Die ganz besonderen Menschen

Gedicht

von  Horst

Ich wäre ja so gerne „geisteskrank“,
doch so einfach geht dass nicht,
mit dem „geisteskrank“.

Denn die meisten von uns,
die sind doch ganz normal,
aber vielleicht doch nicht,
so ganz normal?

Ja, die meisten von uns,
die sind doch ganz normal,
die kämen gar nicht auf den
abnormen Gedanken,
sie wären gar nicht ganz
normal.

Ob normal oder nicht,
ob verrückt oder weniger,
eigentlich sind wir doch
alle stinknormal.

Doch sei auf der Hut,
denn eines tut dir nicht gut:
Denn normal sein, dass kann doch jeder...

Die Klugen und die Künstler jedoch,
die suchen gerne nach dem Neuen,
wenn sie es denn finden
und sollten sie auch nicht gleich
drauf stoßen,
denn „Jeck“ sein gibt es nicht nur
im Karneval,
auch in „Irrenanstalten“ sind sie
besonders beliebt und werden
wegen ihrer „Andersartigkeit“,
dort auch gleich mal gerne weggesperrt

Armer „Irrer“,
warum musst du so anders sein,
wärst du doch so normal wie
wir, dann wärst du sicher nur
halb so „jeck“.

So wartet der berüchtigte „Seelenklempner“
schon sehnsüchtig auf dich.
Der ist zwar nicht gerade
sympathisch, denn der
will dir ja bloß helfen,
wo es eigentlich nichts mehr
zu helfen gibt.


Denn dass Privileg der „Verrückten“ lautet:
Sie werden gerne weggeschlossen,
auch gegen ihren Willen,
ohne ihr Einverständnis,
einfach so

Dass macht auf Dauer sicher
nicht so ganz glücklich,
aber wenn du „Jeck“ bist,
bist de „Jeck“, wie man dass im
Rheinland so nennt.

Darüber aber, kann der gar nicht lachen.
Dafür lachen die anderen darüber um
so mehr und
dass tut den armen „Irren“ ,
dann in der kranken Seele, so richtig weh.

So verspottet man die „Irren“
nur zu gern und allzu oft.
Die Normalen hingegen, lässt man gänzlich
ganz in Ruh.
Die sind ja auch nichts besonderes,
deshalb lachen die so gänzlich froh,
über die anderen,
über die „Jecken“,
denn die, die können nun wirklich
nichts dazu!

© Wilhelm Westerkamp, Juni 2011


Anmerkung von Horst:

Ich möchte mich in meiner Lyrik, nicht
über Menschen lustig machen, die eine
seelische Erkarnkung haben, sondern
deren Schwierigkeiten in unserer Ge-
sellshaft einmal diesbezüglich beleuch-
ten wollen.

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