Für das Theaterstück „das Leben“

Gedicht zum Thema Leben

von  Papalagi

Für das Theaterstück „das Leben“
Sind alle Rollen schon vergeben
Ich sitze in der letzen Reihe
Und es ist Worscht ob ich nun schrei
Ob lauthals, ob mäuschenstill
Ich weiß doch selbst nicht was ich will
Ich mag die Austern nicht und Bach
Mag keine Oper, spiel kein Schach
Kenn mich in Politik nicht aus
Ess unterwegs in langen Staus
Mir sind die Wörter ausgegangen…
Ich trink ein Bier…
Ach ja …
Gefangen
Bin ich in überlangen Fluren
Von den Nutznießern der Kulturen
Was wollt ihr mehr
Den Beweis
Ich bin es selbst
Die Frau, Greis, ein Ausländer ein Verbrecher
Ich bin Prolet, ein dummer Stächer
Ich bin all das was keiner will
Ich spreche schlecht, hab keinen Stil
Der Kreis um mich wird immer enger
Bin Arbeitslos
Hartz 4-empfänger
Fühle mich schlecht, verarscht, gefangen
Ich will mich ändern, neu anfangen
Doch alle Rollen sind vergeben in dem Theaterstück „das Leben“

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Kommentare zu diesem Text

kata (64)
(27.09.06)
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 Papalagi meinte dazu am 27.09.06:
Danke für deinen Kommentar.
Ich schreibe jedoch im Gedicht nicht von mir selbst. Ich habe mit meiner Rolle in der Gesellschaft eher Glück gehabt. Ich versuche die soziale Ungerechtigkeit bei der Verteilung und die Reproduktion von solchen Ungerechtigkeiten aus der Perspektive des betroffenen zu Beschreiben.
lg Papalagi
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