Raum

Skizze

von  blauefrau

Flur, Diele, Küche, Wohzimmer, Schlafzimmer, Speisekeller. Von Haus aus kenne ich keine Räume. Wenn jemand von einem Raum sprach, hätte er mich auch siezen können, denn das Wort hat mich sofort von dem Ort getrennt, an dem ich mich befand. Bis dahin waren ich und der Raum eins. Jetzt mussten der Raum und ich uns voneinander lösen.

Mir einen Raum vorzustellen, der gar nicht da war, hat mich an der Schule im Rahmen der Vektorrechnung angepiept. Inzwischen gefällt mir die Möglichkeit, Räume aus Worten und Vektoren aufzumachen und sie dahinzulegen, wo auch immer ich sie haben will. Einen Raum in den nächsten zu stellen, Räume über-, unter- und nebeneinander zu verzahnen und zu verschachteln, dass ich endlos einen Ausgang aus den Räumen suchen muss, die dann in nächsten Räumen münden, ist für mich ein steter Quell der Freude. Aus diesen Räumen komme ich meinen Lebtag lang nicht mehr heraus. Es kann immer weitergehen. Ich bin im Weltraum. Nach innen geht es auch immer weiter, es fallen die Schatten der Räume in mich, und ich verdichte sie durch Aufbau, Anbau und Umbau. Ich gehe immer weiter in mich hinein. Kein Ende in Sicht.



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Kommentare zu diesem Text


 franky (01.08.23, 14:07)
Hi liebe Frau 

Grandios, wie Du Deine Geschichte in Räume verteilst, die dann in Deinem Innern  endlos werden. 

Grüße von Franky

 Dieter_Rotmund (01.10.23, 15:34)
Das ist mir zu abstrakt-verkopft.
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