BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Sonntag, 06. Oktober 2013, 03:57
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genreübergreifende Ausdänung

Eine Band aus Dänemark erobert seit einiger Zeit mit einer ausgefallenen musikalischen Stilmischung die Ohren und Playlisten von Hörern und Fans (fast) aller modernen musikalischen Richtungen. Egal ob man normalerweise HipHop, Techno, Metal, Punk oder Deutsch-Rock hört, VOLBEAT sind der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich alle einigen können.

Ein äußerst interessantes Phänomen, wie ich finde.
Die Musik von VOLBEAT ist nämlich eine Mischung aus ELVIS PRESLEY und JOHNNY CASH mit Old-School Punk Rock a la SOCIAL DISTORTION (alle drei hat VOLBEAT-Frontmann MICHAEL POULSEN übrigens als Tattoo auf Armen und Brust verewigt) und Heavy Metal.
Viele Fans sind aber vom Heavy Metal so weit entfernt, wie DIETER BOHLEN von einem "Bambi" und kennen bestenfalls einen Song von ELVIS und/oder JOHNNY.

Da stelle ich mir doch die Frage, woran das liegen mag? Auch die "Betroffenen" (von denen ich schon etliche gefragt habe) konnten mir diese Frage nicht beantworten. Meist kam als Antwort: "Die machen einfach geile Musik."
Anscheinend ist hier wohl das Ergebnis um einiges größer, als die Summe der einzelnen Teile.

Bei mir ist es allerdings eher andersrum. Ich höre hauptsächlich Heavy Metal, aber auch sehr gerne ELVIS und vor allem JOHNNY CASH. Auch SOCIAL DISTORTION habe ich schon live gesehen, auch wenn ich die nicht so prikelnd fand.
Auf jeden Fall kenne ich die Einzelteile, nur die Summe (sprich VOLBEAT) fand nie wirklich meinen Geschmack.
Auch ihr Auftritt auf WACKEN im vergangenen Jahr konnte daran nichts ändern. Ich hab sie mir zwar nicht angeschaut, aber trotzdem zwangsläufig mitbekommen. Sie waren nämlich so laut, dass ich auf die andere Seite der Bühne im "Wackinger Village" gehen musste, um überhaupt etwas von TORFROCK mitzubekommen.

Aber egal, ich schweife ab.
Womit ich auch nicht wirklich etwas anfangen konnte, war der textliche Inhalt, der letzten beiden Alben ("Guitar Gangsters & Cadillac Blood" und "Above Hell/Beyond Heaven"). Hierbei handelte es sich nämlich um Konzeptalben zu einer Geschichte, deren Handlung im Film Noir-Bereich (Detektive, Trenchcoats, Hüte, etc.) angesiedelt ist. Nicht unbedingt meine Welt (auch wenn es einige gute Filme in diesem Bereich gibt).

VOLBEAT waren also bislang die Band, die symbolisch für meine Grundeinstellung stand: Wenn alle es gut finden, muss es schlecht sein.

Doch mit ihrem aktuellen Album "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" konnten sie schließlich auch mich überzeugen.
Thematisch im Wilden Westen angesiedelt, erinnert auch die Musik teilweise an die Soundtracks der alten Spaghetti-Western (Stichwort: ENNIO MORRICONE). Da rannten sie mir mir quasi offene Türen ein.
Außerdem klingen sie härter (um nicht zu sagen metallischer) als zuvor, was sie in die Nähe ähnlich gelagerter Bands die DOWNSPIRIT oder DEZPERADOZ bringt, die ich beide sehr mag. Ein Grund hierfür mag sicherlich auch der Einstieg von ex-ANTHRAX Klampfer ROB CAGGIANO als neuer Lead-Gitarrist sein.

Wenn sie also das nächste Mal auf einem Festival spielen, auf dem ich auch bin, werde ich sie mir definitiv auch mal anschauen. Vielleicht überzeugen mich die alten Songs ja, wenn ich sie live höre. Wäre nicht das erste Mal.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der musikalischen Persönlichkeiten, die aus Dänemark stammen.

Platz 5: GITTE HAENNING (Schlagersängerin)
Platz 4: CARL NIELSEN (Komponist)
Platz 3: HERI JÖNSEN (Frontmann von TYR) (Färöer Inseln)
Platz 2: KING DIAMOND (früher Sänger bei MERCYFUL FATE, inzwischen seit etlichen Jahren solo erfolgreich)

und

Platz 1: LARS ULRICH (Schlagzeuger von METALLICA)

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Don't believe the Hype" von PUBLIC ENEMY

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Matthias_B (08.10.13)
Auf youtube.de gibt's ganze Alben (und Livemitschnitte) dieser Gruppe eingestellt; aus Neugierde habe ich in das hier genannte hineingelauscht, aber innovativ ist es wahrlich nicht: Übliches palm-mute-Dakka-Dakka mit seichten Refrains, welche aus Allerweltsmelodien ohne Dämpfung bestehen; wenn mal das Radio angeschaltet wird, erklingt meistens so ein lauter Vagheitsbrei (fairerweise sei zugegeben, dass ich fast nur Musik der 60er höre, aber wenn schon von Johnny Cash und Elvis Presley die Rede ist...). Ich finde das, z.B., besser, auch wenn es meinen Geschmack nicht sonderlich trifft:  http://www.youtube.com/watch?v=lGCVCrH0fhs (Loonatikk - The last time)
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