Raupe im Kokon

Text

von  Cathleen

Raupe im Kokon

An der alten Haltestelle
stieg ich aus der Straßenbahn,
nahm den Weg zur alten Wohnung,
ganz so wie vor sieben Jahrn;

sah hinauf zu deinem Zimmer
und natürlich schien dort Licht.
Alles wirkte so wie immer.
Nur der Schlüssel passte nicht.

Manchmal warten die Gedanken
wie die Raupe im Kokon
und brauchen ihre Zeit.
Manchmal schließen sich die Schranken
und wir kommen nicht davon,
doch sie schützen uns vor Leid.

Als ich auf die Klingel drückte,
bellt’ der Lautsprecher mich an,
wie ich zu so später Stunde
fremde Leute stören kann.

Ich entfernte mich, erschüttert
wie ein leckgeschlagnes Schiff,
da mein Herz, vor Schreck zersplittert,
deinen Tod erst jetzt begriff.

Manchmal warten die Gedanken
wie die Raupe im Kokon
und brauchen ihre Zeit.
Manchmal schließen sich die Schranken
und wir kommen nicht davon,
doch sie schützen uns vor Leid.

Vor sieben Jahren hätt’ es mir
wahrscheinlich den Verstand geraubt:
Dass ich dich  tatsächlich verlier,
ich hab es damals nicht geglaubt.

Manchmal warten die Gedanken
wie die Raupe im Kokon
und brauchen ihre Zeit.
Manchmal schließen sich die Schranken
und wir kommen nicht davon,
doch sie schützen uns vor Leid.

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