VOMITUS

Sonett

von  lilly-rose

Wenn sich im Nichts einst volle Münder leeren,
nur noch Asche durch gequälte Worte rinnt,
sich die Lyrik ihrer Farben nicht besinnt,
küsst Onanie narzisstisches Begehren.

Kann denn die Masse fade Zeilen süßen?
Penetrieren fokussiert den Spiegelblick,
und so mancher sucht den Thron im schnellen Klick.
Der Rest der Welt soll Selbstverliebtheit büßen

Zwar sind die lauten Schreie weit zu hören,
doch produziert Volumen selten Stille,
dem steten Nachklang soll die Gunst gehören.

So siegt am Ende des Betrachters Wille,
und kein Hofieren kann den Wert beschwören,
denn Inhalt ist nicht das Produkt von Fülle.

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Kommentare zu diesem Text


 GillSans (28.02.07)
hui da steht viel drin in deinem text, muss man (die Gill) nochmal lesen....das ist kein text den man überfliegen kann...nie nicht....morgen nochmal liest........unbedingt jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

 lilly-rose meinte dazu am 28.02.07:
Ich hoffe das viel drin steht, und freu mich, wenn Du es nochmal liest

LG
Thomas

 Isaban (28.02.07)
Quantität sagt nie etwas über die Qualität aus, lieber Thomas. Und am Ende ist es wohl immer der Betrachter, dessen Wohlwollen und Nachfrage den Wert eines Produktes bestimmt, hier wie überall sonst auch.

Dein Sonett ist keines, das man einfach überfliegen kann, selbst beim Lesen muss man sich Zeit nehmen, muss sich mit den von dir gewählten Worten auseinander setzen, muss genau überlegen, ob man sich den Schuh anzieht, den du dort hingestellt hast. Das hier ist beim lauten Lesen meine "Hakelzeile" : Penetrieren fokussiert den Spiegelblick,, aber das mag durchaus an der fortgeschrittenen Nachtzeit liegen.

Ich habe es fasziniert mehrfach gelesen.
Spannend und inhaltsreich, Thomas!

Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 28.02.2007)

 lilly-rose antwortete darauf am 28.02.07:
Du hast völlig Recht, liebe Sabine, was Qualität, Quantität, Wohlwollen und Wert betrifft. Ein grellbuntes Auto in einer Kleinstadt gehört nach einer Weile ebnso zum Stadbild, wie der alte Käfer...

Ich hoffe es "hakelte" heute tagsüber nicht mehr so arg.

Danke für Dein schönes Lob.
LG
Thomas
steinkreistänzerin (46)
(28.02.07)
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 lilly-rose schrieb daraufhin am 28.02.07:
wuuuuuummmm ))
Das freut mich sehr, Anette!!

Es passiert schnell, dieser Sucht zu verfallen, wer vermag sich davon frei zu sprechen. Doch das sollte nicht am Erkennen und Ändern der eigenen Einstellung und Auffassung hindern. "Nur der Wandel ist Beständig...."

Danke für Deine Worte!!!!!!

LG
Thomas
Reverof (38)
(28.02.07)
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 lilly-rose äußerte darauf am 28.02.07:
Schön, wenn es zum Nachdenken angeregt hat

LG
Thomas
Gedankenstaub (35)
(28.02.07)
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 lilly-rose ergänzte dazu am 28.02.07:
:-)))
War nicht schwieirig, den Nagel auf den Kopf zu treffen, die Fläche ist breit genug

Du hast es mal wieder trefflich erkannt und interpretiert, cool!!!!

Danke Dir!
LG
Thomas
Nunny (73)
(28.02.07)
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 lilly-rose meinte dazu am 28.02.07:
Liebe Gisela,
auch Du hast es passend beschrieben, denn auch Deine Interpretation verbirgt sich zum Teil in den Zeilen... und so manches mehr...

Aber es ist schwierig, das Ganze als solches zu betrachten. Und nie darf man dabei vergessen, die eigenen Intentionen, das eigene Verhalten immer wieder neu zu hinterfragen, wie es auch Anette schon geschrieben hat.

Liebe Grüße
Thomas
MicMcMountain (59)
(28.02.07)
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 lilly-rose meinte dazu am 28.02.07:
Wie immer eine sehr gute, sehr schöne und erkennende Interpretation von Dir, lieber Mic. Und Du hast uneingeschränkt Recht, es schadet nie, sich zu den Gemanhnten hinzu zu zählen, wie ich es auch schon weiter oben erwähnte, und ich versuche es ganz bewusst auch bei mir selbst

Liebe Grüße
Thomas

 Füllertintentanz (28.02.07)
lach.... wahre Worte... Inhalt setzt Substanz voraus. Der Mehrwert im Wenigen ist mir tausend Mal lieber, als der vermehrte Minderwert der Vielzahl, die nur zu oft mit Beliebigkeit einher geht. Wenn sie dann noch Selbstverliebtheit in Händen hält ist die Übelkeit perfekt...
Toll geschrieben!
Nette Abendgrüße, Sandra

 lilly-rose meinte dazu am 28.02.07:
... und dann bleibt nur noch: VOMITUS ))

Danke Dir, das hast du schön und gut be(um)schrieben. Es ist ein schwieriges Thema, bei dem man sich immer wieder auch der eigenen Objektivität erinnern muss, glaube ich. Eigentlich, wolllte ich ein ganz anderes Gedicht schreiben...

Dir auch schöne Abdengrüße in den Norden.
Thomas
Klopfstock (60)
(01.03.07)
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 lilly-rose meinte dazu am 01.03.07:
Du hast es vorzüglich und absolut richtig dargestellt. ))
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, ausser stetem Nicken!! ... und einem freudigen Danke für Dein Lob, und einem Sorry für die späte Antwort, aber mein Job hat mich heute bis in den späten Abend in Ketten gelegt.

Danke Dir, und liebe Grüße in die Nacht
Thomas
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