Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Mittwoch, 01. Januar 2014, 09:15
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Die Frau, die sich traut

von  Dieter_Rotmund


Die Frau, die sich traut, Deutschland 2013, Regie Marc Rensing

Um es vorwegzunehmen: In diesem Film geht es nicht um's Heiraten ("trauen lassen"), sondern um den Wortsinn "etwas riskieren", also eigentlich das genaue Gegenteil von Heiraten.
Der Filmtitel ist so oder so unglücklich gewählt, man vermutet eher eine flache Komödie und nicht das starke Drama, das es ist. Es geht um den Konflikt des, eines Individuums gegen eine Gruppe, Mensch gegen Familie. Die vorgebliche Arglosigkeit, mit der in Die Frau, die sich traut die Familie versucht, die Protagonistin auszuhebeln, auszubremsen, schlussendlich nicht nur nicht zu unterstützen, sondern mehr oder weniger offen gegen sie agieren, schlägt dem Fass den Boden aus, bleibt dabei aber völlig realistisch. Die Familie handelt aus Gründen des hehren Standesdünkel und der heiligen Fortpflanzung. Da ist es schön, mitanzuschauen, ob und wie sich Beate (Steffi Kühner) durchsetzt. Ein starker Film. Einzig hier und da wünscht man sich, bei den Schwimmszenen sei die Hauptdarstellerinnen öfter gedoubelt worden. Wer schon man echte Schwimmer beobachtet hat, kann erkennen, ob so eine Darstellung glaubwürdig ist oder nicht. Oder man hätte die Rolle mit der ehemaligen Leistungschwimmerin Ulrike Folkerts besetzt.
Nichts gegen Steffi Kühnert, die ist toll, eine echte Bank in den Filmen von Andreas Dresen, wenn der nicht gerade wieder mit Herrn Wiechmann von der CDU unterwegs ist. Sic.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 Matthias_B (26.12.13)
Es geht um den Konflikt des, eines Individuums gegen eine Gruppe, Mensch gegen Familie.
Zeitgeistiger Egozentrismus gegen traditionelle Gemeinschaft lautete die ebengleich polemische Umkehrung?

In formaler Hinsicht wäre es besser, nochmals Korrektur zu lesen.

 Dieter_Rotmund (26.12.13)
Richtig erkannt, genauso ist es.

Formal gesehen wäre ein Korrekturlesen notwendig, ja, aber mein Kolumnentext hatte nie den Anspruch eine Filmrezension zu sein, sondern eben ein Kolummentext, deshalb versuchte ich es mit ewtas mehr Biss zu formulieren...

 Matthias_B (31.12.13)
Damit meinte ich Fehler wie "das starke Drama, dass es ist" und schwerlich als intentional klassifizierbare Quasi-Neologismen wie "realtistisch" oder "mitauszuschauen" im Text.

 Dieter_Rotmund (01.01.14)
Ach sooooooo....
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