BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 30. Oktober 2018, 04:11
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Schockt Rock noch?

Morgen ist wieder dieser amerikanische Feiertag, der auf einer keltischen Tradition beruht und hierzulande eigentlich keinerlei Daseinsberechtigung hat. Zu diesem Thema hatte ich mich vor einiger Zeit ja schon in der Teamkolumne  keineGedanken (die ich auch mal wieder beleben könnte) ausgelassen.

Nichtsdestotrotz feiern Menschen auf der ganzen Welt diesen Tag und selbstverständlich sind Musiker da auch ganz vorn dabei. Nicht wenige gehen auf Promi-Halloween-Partys oder veranstalten gar selber welche. Das einzig schockierende an solchen Partys, sind allerdings bestenfalls die Outfits einiger Gäste.

Wirklich schockieren kann heutzutage ja sowieso nichts mehr. Die Menschheit ist durch die 24 Stunden-Berieselung mit Krieg, Mord und Totschlag mittlerweile so abgestumpft, dass alles nur noch hingenommen wird.
Waren das noch Zeiten, als Texte von KISS oder W.A.S.P. die besorgten Eltern zu Boykottaufrufen angestachelt haben. Als selbst die SCORPIONS ein Album-Cover (Virgin Killer, 1976) entschärfen mussten, weil es u.a. von einem Magazin als "Sauerei der Woche" betitelt wurde. Mit dem zensierten Cover wurde das Album dann zur "LP des Jahres" in Deutschland gekürt.
In den 90ern waren es dann Plattencover und Inhalte von Death Metal-Bands wie CANNIBAL CORPSE, die die Zensurbehörden auf den Plan riefen. Ein letztes Aufbäumen des Versuchs, das Publikum zu schocken.

Einige versuch(t)en natürlich auch in und mit ihrem Bühnenshows dem Publikum Schocker vorzusetzen.
Ich weiß gar nicht, wie oft ALICE COOPER schon auf der Bühne duch den Galgen, die Guillotine oder auf andere Arten "gestorben" und "wieder auferstanden" ist. Er selbst wahrscheinlich auch nicht.

MARILYN MANSON würde ich einen realen Selbstmord auf der Bühne durchaus zutrauen. Ebenso NIKLAS KVARFORTH, Frontmann, Gitarrist und Sänger der Bands SHINING und SKITLIV. Beide haben sich bereits während Konzerten selbst aufgeschlitzt. Naja, wers braucht. Das wäre, meines Erachtens nach, die letzte noch verbliebende Möglichkeit, dem Publikum noch einen Schockmoment zu präsentieren. Wenn überhaupt.

Wieder andere setzen nicht auf Selbstverstümmelung, sondern auf totale Entmenschlichung. Sie wollen mit der Menschheit scheinbar nichts mehr zu tun haben und bezeichnen sich selbst als "Aliens" (VALIENT THORR, GWAR) oder "Monster" (LORDI). Die beiden letztgenannten Bands pflegen dieses Image übrigens auch durch entsprechende Kostümierungen.

Ohne Kostüme, kommen dagegen Menschen aus, die sich auf spirituelle Weise von der großen Masse der Menschheit abheben, wie selbsternannte Schamanen (DR. JOHN, GAAHL) oder gar "Hexen" wie die vor kurzem verstorbene JILL JANUS. Deren Selbstmord war, zumindest für mich, nicht sonderlich überraschend. Vielmehr sehe ich es als ein letztes Heischen um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.
Es ist traurig, dass diese Welt inzwischen so weit ge-, oder eher verkommen ist. Und das ist das wirklich schockierende.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der "Hexenbands".

Platz 5: SKELETONWITCH
Platz 4: WITCHFYNDE
Platz 3: WITCHFINDER GENERAL
Platz 2: BURNING WITCHES

und

Platz 1: STORMWITCH

Danke fürs Reinhören.


euer wahnsinniger Sohn des MEPHISTO


Song der Woche: "I disappear" von METALLICA

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(30.10.18)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.11.18:
Das mit diesem Dylan muss 1924 gewesen sein, falls er Bob gefahren ist. Allerdings Chamonix, nicht Paris. Vietnamkrieg war später.

Antwort geändert am 05.11.2018 um 16:49 Uhr
Graeculus (69) antwortete darauf am 05.11.18:
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