Gedankensysteme - Hemmschuhe für das Gehen neuer Wege

Erörterung zum Thema Reflexion

von  uwesch

Dieser Text ist Teil der Serie  POLITIK UND GESELLSCHAFT

Jeder Gedanke unterliegt einer erfundenen Ordnung, die sich in unseren Köpfen manifestiert hat. Eltern, Lehrer, Dozenten und Professoren an Universitäten haben uns Modelle und Strukturen von Wissen eingetrichtert, die uns in der Wahrnehmung ein Leben lang beeinflussen. Ursprünglich war alles Denken fest mit der materiellen Welt verbunden. Das hat sich teils geändert.

Gelernte Grundsätze und Strukturen, egal aus welchem Fachgebiet, sind lediglich gelehrte und gelernte Wahrheiten, was nicht heißt, dass sie (heute noch) stimmen.

Als BWL-Student musste ich lernen, dass die Gewinnmaximierung der Motor für wirtschaftliches Handeln von Unternehmen ist, weil Adam Smith das behauptete. Er postulierte, dass es den Gesetzen der Natur entspricht. Vordergründig mag das stimmen, doch viele andere Interessen haben das überlagert bzw. außer Kraft gesetzt. Die Spezies Mensch hat sich auf der ganzen Welt gegenüber allen anderen Lebewesen zwar durchgesetzt, arbeitet allerdings heute an ihrem Untergang durch Überbevölkerung und Umweltzerstörung. Gemeinnützigkeit spielte bei den Überlegungen der meisten Wirtschaftswissenschaftler keine Rolle.

Egal, welche Wissenschaft betrachtet wird, es sind lediglich ordnungsorientierte Gedankensysteme in Biologie, Geographie, Psychologie usw., die in jedem Fall klare Grenzen setzen. Das hat zur Folge, dass die Gedankensysteme wiederum Rückwirkungen auf die Formung der Wissenschaften haben, damit sie besser in unsere Gedankensysteme passen.

Das wiederum führt dazu, dass die Gedankensysteme mit der Zeit immer selbstverständlicher werden und man sich keine anderen mehr vorstellen kann, was wiederum fatale Folgen haben kann, da nicht mehr frei gedacht wird.

Wenn konkret unsere Wirtschaftssysteme ohne Nachhaltigkeitskonzept weiter so betrieben werden wie bisher, dann sind die Ressourcen - wie z.B. wichtige Rohstoffe - bald verbraucht. Die Leugnung von Ursachen der Klimakatastrophe sind ein Beispiel dafür, dass diese viel zu lange ignoriert wurden.



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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(22.01.23, 18:56)
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 uwesch meinte dazu am 22.01.23 um 20:38:
Es gibt viele Lebensformen, die nicht wertfrei sind. Insofern steuert das die Sichtweise auf Problemlagen. Die verschiedenen Glaubenssysteme auf der Erde bieten dafür Beispiele. Ein Moslem oder Hindu sieht manche Dinge anders als ein Christ, z.B. wie man zu leben hat, was man wann essen darf usw. Das wiederum prägt Gesellschaften, beeinflusst das Leben auf verschiedene Weise im Hinblick auf das, was sein darf und was nicht, was sinnvoll ist und was nicht. Das geht hin bis zu Dogmen und Denkverboten.
Dank dir für Deine Empfehlung
LG Uwe


Antwort geändert am 22.01.2023 um 20:39 Uhr

Antwort geändert am 22.01.2023 um 20:39 Uhr

Antwort geändert am 22.01.2023 um 20:39 Uhr
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