BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 21. Februar 2017, 00:13
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musikalische Erdkunde

In der vergangenen Woche auf Platz 3 meiner TOP 5: "Love hurts" von NAZARETH. Und genau diese Band bringt mich auch zum heutigen Thema: musikalische Erdkunde.

NAZARETH haben sich ja nach der nordisraelischen Stadt benannt, in der angeblich MARIA vom Erzengel GABRIEL angekündigt wurde, dass sie den "Erlöser" (niemand anders als "JESUS") gebähren würde.
Davon mag man halten was man will (ich persönlich halte Abstand), allerdings ändert es nichts daran, dass sich der Name tief in die Geschichte des Rock’n’Roll eingebrannt hat.
Ob das auch so gewesen wären, wenn die Gruppe sich nach ihrer Heimatstadt "Dunfermline" benannt hätte, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln.

Aber natürlich gibt es auch Bands, die sich nach ihrer Heimatstadt benannten und durchaus erfolgreich waren. CHICAGO ("Hard to say I’m sorry") und BOSTON ("More than a Feeling") seien an dieser Stelle genannt.

Wem der Name der Heimatstadt trotzdem zu einfallslos war, ging eine Ebene höher und benannte sich nach dem US-Bundesstaat, in dem man lebte. So geschehen bei KANSAS, deren Hits "Carry on wayward Son" und "Dust in the Wind" heutzutage absolute Evergreens des Classic Rock darstellen.

Nicht aus Texas stammt die gleichnamige Pop-Rock Band. Ihren Namen haben diese 1986 zusammengefundenen Schotten vielmehr dem Titel des WIM WENDERS-Films "Paris, Texas" entliehen. Nichtsdestotrotz sind Songs wie "Summer son" oder "Say what you want" noch immer in den Playlists vieler Radiostationen zu finden.

Bands/Künstler, die sich nach Ländern benannt haben sind mir soweit keine bekannt (Vielleicht können mir meine Leser ja weiterhelfen?). Höchstens die Rockband X-JAPAN. Drei mal dürft ihr raten, aus welchem Land sie kommen.

Ach ja, es gab Ende der 70er auch noch eine Supergroup namens UK, die sich aus ehemaligen Mitgliedern von u.a. URIAH HEEP, FRANK ZAPPA, YES und ROXY MUSIC zusammensetzte. Ich werde später noch einmal auf diese Band zurückkommen.

Also gehen wir noch eine Stufe höher: Kontinente.
Und welche Schweden mit 1m³-Frisuren fallen einem da sofort ein? Richtig: EUROPE. Ihr, alle Jahre wieder an Silvester gepielter, Hit "The final Countdown" ist aber auch ein absoluter Ohrwurm, den man inzwischen fast im Schlaf mitsingen kann. Dabei wird leider nur allzu oft vergessen, dass Sänger JOEY TEMPEST und Konsorten auch sonst richtig schönen Hard Rock fabriziert haben und immer noch fabrizieren. Ihr aktuelles Werk "War of Kings" (2015) wurde weltweit von der Fachpresse gefeiert. Zurecht, wie ich finde. Ich hatte die Gelegenheit einige Stücke aus dem Album bei deren Konzert im Rahmen des Wacken:Open:Air 2015 zu hören und war schwer beeindruckt.

Leider noch nicht live gesehen habe ich die Bands AMERICA ("A Horse with no Name") und ASIA ("Heat of the Moment"), die beide immer noch aktiv sind und 2015 (AMERICA) bzw. 2014 (ASIA) auch jeweils ein Album veröffentlicht haben.
Letztgenannte Band ist übrigens eine weitere Supergroup, die sich aus ehemaligen Musikern von u.a. EMERSON, LAKE AND PALMER, KING CRIMSON, THE BUGGLES und den bereits oben erwähnten UK zusammensetzt.

Wenn wir schon bei Kontinenten sind, dürfen wir die DJ-Legende AFRIKA BAMBAATAA nicht unerwähnt lassen. Sein richtiger Name ist nicht bekannt, allerdings ist es erwiesen, dass er sich den Namen "AFRIKA" gab, um seine Wurzeln zu ehren.

Der sog. "schwarze Kontinent" ist auch Inspirationsquelle und Namensgeber eines der größten Hits der Band TOTO: "Africa"
Auch DR. ALBAN erweist dem Kontinent und seinen dort liegenden Wurzeln mit dem Song "Hello Africa" die Ehre.

Die Horror-Rocker GWAR haben ein Album namens "Antarctica", allerdings nehmen sie hierbei keinen Bezug zum zugefrorenen Kontinent an der Südseite der Erde, sondern vielmehr auf ihren "Heimatplaneten" "Antarctica".

Große Städte bringen meist auch große Künstler hervor und manche widmen ihrer Heimatstadt dann auch ein Lied.  New York habe ich ja bereits ausgiebig beleuchtet.
Und was New York für die USA ist, ist Berlin für Deutschland: Ein Schmelztigel unterschiedlichster Kulturen, der diverse Musiker aus allen möglichen Genres hervorbringt. So z.B. SEEED, die mit "Dickes B" eine Liebeserklärung an unsere Hauptstadt abgeben.

Berlin ist auch der Schauplatz des Films "Berlin calling", in dem der in der Electro-Szene äußerst bekannte PAUL KALKBRENNER die Hauptrolle spielt.

Der Titel des Films leitet sich im Übrigen vom THE CLASH-Song "London calling" ab, die der Metropole an der Themse so musikalisch ebenso ein Denkmal setzten, wie die Teutonen-Metaller ACCEPT mit "London Leatherboys".

Wer es dagegen lieber regionaler und mit Mundart mag, kommt um "Nordisch by Nature" von FETTES BROT nicht herum.

So, ich denke das reicht fürs Erste. Was lernen wir daraus?
Die Welt ist groß. Die Musikwelt auch. Und es findet sich für alles und jeden ein Plätzchen.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Songs mit Bezug zu einem Land.

Platz 5: "Vietnam" von JIMMY CLIFF
Platz 4: "Cambodia" von KIM WILDE
Platz 3: "Sweden" von REBELLION
Platz 2: "To France" von MIKE OLDFIELD

und

Platz 1: "Born in the USA" von BRUCE SPRINGSTEEN & THE E-STREET BAND

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Snowblind" von BLACK SABBATH

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(21.02.17)
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 BLACKHEART (21.02.17)
Natürlich zählt das.
Bei dem Titel fällt mir "Europe after the Rain" von KREATOR ein. Eine Liste, die man sicher noch endlos fortführen könnte.

 TrekanBelluvitsh (21.02.17)
ASIA wirst du nicht mehr live erleben können: Bassist und Sänger John Wetton ist im Januar diesen Jahres verstorben.

 BLACKHEART (05.03.17)
Hab ich gar nicht mitbekommen. Aber spätestens bei den Recherchen zur Valhalla -Kolumne hätte ich es dann mitbekommen.
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