Das mulmige Gefühl, wenn etwas vorliegt, was sich als verworren darstellt und potentiell gefährlich ist. Algen, vermischt mit alten Fahrradschläuchen, Blättern, Plastikstreifen, Mützen, Stofffetzen, toten Fischen und Leichen. Ja, Leichen. Vier Leichen: Zwei Italiener, ein Israeli, eine Russin. Es hätten sich auf dem Grund des Sees auch ein paar Hinweise gefunden: Brieftaschen, Ausweise, Portemonnaies, Schlüssel und womit man sonst noch so Menschen identifizieren kann. Das war nicht nötig.
Agens, der, die, das Handelnde. Die Israelis auf dem Boot waren vom Mossad, ist inzwischen bekannt. Die Italiener von welchem Geheimdienst auch immer, und die Russin war die Partnerin des Bootsbesitzers. Man kannte sich untereinander.
Wer hat verraten, dass sie alle Agenten waren, wo sie das doch sonst so gern versteckt halten? Ist das Teil einer Gegenspionage? Dass man die Agenten blossstellt, ihr Geheimnis offenlegt, um sie zu diskreditieren? Oder haben die offengelegt, die die AgentInnen für sich arbeiten ließen, um Ärger abzuwenden oder die Gegenspionage zu entkräften?
Warum hat jemand diese Informationen durchgestochen?
Spionage, Überführung eines Feindes, Ausschalten einer Störung? Welches Geheimnis verbindet die AgentInnen?
Wissen wir auch, warum sie AgentInnen wurden? Und was haben sie gesucht?
Den Flieger hatten sie verpasst, sie nutzten die gewonnene Zeit, um auf dem Lago Maggiore zu feiern.
Es waren zu viele auf dem Boot, es gab Wetterwarnungen, das Boot kenterte, vier Menschen starben. Wo sie sonst auf Nummer sicher setzen: Warum waren sie auf dem Boot, wenn sie sich nicht sicher sein konnten?
