Manchmal querten wir Bundesstraßen

Oft war es knapp, die Lichter wurden greller, es rauschte heran, doch stets ranntest Du um Dein Leben, als wär's das meine auch.
Galoppiertest wie ein borstiger Pfeil, dorthin, wo uns wieder die Stille umfing, dort, wo die Deinen schon lagerten und lungerten, nahe Deiner geliebten Grube aus süß-suhligem Schlamm.
An Dich klammerte ich mich, Deine Ohren waren meiner Hände Halt, ich kreuzte meine Füße über Deinen wilden Speck und presste meine Schenkel in die Schwarten Deiner bebenden Flanken.
So oft Du Dich auch schütteltest, Dich wälztest, sprangest, so hoch Du es nur vermochtest, und hoch war das nicht - ich blieb.
Und hatten wir es nicht schön?
Weißt Du noch, als wir auf der Lichtung bei den Felsen standen?
Du pflügtest die feuchte Scholle, wendetest die wurzeligen Matten auf der lustvollen Suche nach manch einer Leckerei, während ich nach Beer und Frucht langte und mich am tanzenden Torkeln der Schmetterlinge ergötzte.
Und als dampfend der Herbst ins Land schwemmte, als das blöde Gekläff der hörigen Bestien mit ihrem glänzenden Fell näher und näher rückte, und all das Geknalle uns fast Verstand und Gelausch zergrämte, da schnellten wir hinfort über Mark, Strauch, Stock, Stubbe und das warme Blut derer, die es nicht schafften, spritze um uns her …
Doch wir flogen schier, wir flogen, bis wir jenseits aller Einschläge matt ins satte, weiche Moos sanken.