BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 08. November 2016, 06:35
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Ökofaschisten und Konzertabsagen

Wer meine Kolumne aufmerksam verfolgt, weiß, dass ich gerne mal für Konzerte weitere Strecken zurücklege und manchmal sogar ins Ausland fahre. Aber egal wo ich bin, ob in einer anderen Region Deutschlands oder im Ausland, ich versuche immer, etwas regionaltypisches zu essen. Wenn ich in Berlin bin, esse ich eine Bulette, in Kapstadt habe ich gegrilltes Tintenfischsteak gegessen und als ich dieses Jahr im Juni auf den Färöer Inseln war, habe ich extra nach einem Restaurant gesucht, das Steak vom Grindwal auf der Karte hatte. Und es war lecker.

Ich kann mir gut vorstellen, wie manche meiner Leser entrüstet aufspringen und eine bitterböse Nachricht an mich verfassen wollen, wie ich so etwas barbarisches wie den Grindadráp unterstützen könne. Bleibt sitzen, werte Leser. Das was ihr aus den Medien erfahrt ist nichts weiter als eine Verdrehung der Tatsachen, angereichert mit einigen Lügen und serviert von demagogischen Ökofaschisten, allen voran die Organisation “Sea Shepherd“, die ich in diesem Zusammenhang für mich nur die “Öko-SS“ nenne.
Diese Organisation hat sich der Rettung und dem Erhalt bedrohter Meerestiere, insbesondere Wale und Delfine verschrieben, was im Grunde genommen auch eine lobenswerte Sache ist. Gerade wegen Ländern wie Japan ist es auch wichtig, solche Organisationen zu haben.
In Bezug auf die Färöer allerdings wird von denen eine Kampagne betrieben, die die gesamten Bewohner der Inseln als mordlustige Barbaren darstellt, deren einziges Ziel es sei, die Grindwale auszurotten.
Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Wenn mal eine Grindwalschule gesichtet wird, fahren die Männer raus aufs Meer und trennen einzelne Tiere von der Schule ab. Dabei achten sie sehr genau darauf, sich nur ältere Tiere, hauptsächlich Bullen, auszusuchen. Deren Tran ist am Besten für die Bedürfnisse der Färinger geeignet. Weibchen und Jungtiere werden komplett verschont, um die Populationen gesund zu halten. Die von der Schule abgetrennten Tiere werden auf spezielle Strände getrieben und dort mit einem gezielten Stich in die Halsschlagader getötet. Dass dabei viel Blut fließt ist klar, allerdings sieht es weit dramatischer aus, als es ist.
Dass die Färinger große Zahlen an Tieren abschlachten, ist ebenfalls eine Lüge. Es werden nie mehr Tiere erlegt, als die Menschen in der jeweiligen Region wirklich benötigen. Fleisch und Tran werden gleichmäßig auf alle Haushalte verteilt, wobei darauf geachtet wird, dass für die Schulen und Kindergärten auch genug übrig bleibt. Von den Walen bleibt im Übrigen nichts übrig, da sie zu 100% verarbeitet werden. Aus den Wirbeln werden z.B. Hocker gearbeitet.

Diese Informationen habe ich direkt vor Ort einholen können und sie wurden mir sowohl von den örtlichen Behörden als auch von Privatpersonen bestätigt.
Die Statistiken, die von der “Öko-SS“ immer wieder angeführt werden, sind völlig aus der Luft gegriffen, weil es keine genauen Angaben zu der Grindwalpopulation im Nordatlantik gibt. Dass es einen Rückgang der Population gibt, will ich nicht bestreiten, aber alles den Färöern zuschreiben zu wollen, erinnert doch sehr an gewisse Propaganda in Deutschland vor ca. 80 Jahren als man auch einer gewissen Gruppe Menschen den Schwarzen Peter zugeschoben hat. Man darf nicht vergessen, dass auch Länder wie Japan und Norwegen ebenfalls in diesen Gewässern jagen und weit größere Flotten und Kapazitäten haben. Darüber hört man komischerweise nichts.

Auch das Argument, dass es in der EU ein Walfangverbot gibt, kann auf die Färöer nicht angewandt werden. Zwar gehören sie politisch gesehen zu Dänemark, sind aber (ebenso wie Grönland) vertraglich so weit autonom, dass sie selbst über den Bei- oder Austritt zu Staatengemeinschaften bestimmen können. Deshalb sind die Färöer nicht Teil der EU und somit ist EU-Recht hier nicht anwendbar.

Was hat das ganze Thema jetzt mit Musik und (wie die Überschrift schon andeutet) Konzertabsagen zu tun? Ganz einfach. Einer der prominentesten Befürworter des Grindadráp ist HERI JOENSEN, Frontmann der Band TYR. Diese, wohl bekannteste, Band von den Färöer Inseln ist thematisch tief in der Geschichte der Färöer und der gesamten Nordatlantikregion verwurzelt, was sich z.B. in Coverversionen von färinger, dänischen oder auch irischen Folkloresongs zeigt. Der Grindadráp ist für JOENSEN (wie für die Färinger allgemein) ein Bestandteil ihrer Geschichte und ihrer Kultur und das betont er in Interviews auch immer wieder.
Solche Aussagen waren nun für einige “Aktivisten“ der Grund diverse Konzertlocations anzuschreiben, mit der Bitte die anstehenden Konzerte von der Symphonic Metal-Band SIRENIA, als deren Vorgruppe TYR spielen sollen, abzusagen. Leider haben das auch einige Locations in Deutschland und den Niederlanden durchgezogen, andere (ebenfalls Deutschland und Österreich) überlegten noch. Die Tour startet in diesen Tagen und wird leider durch die Kurzsichtigkeit einiger Verblendeter kürzer ausfallen, als geplant. Die Leidtragenden sind wieder einmal die Fans, die absolut nichts dafür können und einfach nur wegen der Musik kommen.
In meinen Augen handelt es sich hierbei um einen klaren Eingriff in die Kunstfreiheit, und damit einen direkten Verstoß gegen Artikel 5 unseres Grundgesetzes (zumindest soweit es die deutschen Konzerte betrifft, die ja den Großteil der Absagen ausmachen).

Zum Abschluss noch eine persönliche Bemerkung: Jeder, der Klamotten von “Sea Shepherd“ trägt ist in meinen Augen ein Unterstützer des Öko-Faschismus und wird entsprechend von mir verachtet werden. Wie jeder andere Faschist auch.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Songs mit Bezug zum Meer.

Platz 5: „In the Navy“ von VILLAGE PEOPLE
Platz 4: „Rising from the Sea“ von REAPER
Platz 3: „Seemann“ von RAMMSTEIN
Platz 2: „Terror on the high Seas“ von ALESTORM

und

Platz 1: „Prisoners of the Sea“ von AXEL RUDI PELL

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Wavin’ Flag" von K’NAAN

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (08.11.16)
Jaaaa, "In the Navy" ist klasse!

"Sea Shepherd“: Habe ich schonmal eine Jacke mit dieser Aufschrift gesehen und hielt es für eine Modemarke.

Den Nazi-Vergleich (Schwarzer-Peter-Stelle) würde ich weglassen, ist kein guter Stil und Du bringst Deine Abneigung auch so genug zum Ausdruck, finde ich.
Graeculus (69)
(08.11.16)
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 Dieter_Rotmund (09.11.16)
Ja, gefällt mir auch!

Nun bin ich neugierig, Andreas: Welche Veranstaltungen veranstaltest Du denn?
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