Morgenblatt am 12.01.2024

Innerer Monolog zum Thema Morgenstimmung

von  franky

Schwachkopf, hätte sich den Bart rasieren sollen,

bevor er den Spaghettitopf aufgesetzt bekommen hat. 

Man kann sich nicht immer die Kopfbedeckung selber aussuchen.

 

Halbherzig küsse ich eine halbwegs dünne Frau.

Die sich dann ganzherzig für mich entschieden hat.

Seit dem sind wir ein Herz und eine Seele.

 

Sei mir nicht sauer, wenn ich die Suppe versalzen und den Kaffee gepfeffert habe.

Man kniet sich ungern in eine Arbeit, die für Andere bestimmt war.

Ziehen wir den Bolzen wieder heraus und lassen den Eifelturm einstürzen.

 

Wir wissen nie genau, wann der Funke überspringt.

Manchmal bringt er ein Augenpaar zum Leuchten.

Dann wieder muss man Liebe frisch befeuchten,

wenn falsches Glück In einem Tränenmeer versinkt.

 

Es war Mittag Anfangs April Fünfundvierzig, zu dieser Zeit hatte ich mein Augenlicht noch nicht verloren, da klopfte es leise an der Haustüre und eine blutjunge Mama mit ihem kleinen Baby stand davor. Sie bat, ihr Kind in unseren warmen Stube wikeln und stillen zu dürfen.

Unsere Mutter hatte sofort Mitleid mit dem jungen Geschöpf und deutete ihr ins Haus zu treten, denn die Frau sprach eine, für sie unverständlichen Sprache.

Erst nahm die junge Frau auf einem Stuhl platz und säugte das leicht wimmernde Geschöpf,

Eine dicke Decke wurde über unseren Esstisch gebreitet und das schon etwas miefende Bündel darauf ausgepackt. Nach einer vorsichtigen Säuberung hatte der kleine, gut genährte Knabe anscheinend viel Freude an der windellosen Freiheit und zappelte freudig mit Ärmchen und Beinchen. Die junge Mama schlang die kleinen Beine des Jungen um ihren Hals, begann zärtlich an den winzigen Penis zu saugen. Dem schien das zu gefallen, nach den schrillen Lauten die er von sich gab, es hörte sich an wie ein übermütiges Lachen. 

 

Für mich waren das ganz eigenartige Eindrücke. War das gar etwas Verbotenes?

 

Als Mama in den Raum trat, versuchte die Kindesmutter ihr klarzumachen, ob sie nicht mit ihrem Kind auf dem Küchenboden über Nacht bleiben könne. Das schien meiner Mutter nicht gefährlich, so das sie schließlich ihre Einwilligung gab.

Als Mutter am Abend als letzte aus der Küche ins Schlafzimmer ging, blieb die junge Frau mit dem Säugling alleine in der Küche zurück.

Am nächsten Morgen, als meine Mutter in die Küche wollte, war sie total überrascht,

weil sie auf dem Weg zum Kochherd verdammt aufpassen musste, nicht auf einem schlafenden Kopf oder einer Hand zu treten.

Hier schliefen dicht an dicht eine Achtköpfige Familie, mit Vater, Onkel und Großvater und weiß Gott noch wer.

Hatte Mutters Konversation mit der jungen Frau doch nicht so gut funktioniert.

Das Frühstück von Mutter und uns Kinder, waren doch auch fünf Personen,

Hatte sich dann doch sehr in die Länge gezogen.

In unserem Haushalt gab es kein fließend Wasser,

nur primitives Plumpsklo an der Hausecke im Freien.  

 

Redaktionsschluss um 8:30 12.01.2024



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (14.01.24, 10:22)
hi lieber franky,

so wurden aus zwei gästen über nacht
in einst'ger notzeit unversehens acht.

beste grüße von henning
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