Aufbruch

Text

von  Cathleen

Aufbruch


Das Haus blickt verstört,
mit dunklen Scheiben,
an die der Regen
sich wirft wie nie.
Und stöhnend beschwört
es mich zu bleiben,
zu überlegen,
bevor ich flieh.

Der Garten, stets mein,
winkt mit den Blättern,
kann sich nicht weiten,
drum wünscht er Glück.
Der Birnbaum – zu klein,
dran hochzuklettern –
will mich begleiten
und – bleibt zurück.

Grau vor der Sonne
noch Wolken hängen,
doch just die Blindheit,
sie labt das Land.
Die Regentonne,
voll von Gesängen,
hält meine Kindheit
noch in der Hand.

Schlaf, den ich verlor,
hielt mich stets drinnen.
Jetzt, wo ich aufwach,
bin ich aus Schnee.
Das Gusseisentor
quietscht wie von Sinnen,
als ich es aufmach
und einfach geh.

Noch so weit vom Ziel
such ich die Schritte,
bin voller Fragen,
wie man sie schafft.
Wird er mir zuviel,
der Weg zur Mitte,
wenn Zweifel nagen
an meiner Kraft?

Vielleicht weckt mich schon
ein Asternbüschel,
ein Tropfenflimmern
im Spinnennetz.
Dann schluck ich den Hohn
und das Gezischel,
werde mir zimmern
den Thron im Jetzt.



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