Le dernier cri

Gedicht

von  Janna

Frau Lindes Freund heißt Herbert Herbst.
Noch sommergrün hört man sie raunen:
Ich hoffe sehr, mein Schatz, du färbst
mein Kleid so bunt, dass alle staunen.

Der Herbst kann diesen Wunsch erfüllen.
Er hilft ihr bei der Kleiderprobe,
bis sich die Zweige gelb verhüllen.
Kaum glänzt sie mit der neuen Robe,
erscheint ein ungestümer Wind
und will ihr Kleid vom Astwerk zupfen.

Ich mag, wenn Bäume nackig sind!
Wozu brauchst du die gelben Tupfen?
Die Linde bäumt sich wütend auf
und schlägt ihm Blätter ins Gesicht.


Der Wirbelwind pfeift stürmisch drauf;
den letzten Aufschrei hört er nicht,
er bläst die Backen auf und wettert.
Nun steht sie zitternd und entblättert.


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Kommentare zu diesem Text


 plotzn (04.10.23, 10:09)
Servus Janna,

nur gut, dass Monsieur Printemps ihr wieder eine neue Kollektion schneidern wird...

Liebe Grüße
Stefan
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