Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Donnerstag, 15. Dezember 2016, 14:14
(bisher 4.174x aufgerufen)

Marie Curie

von  Dieter_Rotmund


Über Marie Curie, Deutschland / Polen 2016, Regie: Marie Noelle

Marie Curie ist ein sog. Biopic über eine gleichnamige Physikerin und Chemikerin, die wohl eine der interessantesten Menschen um die vorvorherige Jahrhundertwende war: Die Entdeckung der Radiokativität, neuer Elemente und gleich zwei Nobelpreise sprechen für die Polin, die sich in Paris durchkämpfen musste. Sie bilden im Prinzip einen spannenden Handlungsbogen, bei dem man erzählerisch eigentlich nichts falsch machen kann. Vor allem Wissenschaftsgeschichte läßt sich anhand von Marie Curie äußerst unterhaltsam erzählen.
Doch der Marie Curie-Film von Marie Noelle ist alles andere als spannend erzählte Wissenschaftsgeschichte. Denn, so unmöglich es erscheint, Wissenschaft kommt in diesem Film kaum vor. Stattdessen reihte die Regisseurin Beziehungsaffären-Holla an Beziehungsaffären-Holla und füllte die Lücken mit rühreligen Familiengedöns. Schauspielerin Karolina Gruszka (Curie) müht sich redlich, kann den kolossal mißlungenen Film, der einen Preis für das schlechteste Drehbuch verdienen würde, jedoch nicht retten. Ein wahres Feuerwerk banal-trivialer Emotionen wird abgefackelt, garniert mit schlecht gemachten CGI-Szenen eines Pariser Bahnhofs.
Es gibt da noch einen unterhaltsamen Auftritt von Albert Einstein (Piotr Glowacki) und einen Journalisten, der, anfänglich skrupellos gezeichnet, dann doch noch Charakter beweist (Samuel Finzi). Doch das sind nur einige wenige kleine, nette Inseln in einem Meer einer durchgängig überflüssig menschelnden Schmonzette.
Kirk Douglas ist 100 Jahre alt geworden und Toni Erdmann hat den europäischen Filmpreis gewonnen, das sind die wahren positiven Nachrichten aus der Filmszene im Moment, der Marie Curie-Film ist es sicherlich nicht.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(15.12.16)
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Graeculus (69)
(15.12.16)
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 drmdswrt (15.12.16)
Auch, wenn man den Film nicht mag und ihn (nicht überraschend) stereotyp rezensiert, kann man sich die Mühe machen, die Namen der am Film Beteiligten korrekt zu schreiben.

 Dieter_Rotmund (15.12.16)
Das sind wir einer Meinung!
Ich habe mittels imdb.com alle Namen kontrolliert und konnte keine Fehler entdecken...

 drmdswrt (15.12.16)
imdb.com ist absolut fehlerfrei, richtig. Da kann man blind abschreiben. Wie bei wikipedia.org und bild.de.
Wenn sich Deine Recherche da erschöpft, wo Du in eine einzige Datenbank schaust, beweist das nur, wie es um den Qualitätsjournalismus steht.

Marie Noëlle.

 Dieter_Rotmund (15.12.16)
Drmsrt, Dein hoher Anspruch ehrt Dich!
Ich möchte aber zu bedenken geben, dass bei kV Qualitätsjournalismus gar nicht erwünscht ist. Und ich schreibe hier für umsonst, das musst Du bitte ins Verhältnis setzen. Zudem haben mich, das gebe ich zu, die vielen schlampig gemachten Texte korrumpiert, die hier Tag für Tag eingestellt werden. Da wird meine Motivation, hervorragend gemachte Texte einzustellen, natürlich deutlich geschmälert... Ja, ist bedauerlich, ich weiss!
Graeculus (69)
(15.12.16)
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Graeculus (69)
(15.12.16)
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 Dieter_Rotmund (15.12.16)
Danke, habe es geändert bzw. korrigiert!

Was anderes: Ist die vorvorherige Jahrhundertwende wirklich 1899/1900 oder müsste man das korrekt als vorherige Jahrhundertwende bezeichnen? Stehe da gerade auf dem Schlauch...
Graeculus (69)
(15.12.16)
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Graeculus (69)
(15.12.16)
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