BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 18. September 2018, 00:27
(bisher 312x aufgerufen)

Finally, the BLACK has come back to this column.

So, jetzt aber. Nachdem ich letzte Woche vergessen hatte, dass der Beitrag geplant war und es erst gesehen hatte, als es schon zu spät war, kommt hiermit das offizielle Ende der Sommerpause.
Während dieser ist natürlich einiges passiert. Was genau, fasse ich nachfolgend für euch in der bewährten Form (Stichworte + - /) zusammen.

Rock Harz, 04.-07.07., Ballenstedt, Flugplatz Ballenstedt

- Anreise durch die waldige und kurvige Pampa von Sachsen-Anhalt
+ Einlass zwei Stunden früher als ursprünglich angekündigt
+ auf dem Campingareal freie Platzwahl ohne Einweiser (habe ich so noch nie erlebt)
+ kurzer Fußweg zum Gelände
+ Gelände ist übersichtlich und bietet trotzdem genügend Platz für 15000 Menschen
+ 2 Bühnen, die abwechselnd bespielt werden, d.h. keine Überschneidungen
+ Hasseröder Fürstenbräu Granat
- bereits am ersten Tag gab es keine 0,5 Liter Becher mehr
/ auf alle Tage verteilt einige Bands verpasst, aufgrund der guten Stimmung im Camp
+ tolle Nachbarn, die sich immer wieder mal bei uns einfanden
+ Giftspritze
+ WINTERSTORM eröffneten (für mich) den Bandreigen mit energischem Power Metal, so wie er sein muss
+ KREATOR untermauerten ein weiteres Mal, wieso sie aktuell die beste Thrash Metal Band der Welt sind
+ die GRAILKNIGHTS boten Entertainment pur
+ PRIMAL FEAR waren stark wie schon lange nicht mehr
/ SODOM spielten zwar (fast) nur Klassiker, aber wirklich eingespielt wirkte die neue Besetzung noch nicht
+ Biergarten war unterhaltsamer als POWERWOLF
+ MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN waren der ideale Rausschmeißer...
+ ... und NANOWAR OF STEEL das perfekte musikalische Katerfrühstück
+ erste Reihe bei CREMATORY, die wieder abgeliefert haben
- der nervige "Fan" der nach jedem Song lauthals "CREMATORY" schrie, bis er dann endlich kurz vor Ende des Sets über die vordere Absperrung "kremiert" wurde
+ HAMMERFALL mit ihrer "Harz on Fire" Show, inklusive Feuerfontänen auf und oberhalb der Bühne, sowie auf den Techniktürmen
- zum 20-jährigen Bestehen der 2. Scheibe "Legacy of Kings" hätte ich mir mehr komplette Songs aus diesem Album gewünscht, anstatt nur ein Medley
+ TROLLFEST starteten eine Polonäse quer durchs Publikum, angeführt von deren Bassist
+ EXODUS bekamen einen Mosh Pit inmitten eines gewaltigen Circle Pits
/ DIE APOKALYPTISCHEN REITER und EXODUS hätten die Positionen in der Running Order tauschen sollen
/ PARADISE LOST und KNORKATOR vom Biergarten aus verfolgt
+ IN FLAMES verpasst, weil ich mich da schon auf dem Heimweg befand

EXODUS, 09.07., Kassel, K19

- es war heiß (35° C im Schatten)
+ es war heiß (35° C im Schatten)
- SOLSTICE, die eigentlich mit ULTRA-VIOLENCE eine Europatour spielen sollten und an diesem Abend des Support-Slot hatten, sagten die Tour kurzfristig ab und spielten dementsprechend auch an diesem Abend nicht
+ dadurch bekamen sowohl die nun einzige Vorgruppe ULTRA-VIOLENCE aus Italien, wie auch EXODUS, mehr Spielzeit
- nichtsdestotrotz habe ich die Italo-Thrasher verpasst
+ dafür einige tolle Gespräche vorm K19 geführt
+ die Stimmung bei EXODUS war überragend
+ während des Sets stand Schlagzeuger und Gründungsmitglied TOM HUNTING auf und sagte, es fühle sich an wie ein Konzert in der Bay Area in den 80ern -> ein größeres Kompliment kann man nicht bekommen
+ nach dem Auftritt wurde ich von TOM HUNTING und Gitarist LEE ALTUS wieder erkannt ( Super Bowl auf der 70000 Tons of Metal)

