BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 08. Dezember 2014, 22:57
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Junge, komm nie wieder! (revisited)

Die gestrige Nachricht des Tages: DER GRAF trägt UNHEILIG zu Grabe. Naja, zumindest vor 10 Jahren hätte dieses Wortspiel in Bezug auf die Musik noch Sinn gemacht.
Warum ich UNHEILIG nicht in der  letzten von mir geschriebenen Kolumne erwähnt habe? Wahrscheinlich weil ich krampfhaft versuche, diesen Kommerz-Quatsch zu ignorieren.
Aber damit ist es ja jetzt vorbei. Ein letztes Album samt dazugehöriger Tour sind noch angekündigt, welche am 29. August 2015 enden wird. Also genau an meinem Geburtstag. Ein doppelter Grund zum Feiern.

Hoffentlich bleibt wenigstens er standhaft und zieht die Sache mit dem musikalischen Ruhestand auch durch.
In der deutschen Musiklandschaft gibt es nämlich einge prominente Beispiele dafür, es damit nicht allzu genau zu nehmen.

Dieses Jahr in aller Munde war natürlich das Live-Comeback der BÖHSEN ONKELZ. 2005 hatte man sich am Sachsenring noch groß vor 120000 Neffen und Nichten verabschiedet und angekündigt, dass es nie zu einer Reunion kommen würde.
Und was passierte dieses Jahr? Am Hockenheimring kam es gleich an zwei Tagen zu einer Reunion vor jeweils 100000 Fans.
Wie glaubwürdig diese Band, die immer von ihrer Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit lebte, jetzt noch ist, möge ein jeder für sich selbst entscheiden.  Ich tat es bereits Anfang des Jahres.

Ähnlich sah es 2009 aus, als ROCK'N'ROLF KASPAREK ankündigte, seine Band RUNNING WILD nach dem Auftritt auf dem Wacken:Open:Air entgültig auf Kiel zu legen.
Nun, seitdem hat die Band zwei neue Alben veröffentlicht und ratet mal, wo und wann die Live-Reunion ansteht. Richtig, nächstes Jahr auf dem Wacken:Open:Air.

Auf die Spitze treiben es aber die SCORPIONS.
"Sting in the Tail" (2010) war als letztes Album angekündigt, dem die "Get your Sting and Blackout"-Tour folgte.
Dieser folgte die "The Final Sting"-Tour, die aber (laut Sänger KLAUS MEINE) noch nicht die "Final"-Tour war.
Dem folgte ein Angebot von MTV, ein "MTV Unplugged"-Konzert zu spielen und aufzunehmen, was im September 2013 realisiert und natürlich entsprechen auch als Doppel-CD, DVD und Blu-Ray veröffentlicht wurde.
Weitere Tourangebote folgten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann rocken sie in zehn Jahren immernoch wie ein Hurricane um die Welt.

Naja, ich kann mir in zehn Jahren Schlimmeres vorstellen.
Ein UNHEILIG-Comeback zum Beispiel.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine FLOP 5 der Bands/Künstler, die nie wieder aus der Versenkung aufzutauchen brauchen.

Platz 5: THE KELLY FAMILY
Platz 4: THE KELLY FAMILY
Platz 3: THE KELLY FAMILY
Platz 2: THE KELLY FAMILY

und

Platz 1: THE KELLY FAMILY

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "The Ex-Factor" von LAURYN HILL

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Skala (07.10.14)
Gern gelesen. Die Nachricht hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Ich persönlich find's schade, ich mochte einiges von Unheilig ganz gern, und würde ein "Comeback in 10 Jahren" wahrscheinlich nicht als ganz so katastrophal erachten wie du. ;) Aber ich sag immer, lieber Schluss bevor nur noch Murks herauskommt und das Privatleben drunter leidet. Wenn ich zurückdenke, hat den wenigsten Musikern und Bands eine (wenn auch gelegentlich nur vorübergehende) Trennung geschadet.
Allerdings gebe ich dir Recht, was die Kellys angeht. Aber die machen ja jetzt auch in Extremsport, Unterhaltungstanz, Mode, und, ja, wie ich gerade ergoogelt habe, offenbar immer noch in Solomusik. Sachen gibt's...
Graeculus (69)
(07.10.14)
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 Skala (07.10.14)
@Graeculus: Ich schätze, Bob Dylan würde ungehindert weitertexten, immer dem Literaturnobelpreis entgegenstrebend...
Und was den Jopie angeht... in unserer Familie (allesamt Verschwörungstheoretiker!) kursiert schon seit Jahren das Gerücht, dass er eigentlich schon irgendwann in den Neunzigern (seinen oder dem Jahrzehnt, eigentlich egal) verschied und seitdem präpariert von Simonchen zwecks Verdienst und Medienpräsenz ferngesteuert wurde... was auch diverse Aussetzer auf der Bühne erklären könnte. Irgendwann war die Software dann aber leider ganz hinüber... vielleicht ein Virus...

 FRP (08.10.14)
Der sogenannte "Bob Dylan" wurde im Laufe seines Wirkens mehrmals komplett ausgetauscht. Das schwierigste war wohl
ein jedes Mal die Feinjustierung seiner Stimme, die immer mehr
Reibeisencharakter annahm (Virusspuren). Dylan hat schon bald
nach seiner Scheidung von Sarah (1977) ganz offen zugegeben,
dass er mit seinem Leben nichts anderes anzufangen weiß, als
zum Wanderzirkus zu werden. Auf Preise und Ehrungen ist er
aber bestimmt nicht aus, einige hat er sogar abgelehnt, oder ist
einfach nicht zu den Verleihungen erschienen. Es nervt und
langweilt ihn. Darüber schrieb er schon 1972 den Song "Day of
the locusts".

Jo, das geht mir auch auf die Nerven: Diese blödsinnigen
come back-Drohungen, die m. E. nur initialisiert werden,
um angerostete Karrieren neu anzuschieben. Die Aussage:
"Ich/wir hören auf" entspricht somit 1:1 der früheren
Version: "Wir werden bald ein neues Album machen und
gewaltig auf Tour gehen". Ist aber nicht wirklich neu,
zum Beispiel David Bowie hat das schon 1973 angekündigt.
Was er dann änderte, war sein Image. Ist irgendwie ein
infantiles Verhalten wie beim Kleinkind, das mit definitivem Luftanhalten droht, wenn es nicht die Beachtung bekommt,
die es sich wünscht.
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