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Do., 14. Dezember
Bisher 4.028x aufgerufen
Gastkolumne von toltten_plag
Das zu Ende gehende, völlig vergeigte Filmjahr frischt kurz vor dem bestimmt wieder überflüssigen Star Wars doch noch gewaltig auf:
1. Suburbicon. Wieder schafft es George Clooney nicht, einen ganz langeweilefreien Film zu drehen. Wieder schaffen es die Coens nicht, die Balance zwischen abgefeimter Bösartigkeit und menschlicher Empathie zu halten. Es wird einem irgendwann zu mulmig in einem Familiendrama, das einzig von dem kleinen Jungen überlebt werden soll, ohne dass der einen Knacks fürs Leben wegträgt. Versuch über die völlig zuschanden gehende amerikanische Nachbarschaftsmoral. Aber wo bleibt Donald Trump in diesem Fall? Auch ihm hätte man das Glas Milch hinstellen können.
2. Lady Macbeth. Äh, ja: von Mzensk. Geschrieben von Nikolai Leskow und veropert von Dmitri Schostakowitsch. Und jetzt von William Oldroyd rück-transportiert ins viktorianische England. Wie auch die Leute in Suburbicon besitzt die (aber besser aussehende, Florence Pugh, 20 Jahre) Protagonistin genug von jener Fähigkeit, lästige Typen schon totzuschlagen, bevor man es erwartet. Allerdings geht es nun seinen notwendigen und vorhersehbaren Gang, nämlich, dass man nicht glücklich werden kann, wenn man einen Ehemann totschlägt, um dessen Geld mit einem Subalternen zu verjubeln. Ein Film, der stark auf diesen spröden, armen, bedächtigen, archaischen Stil setzt, wie ihn zum Beispiel das (im Vergleich zur Vorlage arg verschnittene) Michael Kohlhaas (2013) von Arnaud de Pallières aufwies. Eigentlich geht er jedem, der das sieht, auf die Nerven, aber er ist extrem konsequent, man muss ihn hinterher loben.
3. Aus dem Nichts. Also, man weiß das, in Fatih-Akin-Filmen, wenn sie nicht brav und todlangweilig sind wie The Cut, müssen Hamburg und irgendwie unbeholfen wirkende türkische Semi-Darsteller auftreten, bevor die wirklich guten Frauen übernehmen. Hier ist das Diane Kruger als Romy Schneider. Gnadenlos gut. Und es müssen irgendwelche übertemperamentvollen Handlungen (gegen die Wand) und völlig unglaubliche Drogenexzesse ablaufen. Hier Diane Kruger, weil die Nazis ihr den Mann und ihr Kind getötet haben. Aber echt, der Gerichtsfilm-Teil ist, na ja, wahrscheinlich nicht wahr, trotz dem Rechtsbeistand von Akins Filmschulen-Professor Hark Bohn (Jurist), aber volle Kann fesselnd. (Sie können also nicht ausschließen, dass ein Dritter die Garage betrat und seinen Sprengstoff dort abstellte?) Kino wie Amerika, wie Die zwölf Geschworenen. Effektiv wie aber auch moralisch verlottert ist, dass Akin der Restwelt (also Türkei und so) erzählt, die Böhnhardt-Mundlos-Tschäpe-Geschichte wäre in etwa dermaßen abgelaufen. Aber gut, man muss den Film sehen und man muss ihn hier vor Jahresschluss unbedingt erwähnen, weil er - als einer aus Deutschland - eine offene, aktuelle, gesellschaftliche Fragestellung anpackt. Wie äh, wann war das noch? Es kommt ein Knick und danach eine unerwartete Endungsstory, die auch hier noch mal die Frage stellt, wie viele Leute normale Sterbliche eigentlich umbringen können - oder sollten. Die Auflösung kann im Grunde nur so kommen, wie sie kommen muss, ist eher vorhersehbar, wird dennoch nicht gespoilert, damit nicht wieder Klagen kommen.
Kommentar von Graeculus (69) (14.12.2017) | |
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Die Recherche, wenn man es schon nicht weiß, dauert etwa 5 Sekunden. Suburbicon is a 2017 American crime thriller film, directed by George Clooney and written by Clooney, Joel Coen, Ethan Coen, and Grant Heslov. Ganz simpel. Auch ohne Google.Übrigens: Ich meine, "drehen" tut ja nicht der Schauspieler, sondern der Regisseur. Wo steht, Clooney würde mitspielen? Antwort geändert am 14.12.2017 um 10:02 Uhr
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toltten_plag (42) antwortete darauf am 14.12.2017: | |
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toltten_plag (42) ergänzte dazu am 15.12.2017: | |
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Ich habe Aus dem Nichts gestern gesehen und habe damit ein riesiges Verständnisproblem: Also die Opferfamilie/das Opferpärchen, um es mal stark verkürzt zu nennen, besteht neben einem total goldig-süßen Kind aus einer abgebrochen Germanistikstudentin, nun nur Mutti, und einem persischen Ex-Knacki, der jetzt andere Ex-Knackis berät. In einem dieser bald völlig durchgentrifizierten Hamburger Stadtteile (ich war selbst Anfang Nov. in Hambung). Sie wohnen in einem großen Haus (war billig, wegen "total schlechter Verkehrsanbindung!") und haben ein schickes großes, neues Auto. Beide lassen sich alle paar Monate mit einem neuen krassen Tatoo tätowieren. Gelegentlicher Drogenkonsum (harte) und homophobe Witzeleien (die ich hier nicht zitieren möchte) sind okay und akzeptiert. Nun gut, man kann dies vielleicht als Herr Akins durchschnittliche Hamburger Multikulti-Familie verstehen (?). Frage: Wem wil sich diese Konstellation andienen /einschmeicheln? Dem durchschnittlichen Mainstream-Multiplexkino? Einem potentiellen afd-Wähler-Publikum, um diesem zu zeigen: He, die Nazis sind unser aller Unglück (ums es mal etwas provokant auszurücken)! Ich fand das Akinsche Multikulti-Pärchen zwar interessant und vielleicht durchaus authentisch, aber sympathisch fand ich es absolut nicht. Ums mal deutlich zu sagen: Eigentlich ein Spackenpärchen (ich selbst gehöre eher zum viel gescholtenen Bildunsgbürgertum, da stoßen mir so kulturferne Milieus natürlich unangenehm auf). Und wie bitte soll man da ein wenig Empathie entwickeln, um in den Film auch eintauchen zu können??? |
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