundzuhalt*

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 bratmiez (11.08.05)
für nichtinsider unverständlich. für mich interessant zu erfahren, welche wende das ganze auf einmal hat, hehe.

 AndreasG (11.08.05)
Hallo Miez. - Vielleicht hast Du Recht, aber der Untertitel "Fortsetzung der Kolumnen vom 12. Februar, 17. März und 14. April" klang mir zu sehr wie Eigenwerbung. Na ja... Wen es interessiert, der wird vielleicht die Kommentare lesen und damit auch diesen Hinweis. - Dank Dir, Miez. - Liebe Grüße, Andreas

 ViolaKunterbunt (11.08.05)
Also, dann bin ich natürlich auch irgendwie Insider und habe es sehr witzig empfunden. Klasse, dieses Klarmachen der Tatsache, dass es wohl immer auf den Blickwinkel ankommt, ab welchem Alter man nicht mehr jung ist. Ich kannte mal eine 90jährige, die von einem 70jährigen sagte; "Was weiß der junge Spund denn schon davon?" - Die Kolumne erscheint mir diesmal fast zweigeteilt. Absicht? - Immer wieder erfrischend und gut zu lesen, Deine Kolumnen, schade, dass immer so wenig kommentiert wird. Liebe Grüße, Viola

 Nicht registrierter NutzerDr.RaoulGonzo (15.08.05)
Freundnin finden, mit 40? Versuch mal als 18 Jähriger beziehungsgeschädigter Mensch eine zu finden! Und in meinem Alter hat das noch mehr Stellenwert!
Unsinn, mit 20 fängt das Leben erst richtig an, zumindest hoff ich es. Oder wie Bon Dylan mal sagte:"Als ich in meiner kleinen Stadt lebte, und meine Jugend kein Ende zu nehmen schien"
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