Rock am Stück, 20.07., Fritzlar-Geismar, Papiermühle

- Parkplätze nicht mehr direkt am Gelände, sondern in der Stadt (Fritzlar)
+ kostenloser Shuttlebus zum Gelände
+ im Bus bereits die ersten bekannten Gesichter
+ auf dem Gelände noch mehr bekannte Gesichter, inklusive einiger unerwarteter
- 3 € für 0,3 Liter Bier halte ich für maßlos übertrieben
+ endlich SQUEALER live gesehen
/ TANKARD aus dem Schatten heraus genossen
+ ICED EARTH zeigten ihre Klasse, besonders bei den Halbballaden (Highlight: "Watching over me" -> Gänsehaut)
+ DORO startete direkt mit Klassikern
- Frühschicht am nächsten Morgen, weshalb mein Kumpel und ich das Gelände nach "Für immer" verlassen haben
+ Großraumtaxi in die Stadt erwischt
+ den Massen, die auf die Busse warteten zuvorgekommen
- zu wenig Shuttlebusse zum Ende des Festivals
/ die restlichen Tage des Festivals, insbesondere der 2. Haupttag, waren uninteressant für mich

NIGHT DEMON, 27.07., Kassel, K19

- es war heiß, allerdings nicht ganz so heiß wie bei EXODUS
- das Bier war nicht richtig gekühlt
- ich kam etwas zu spät und verpasste deshalb den Opener WOODRAGE
+ CHAOS PATH brachten im Anschluss Chaos und "Kriig"
- DEFENDER verpasst, wegen Gesprächen vor der Location
+ NIGHT DEMON schauten sich noch den Blutmond am Himmel an, bevor sie auf die Bühne gingen
+ zum 4. Mal in vier Jahren spielten NIGHT DEMON in Kassel und zum 4. Mal rissen sie alles ab -> so gut wie keine Ansagen, kein unnötiger Schnickschnack, sie geingen einfach raus und spielten
- sie haben "Radar Love" nicht gespielt

