SCHATTENLOS
Ich bin mit mir gegangen
als mein eigener Schatten
ganz dicht an meiner Seite
und wir schritten beide
sinnlos den Dammweg
entlang
als ich unvermutet
wechselte
die Position
und tauschte
mit ihm
und wurde
zur Schattenperson
und sah mich an
vom Schatten her
und rechts von mir
hinter dem Deich
da rauschte
unentwegt das Meer
Wir beide
schauten sehnsüchtig
und spähend aus
nach ihr
doch hatten Angst
ihr zu begegnen
und sich die alten
Wunden regen
und Schmerzen
ziehen durch
unsere Herzen
auf diesem
ausweglosen Weg
ohne Ende
ohne Anfang
den ganzen sturen
Damm entlang
Und als sie kam
mit einem anderen
Arm in Arm
daher flanierend
Hand in Hand
verlor mein Schatten
den Verstand
tauschte schnell
wieder mit mir
trat beiseite
wich aus ihr
und sprang
hinauf
auf den Damm
und verschwand
zum Meere hin
wo er sich ertränkte
weil ihn dies
schwer kränkte
Ich aber sah sie an
als ob ich sie
nicht kenne
als ob ich sie
nicht kennte
und ging an ihr
entseelt
und auch
entleibt
vorbei
als ob sie oder ich
nicht vorhanden sei
Und gehe
meiner Wege
seitdem schattenlos
eine Chimäre bloß
ein Gespenst
ein Geist
nicht mehr real
bleich und fahl
einsam
und verwaist
täglich
den Dammweg
auf und ab
und werde
ihn ewig gehen
bis ich lieg im Grab
Es ist der Schatten
der mir fehlt
und der nun
nicht mehr
mit mir geht
der die Deichkrone
übersprang
und dann spurlos
verschwand im Meer
das dort
mit seinen Brechern
brandet
und seine Wellen
tosend landet
unbeeindruckt
teilnahmslos
weit und leer
unendlich groß
an diesem
öden rauen Strand
mit hohen Klippen
frei von Sand