Mäusezank – ein Märchen
Die dicke Schwarte Speck muss weg,
die Mäuse werden sonst zu keck
und tanzen um den Fund herum.
Das hört die Katz, die ist nicht dumm.
Doch, ach, die Lust reißt alle hin,
die Mäuse sehn nur den Gewinn
und tanzen munter Ringelreihn.
Maus Erna teilt Portionen ein.
Wie ungleichmäßig diese sind!
Das gibt Skandal, denn Gier macht blind!
Die Katze, die schon längst hier thront,
freut sich auf einen Fang, der lohnt.
Maus Erna lehnt sich faul zurück,
denn sie verschlang schon längst ihr Stück.
Die andern Mäuse streiten sich
ums Haar schon fast mit Hieb und Stich.
Der Zank entartet wirklich sehr,
denn jede Maus will noch viel mehr.
Die dicksten Brocken sind gefragt,
die kleinsten bleiben unbenagt.
Die Katz holt mit gezieltem Hieb
zuallererst sich Mäuschen Piep,
das bei dem Zank vom Tische fiel.
Maus Alwin ist das nächste Ziel.
Zuletzt, da zanken nur noch zwei.
Der Katze ist es einerlei.
Ihr Bäuchlein ist zum Platzen rund.
Zum Weiterschmatzen fehlt der Grund.
Die beiden Mäuse werden blass.
Hier wirkt was komisch. Aber was?
So richtig kommen sie nicht drauf.
Und darum hört das Märchen auf.