Die 90er Live, 28.07., Kassel, Auestadion

+ ich konnte trinken, da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist war (was bei einigen Acts auch durchaus angebracht war)
/ zum ersten Mal in meinem Leben im Kasseler Auestadion gewesen
- kein Merchandise der auftretenden Acts
/ alle Sets waren "nur" 20 - max. 45 Minuten lang
- Bier durfte nur in 0,25 Liter Bechern ausgeschenkt werden, da die 0,5 Liter Becher ausschließlich für Wasser gedacht waren
- auch ein Umschütten von 2 Bier in einen großen Becher war nicht möglich, da diese "abgezählt" seien (O-Ton eines Mitarbeiters an einem der Bierpilze)
+ Moderator MOLA ADEBISI ließ 90er-Feeling aufkommen
- fast alle Acts performten mit Playback, teilweise sogar Vollplayback (Musik + Gesang)
- wenig Originalmitglieder bei den meisten Bands
- SNAP! hätten vom Namen her eigentlich Headliner sein müssen, waren von der Performance her aber der perfekte Opener
- ohne TURBO B ist es nicht SNAP!
- Waren das EAST 17 oder irgendwelche Statisten aus einem BUSHIDO-Video? Anhand der Sonnenbrillen und Kappen konnte man leider nicht erkennen, ob es sich bei den drei Kerlen da auf der Bühne um Originalmitglieder handelte, oder nicht.
- OLI P. hatte so wenig Hits (und Charisma), dass er "Flugzeuge im Bauch" gleich zwei Mal spielte (in einem 20 Minuten-Set)
/ LA BOUCHE konnten nicht mehr in Originalbesetzung auftreten, aber dafür haben sie einen ganz guten Job gemacht
+ REDNEX waren wie erwartet großartig, allein "Cotton Eye Joe" hat das Infield auf links gedreht (Wer braucht schon Sitzplätze?)
/ JENNY BERGGREN FROM ACE OF BASE hatte zwar die gesamten Hits ihrer alten Gruppe am Start, aber irgendwie wollte der Funke nicht richtig überspringen
+ MASTERBOY feat. BEATRIX DELGADO waren mein persönliches Highlight an diesem Tag, da passte alles: alle drei Originalmitglieder (inklusive Sängerin BEATRIX DELGADO, die offiziell nicht mehr zur Gruppe gehört und deshalb als Feature angekündigt wurde) waren dabei, die Musik war live und nicht Playback und es wurde live gesungen -> So muss ein Auftritt bei einem solchen Festival sein.
- WHIGFIELD lieferte im Anschluss ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte: Vollplayback, voll drauf (keine Ahnung, was die vorher eingeschmissen hat) und voll unkoordiniert. Da half auch der hautenge Ganzkörper-Flecktarn-Anzug nicht, den sie anhatte.
/ CULTURE BEAT waren ganz gut, nur hat mir persönlich "Rendez-Vous" gefehlt
+ DR. ALBAN verordnete dem Publikum eine ganzheitliche Vollkörper-Bewegungstherapie. Tänzer, Musiker und natürlich Hits wie "Sing Hallelujah" und "It's my Life" taten ihr übriges dazu.
- LAYZEE fka MR. PRESIDENT war zwar bemüht, aber es zeigt sich doch, dass man als Rapper in einer 90er-Kultband später solo ziemlich allein dasteht. Es fehlten einfach seine beiden MR. PRESIDENT-Kolleginnen T-SEVEN und LADY DANII.
/ KATE RYAN war eher optisch als musikalisch interessant, lediglich "Désanchantee" konnte mein musikalisches Interesse wecken
/ Zum CAPTAIN HOLLYWOOD PROJECT kann ich nicht viel sagen, da es während des Auftritts zu regnen begann und ich mit meinen Kollegen das Stadion verließ. Showtechisch war es allerdings eines Headliners würdig.

DIE KASSIERER, 31.08., Kassel, 130bpm

- Location war sehr voll, gute Sicht war Mangelware
/ die Ska-Vorgruppe YUGONAUGHTY mischte Punk und politische Ansagen mit Balkanfolklore, nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend
+ DIE KASSIERER hauten ihre größten Hits "Blumenkohl am Pillermann" und "Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist" schon ziemlich früh raus
+ Zeit zum telefonieren während des Konzerts und trotzdem alle relevanten Songs mitbekommen
- nur ein cooles Shirtmotiv und das natürlich nicht in meiner Größe
/ Anscheinend zahlen Menschen wirklich 5€ für ein Nacktposter von Sänger  WÖLFI

So, das war, grob zusammengefasst, mein musikalischer Sommer.
Weitere Konzerte und Festivals (auch schon für 2019) sind bereits in Planung. Seid gespannt, ich bin es auch.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, die ich auf dem Rock Harz verpasst habe.

Platz 5: AMORPHIS
Platz 4: ENSIFERUM
Platz 3: SCHANDMAUL
Platz 2: ALESTORM

und

Platz 1: ROSS THE BOSS

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "High Hopes" von NIGHTWISH

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(18.09.18)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 19.09.18:
Wenn es in Majuskeln geschrieben gewesen wäre, hätte man ja einen Bandnamen vermuten müssen, aber auch ich bin da ratlos.

 Dieter_Rotmund (18.09.18)
Ach du Scheisse!
Graeculus (69) antwortete darauf am 19.09.18:
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 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 20.09.18:
Die Menge der besuchten Konzerte und Masse der gesehenen Bands wegen. Es ist ein Ausdruck des Erstaunens.
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