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Fr., 27. März
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Gedanken zum Thema Schreiben
138. Kolumne
Sprechen oder Schreiben ist ein Bemühen um größeres Welt-Verständnis. Wer beschreiben kann, begreift, und umgekehrt. Literarisches, dichterisches Beschreiben ist, im Unterschied zum wissenschaftlichen, der Subjektivität geöffnet, ja verpflichtet, und im Bewusstsein gelassener, anders kontrollierter Subjektivität muss dann das Bezeichnete im Bezeichnenden eine größere Deutungssphäre gewinnen. Das ist das, was reizt - und das Spielen mit dem Sprach- und Welt-Material! In diesem Spiel, dem kontrollierten Experiment in den Naturwissenschaften vergleichbar, ergeben sich Erkenntnisgewinne, neue Gefühle werden erzeugt, nicht immer klar zuzuordnende Spielergebnisse, die befriedigen und zugleich wieder reizen.
Je jünger wir sind, wenn wir zu solcher Sprach- und Lebenserweiterung aufbrechen, umso größer ist der Fortschritt. Wenigen gelingt auch im höheren Alter radikale Progression, allerdings weiß keiner, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn einer schon von Anfang literarisch aufs Ganze gegangen wäre. Fontane schrieb seine großen Romane erst spät - aber er schrieb sehr viel schon viele Jahre vorher. Wenn Fontane von Anfang an aufs Ganze gegangen wäre - hätte er dann den bedeutenderen "Werther" geschrieben? Schwer zu sagen.
Sinnvoll ist es also, sich vor allem an sich selbst zu messen.
Dem älteren Autor steht die größere Welterfahrung im Wege, sie verführt zu Formen, die der junge Autor nicht zwangsläufig wählt. Denn der ist freier im Umgang mit der Realität. Ihm steht die Form nicht im Wege. Am besten ist es, der junge Autor geht mit der Form barbarisch um, damit die Wirklichkeit neu wirkt. Am besten geht der ältere Autor mit dem Inhalt barbarisch um, wider besseres Wissen, damit er neue Formen findet. Dann ist er jung.
Ulrich Bergmann
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