SCHATTENLOS

Gedicht zum Thema Beziehung

von  hermann8332

SCHATTENLOS


Ich bin mit mir gegangen

als mein eigener Schatten


ganz dicht an meiner Seite


und wir schritten beide

sinnlos den Dammweg

entlang


als ich unvermutet

wechselte


die Position


und tauschte

mit ihm


und wurde

zur Schattenperson


und sah mich an

vom Schatten her


und rechts von mir

hinter dem Deich


da rauschte

unentwegt das Meer


Wir beide

schauten sehnsüchtig


und spähend aus


nach ihr


doch hatten Angst


ihr zu begegnen


und sich die alten

Wunden regen


und Schmerzen

ziehen  durch

unsere Herzen


auf diesem

ausweglosen Weg


ohne Ende


ohne Anfang


den ganzen sturen

Damm entlang


Und als sie kam


mit einem anderen


Arm in Arm


daher flanierend

Hand in Hand


verlor mein Schatten

den Verstand


tauschte schnell

wieder mit mir


trat beiseite

wich aus ihr


und sprang

hinauf


auf den Damm


und verschwand

zum Meere hin


wo er sich ertränkte


weil ihn dies

schwer kränkte


Ich aber sah sie an


als ob ich sie

nicht kenne

als ob ich sie

nicht kennte


und ging an ihr


entseelt

und auch

entleibt


vorbei


als ob sie oder ich

nicht vorhanden sei



Und gehe

meiner Wege

seitdem schattenlos


eine Chimäre bloß


ein Gespenst


ein Geist


nicht mehr real


bleich und fahl


einsam

und verwaist


täglich

den Dammweg

auf und ab


und werde

ihn ewig gehen


bis ich lieg im Grab


Es ist der Schatten

der mir fehlt


und der nun

nicht mehr

mit mir geht


der die Deichkrone

übersprang


und dann spurlos

verschwand im Meer


das dort

mit seinen Brechern

brandet


und seine Wellen

tosend landet


unbeeindruckt

teilnahmslos

weit und leer


unendlich groß


an diesem

öden rauen Strand


mit hohen Klippen


frei von Sand






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