Der dionysische Mann

Betrachtung zum Thema Psychologie

von  Terminator

Der Schwule ist männlicher als der Macho. Daher rührt die Homophobie des Ochsen: er fühlt sich minderwertig. Für Frauen ist der schwule Mann nicht die belächelnswerte Schwuchtel, sondern: Er ist so attraktiv; schade, dass er schwul ist.


Der Schwule hat keine Angst vor deinem Schwanz: er hat selber einen. Seine Sexualität ist nicht dumpf-pornographisch, sondern spielerisch-selbstbezüglich. Da er autoerotisch ist, ist der Schwule gepflegt; der Ochsen-Hetero ist meistens widerlich.


Die Fähigkeit, Ekel zu empfinden, unterscheidet den höheren Mann vom Ochsen. Der Ochse ekelt sich vor gar keinem Weib, er ekelt sich grundsätzlich nicht vor der Frau. Er zittert aber davor, von einem anderen Mann angeschwult zu werden, aber nicht aus Ekel, sondern aufgrund eigener Minderwertigkeit. Aber als Werkzeug der Frau, als Vibrator mit Mann drumrum, fürchtet er sich grundsätzlich nicht davor, verschmäht zu werden: wieso sollte der Bauer seine eigene Mistschaufel wegwerfen, wenn sie noch nicht kaputt ist?


Die Angst davor, verschmäht zu werden, kennzeichnet den Schwellenmann: er hat sich noch nicht entschieden, ob er dionysisch oder phallisch sein will. Ein sensibler dionysischer Mann in einer ultradekadenten Kultur will ein phallischer Mann sein, er geht als Kater zu den Hunden, misst sich als feiner Hengst mit den abgestumpften Ochsen.


Der tragische Dionysiker betrinkt sich und spielt im Rausch den phallischen Mann, doch kann den Eindruck nicht halten, kann die Rolle nicht durchgehend spielen, weil er unter Alkoholeinfluss keine Kontrolle hat.


Der erfolgreiche Dionysiker ist ein Lebemann, ein Dandy. Er hat einen einfachen Geschmack: er ist immer mit dem Besten zufrieden. Das Notwendige kann ihm gestohlen bleiben: er will den Luxus. So eignet er sich nicht als Familienvater, als Sklave der Frau und der Gattung. Der dionysische Mann ist souverän: er trennt Weib und Leben, während für den phallischen Mann Weib und Leben dasselbe sind.


Der dionysische Mann hat sein eigenes Leben, er nimmt nicht bloß am Leben des Weibes und der Gattung teil. Er ist schwul, hetero oder bi, und alles davon ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, für die er nicht um Erlaubnis bitten muss. Der phallische Mann, der den Schwulen spielt, macht in einer ultradekadenten Gesellschaft daraus eine soziale Agenda: die Autorität der Mama Vagina gibt dem Verlierer auf dem sexuellen Markt eine sexuelle Trostidentität.   


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