Der Weg durch die Hölle der Selbstzweifel

Szene

von  uwesch

Dieser Text ist Teil der Serie  Momente

Peter macht sich auf den Weg zur Verbesserung seiner Kreativität. Er will sein Schreibhobby ausbauen. Es stellt sich die Frage wie er mit seiner ständigen inneren Kritik, die jede Lösung einer neuen Idee schon im Ansatz zerstört, besser klarkommen kann. Er hat keine Erfahrung damit, doch will sich dieser Aufgabe stellen und meldet sich zu einem Kreativ-Gruppentraining an.

Die Trainerin erklärt das Prinzip einer ersten Übung:

Peter soll sich zwei Orte im Raum aussuchen. Einen, an dem er sich wohl fühlt, und einen, an dem er sich unwohl fühlt.

„Horche auf die Stimmen in dir, die deine Ideen behindern!"

 

Nach einer Weile sagt Peter etwas unsicher:

„Es sind drei Stimmen und sie kommen von allen Seiten auf mich zu.“

Für die drei Stimmen soll Peter sich nun drei Darsteller aus der Gruppe aussuchen: Michaela, Erik und Mike erklären sich bereit.

Vom Ort der Hölle aus wird ihm aufgetragen, nun den Weg zum Himmel zurückzulegen. Um ihn herum die Stimmen des Mephistopheles. Ob er bereit sei, fragt die Trainerin. Peter zögert ein bisschen, dann setzt er sich langsam in Bewegung.

„Es hat keinen Sinn“, raunt Michaela ihm zu, während Peter sich durch den Raum schleppt.

„Du wirst es nie schaffen“, flüstert Erik.

„Gibs auf, gibs endlich auf", schreit Mike.

Peter wird wütend und schreit zurück. Als er sich wieder beruhigt hat, wird er befragt, was er empfunden hat.

Er meint: „Ich hatte Angst zu versagen. Wut und Hoffnungslosigkeit machte sich breit. Mich erinnert das an einen Lehrer, der mir sagte, dass ich das Abitur nicht schaffen würde, was sich dann auch bewahrheitete. Aber jetzt ist mir klar geworden, dass es mir von einem unfähigen Lehrer, der mich nicht mochte, übergestülpt wurde. Ich fühle mich jetzt etwas freier und werde mich zukünftig nicht mehr von solchen Typen und sonstigen Kritikern beeinflussen lassen. Es sei denn sie machen konstruktive Vorschläge.“



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (12.01.24, 08:01)
Technik der Aufstellung, andere zu Darstellern seines Inneren zu machen. Guter Text, der eine solche Therapieform darstellt. Ob sie nachhaltig oder nur momentan wirkt, weiß ich nicht. Gruß Gina

 uwesch meinte dazu am 12.01.24 um 11:04:
Die Nachhaltigkeit kann in schweren Fällen sicher nicht mit so einer Übung erreicht werden.
Bei nicht so schwerwiegenden Störungen funktioniert es aus meiner eigenen Erfahrung mit der Übung in Berufsschulklassen und auch bei meinen KursteilnehmerInnen aus den Berufsschulen, mit denen ich in zwei zweijährigen Kursen vierzig LehererInnen (je zwei pro Schule) geschult habe. Natürlich u.a. mit vielen Körper-Mentalübungen.
Dank Dir für Deine Empfehlung.
LG Uwe

Antwort geändert am 12.01.2024 um 11:05 Uhr

 harzgebirgler (14.01.24, 10:48)
zweifel ist auch zwiefalt
und besser als einfalt
denn es hat ein tropf
wenig nur im kopf. :D lg vom harzer

Kommentar geändert am 14.01.2024 um 10:49 Uhr

 uwesch antwortete darauf am 14.01.24 um 12:55:
:)   Dank dir für Kommi und Empfehlungen.
LG Uwe
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