BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 21. März 2017, 00:04
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Das große Sterben.

Dass Musiker sterben ist ja (leider) nichts Neues. Aktuell hat sich ja CHUCK BERRY auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.
Auch Bands "sterben" im übertragenen Sinne. Naja, zumindest werden sie zu Grabe getragen.
Und auch die Festivallandschaft bleibt davon nicht verschont. Ich sage: Gut so. Solange es die Richtigen trifft.
Wer "die Richtigen" sind? Festivals, die von irgendwelchen Agenturen wie  DEAG oder  Rock the Nation veranstaltet werden und nur das eine Ziel verfolgen, im eh schon überfüllten Becken der (Rock-)Festivals ein paar Kröten zu machen.
Anscheinend wird aber genau dieser Aspekt den Verunstaltern jetzt zum Verhängnis. In Zeiten, wo das Geld bei den Fans nicht mehr so locker sitzt, überlegt man es sich schon sehr genau ob und wenn ja, auf welche Festivals man geht. Oftmals wird dabei den Festivals der Vorzug gegeben, die man schon kennt und wo man mit der Infrastruktur und der Ausrichtung der Macher vertraut ist. Die Bandauswahl spielt natürlich ebenfalls eine Rolle. Aber große Namen retten ein Festival auch nicht. Wenn sie denn überhaupt spielen wollen.

Dieses Schicksal ereilt aktuell sowohl die von der DEAG organisierten Festivals "Rock im Revier" (Dortmund, ursprünglich als "Grüne Hölle Rock" und Nachfolger von "Rock am Ring" am Nürburgring geplant, dann nach Gelsenkirchen verlegt) und "Rockavaria" (München), sowie das "Out & Loud" in Geiselwind, das von "Rock the Nation" veranstaltet wurde. Deren europaweiten "Metalfest"-Festivals gingen bereits vor einigen Jahren genau so schnell wieder ein, wie sie aufgeploppt waren.

Ähnlich erging es auch den "Sonisphere"-Festivals, denen trotz Headlinern wie METALLICA oder IRON MAIDEN kein dauerhaftes Überleben auf der europäischen Festivallandkarte vergönnt war.

Wenn ich so über die Festivals, die nicht mehr sind nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass das Ruhrgebiet kein gutes Pflaster für Rockfestivals (ausgenommen das "Rock Hard Festival" in Gelsenkirchen) zu sein scheint. Sowohl dem "Devilside" (Duisburg, Essen, Oberhausen) als auch "Rock in den Ruinen" war kein dauerhaftes Dasein vergönnt.

Manchmal tilgen sich Festivals aber auch einfach nur durch Dummheit von der Landkarte. So geschehen beim "Blastfest" im norwegischen Bergen, das sich selbst als "Nachlassverwalter" des "Hole in the Sky"-Festivals sah. Grund hierfür war die Verpflichtung der französischen NSBM-Band PESTE NOIRE.
Für alle Unkundigen: NSBM = National Socialist Black Metal. Selbst wenn man keine Ahnung von der Musik hat, kann man die Band jetzt hoffentlich einsortieren. Zumindest, was die politische Aussage angeht.
Die Verpflichtung dieser Band zog einen massiven Protest der Fans nach sich, die zuerst zur Ausladung der Band und schließlich zur Absage des kompletten Festivals führte. Offizieller Grund der Absage: finanzielle Probleme.
In Wahrheit wollten die Betreiber einfach nur nicht zugeben, dass sie bewusst eine Band mit rechtsradikalem Gedankengut auf ihrem Festival spielen lassen wollten. Das kann noch nicht einmal mit "Provokation" entschuldigt werden, sondern ist schlicht und ergreifend nur dumm.

Ich persönlich würde mir wünschen, dass die Dummheit noch ein wenig weiter um sich greift, und die Festivalszene sich so ein wenig gesund schrumpft. Wäre nicht schade um einige weitere unnötige Festivals.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der großen Open Air-Festivals, die uns hoffentlich noch lange erhalten bleiben.

Platz 5: "Headbangers Open Air" in Brande-Hörnerkirchen
Platz 4: "Rock Hard Festival" in Gelsenkirchen
Platz 3: "M’era Luna" in Hildesheim
Platz 2: "Rock Harz Festival" in Ballenstedt

und

Platz 1: "BANG YOUR HEAD!!!" in Balingen

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "In Quest for" von AVANTASIA

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(21.03.17)
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Graeculus (69)
(21.03.17)
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 Dieter_Rotmund (22.03.17)
Gerne gelesen!

Die Band IG METALL Mit ihrem Frontman JÖRG HOFFMANN wird sicherlich weiterhin auf einigen Festivals zu sehen sein; ebenso EKD mit ihrer Sängerin MARGOT KÄßMANN, sowie geht SPD mit ihrem neuen Frontman MARTIN SCHULZ auf große Deutschlandtournee. Leider wohl auch die NSBM-Band HÖCKES FRIENDS.
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