KANITVERSTAN
Gedicht zum Thema Zufall
von hermann8332
KANITVERSTAN
Hier kurz und stichwortartig
ein mir unverständlicher
Ursache – Wirkung –
Kettenkausalzusammenhang
den ich kanitverstan
als
Event – Psychokaskaden
in die wir – so Gott will -
jederzeit hineingeraten
und es lange dauern kann
bevor das Schicksal
hält endlich still
> Plattfuß- Autoreifen
rechtes Vorderrad
das ist noch
wegen Luftdruckmangel
halbwegs zu begreifen
> Zu kurzer Radschlüssel
als Ausrüstung des Bord-
werkzeugs
eine fatale Vorsehung
als dunkle Prophezeiung
und übles Menetekel
das bald bringt Frust
und Ekel
> Festgefressene Radschraube
wobei ich an Vorhersehung
glaube
> Lendenwirbelbruch
als des Fatums Fluch
> Hundeflohbefall am Hund
aufgeschnappt in der Tierpension
bereits nach drei Tagen schon
zeitversetzt Monate später
spielt nun mit das schlechte
Wetter
> Laub auf der Wiese im Garten
am Hang :
> rückenbedingt ( s oben)
liegen geblieben
ein ganzes Jahr lang …
> durch den Schnee verdeckt
und darauf getreten
und dann weggerutscht
und die Brust verpfuscht
durch einen Rippenbruch
als des Kismets Fluch
Psycho – Folgen
zu Hauf
und ich bin seltsam drauf:
Zwangsneurotische
Kontemplationen
die mir durchfluten
die Neuronen
über:
> Fügungen
> Unzufälligkeiten von Zufällen
> vernetzte Koinzidenzen
> mysteriöse und metaphysische
Ereigniskaskaden
> magisches Weltbild
> Paradoxien im Ursachen -
und Wirkungszusammenhang
> Mißtrauen gegenüber den Natur-
gesetzlichkeiten
> transzendentale Quantenverschränkungen
zu mystische Determinationen
> parapsychologische Events
als abstruse Phänomene
auf die ich inzwischen süchtig bin:
nach denen ich mich sehne
Und siehe da:
der erste Effekt
als Wink der Überwelt
er war schon da :
Ich stellte einen
zu kleinen Plastikeimer
auf den kalten Gasherd
nur um die Hände
frei zu haben
dort wo der Topf- Rost
über dem Brennereinsatz
sitzt …
und habe später Blut
geschwitzt
als der Brennerdeckel
weg war
und war nicht
aufzufinden
und tat ins Nichts
verschwinden
und befand sich
nach Jahr und Tag
von der Resthitze
angeklebt am äußeren
Topfboden …
Sag,
ist das nicht
ein Wunder von grauenvoller
Emergenz
ein Einblick ins Chaos
in die Unordnung der Welt
die nur durch solche Anomalien
noch irgendwie zusammenhält ?
Diese Koinzidenz-Verstrickung
als Zufall - Verquickung
sie macht mich irrenhausreif
und psychiatrie -klinik- fähig
und zwangsneurotisch
Warum benimmt sich das Sein
manchmal so idiotisch ?
Sich bloß nicht überraschen lassen
und überrumpelt werden
von diesen Seltsamkeiten
hier auf Erden
und einfach ignorieren
daß es mehr gibt
zwischen Himmel
und Erde als wir im Traum
erfassen und wir uns
träumen lassen
auf daß man nicht
wahnsinnig werde
Auch Mollath
der gestrafte
Koinzidenz - Gustl
war im Pauli – Irrenhaus
und kam nur durch
quantenverschränkte
gütige Fügungen
nach zehn Jahren
wieder raus …
Pauli
der große Quantenspezialist
wußte
daß da kein Unterschied
zwischen Geschick
und Zufall ist
DAS PAULIPRINZIP
DIE PAULIEFFEKTE
Wo Pauli auftauchte
man sich zuvor versteckte !
Pauli
der Star Wars – Darth Vader
der Quantenphysik
mit ihren Ungereimtheiten
wie sie uns täglich
im Leben begleiten
als Fortunas
Gemeinheiten
Bist du ein Paulaner ?
Sag an, du durstiger Mann !
Ja , ich trinke
Paulaner Weiße ,
und komme, was da wolle
oder kommen solle …
… was liegt daran :
Ich bin ein stoischer
Paulaner
eine nomadisierender
Koinzidenz – Rothaut
die auf den Zufall baut
ein bis zum Ereignishorizont
schweifender Great – Plain -
Indianer ...
...jederzeit
irrenhausberereit
da ich mir laufend
an die Birne greif
wenn ich sehe
was da täglich liegt
so SELTSAMES an
ein Weißbier -
Apache
und Feuerwasser -
Appalache
Manitou
was meinst du ?
KANITVERSTAN
Also sprach Manitou
das ist so:
Das Phänomen der Synchronizität
umfasst relativ zeitnah
aufeinander folgende Ereignisse,
die nicht über eine Kausalbeziehung
verknüpft sind,
vom Beobachter jedoch
als sinnhaft verbunden erlebt werden.
Carl Gustav Jung vermutete,
dass durch diese scheinbaren „Zufälle“
eine verborgene Ordnung zu Tage tritt.
Jung war der Mystiker
unter den Vätern der Psychoanalyse,
denn er sah das Individuum in Verbundenheit
mit den Ahnen als magisches Wesen.
Sogar Wolfgang Pauli glaubte daran,
da in seiner Anwesenheit sehr oft
experimentelle Apparaturen
versagten
oder sogar ganz spontan kaputt gingen
(scherzhaft als Pauli-Effekt geannt )
Carl Gustav Jung hat übrigens
mit Wolfgang Pauli ab 1947
einen Briefwechsel
über das Phänomen der Synchronizität
geführt und nach einer physikalischen
Deutung von Synchronizitäten gesucht.
Objektiv betrachtet sind es allerdings
immer nur die Menschen,
die im Nachhinein Zusammenhänge
konstruieren,
da sie in allen Ereignissen
einen Sinn erkennen wollen,
der im Vorhinein nicht vorhanden ist.
Schon allein auf Grund
des statistischen Zufalls
sind aber seltene Koninzidenzen
gar nicht so selten
bzw. es gibt eine schier
unendliche Menge
von möglichen Koinzidenzen,
die eben nicht synchron
stattfinden.
Wenn Menschen beginnen,
Synchronizität, bzw. Synchronizitäten
in ihrem Leben zu bemerken,
beginnen sie magisch zu denken
und sehen Koinzidenzien
als sinnstiftende bzw
unsinnstiftende Ereignisse
mit einer synchronen
und simultanen Konnektion
Hugh ich habe gesprochen