Erinnerung an einen Lauf (13.01.2009)

Erlebnisgedicht

von  Hamlet

Ich joggte im Dunkeln im Park,  

es nieselte mild, wurde dann stark. 

Sträucher und Bäume verwandelten 

durch des Windes verrückte Verhalten 

immer schneller die Form. 

Blitz und Donner kamen dazu. 

 

Die Furcht eines Kindes im Dunkeln 

vor Hunden und fremden Gestalten, 

noch nicht ganz überwunden, 

sympathisierte ich mit Gewalten  

dachte mich als ihr Sohn, 

erhoben hoch auf den Thron 

und spürte einen Schauder 

meinen Körper durchfluten.  

 

Die Kraft nahm in mir zu wie das Gewitter, 

der Blitz im Himmel gab mir Strom,  

der Mut erwachte wie noch nie, 

der Kosmos lieh mir Energie. 

 

Ich begann zunehmend zu rennen,  

drehte mich springend im Kreis 

und schrie im warmen Regenguss;  

rannte über Seitenwege,  

sprang über Hecken  

und wünschte mich vom Blitz erleuchtet 

der Quelle der Allwissenheit. 

Unsterblichkeit vermeinte ich zu spüren. 

 

Die Angst vorm Unbekannten, 

vor eingebildeten Gestalten war gewichen, 

das Unbekannte war in mich geschlichen, 

es wurde zum Bekannten. 

 

Das Unwetter ging, so wie der Rausch, 

es blieb im Nachgefühl ein Staunen 

und Hoffnung auf ein Wiedersehn  

in endlich ewiger Umarmung. 

 



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