Gern wollt ich mal erleben, dass dich etwas erfreut, damit man nicht das Geben im Nachhinein bereut. Was ich dir bisher schenkte, du sahst es nur kurz an und legtest – was mich kränkte – derb deinen Maßstab an: Du möchtest dabei bleiben, dass mein Geschenk nichts taugt. (Man kann’s auch übertreiben!) Mich hat’s fast ausgelaugt.
Erst heut kann ich mir sagen, es lag wohl nicht an mir; ich sollte lieber fragen: Was ist denn los mit dir? Womöglich kommt’s vom Kriege. Du kamst in Not und Leid und musstest deine Wiege verlassen vor der Zeit. Vier Kinder und die Mama zu Fuß durchs halbe Land. Der Spruch: Mach jetzt kein Drama! war ernst und hochbrisant.
Es blieb all eure Habe dort liegen, wo sie war. Bis heut ist jede Gabe für dich bezweifelbar. Dein Reichtum war ein Apfel, geschenkt dir auf der Flucht, als ihr in einer Scheune ein Nachtlager gesucht. Du hast ihn lang besessen. Bis es dem Bruder reicht’. Er hat ihn aufgegessen, bevor er noch zerweicht.
Ja, so kann ich mich trösten, versuch es immerhin. Vielleicht liegt’s auch nur daran, dass ich kein Wunschkind bin. Ich kam vor deiner Ehe und keiner wollte mich, wenn ich das richtig sehe. Das gab dir einen Stich. Womöglich fehlt Geschenken, die dir dein Mädchen gibt, der Schmelz von Angedenken an Menschen, die man liebt.
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