SONETTJES über das & dies – mit gans auch aber nicht am spieß... (3)

Sonett

von  harzgebirgler



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das beste ist an gänsen noch der braten
da kann echt einer sagen was er will
ist der dann außerdem noch toll geraten
schweigt selbst das christkind in der krippe still

ja kenner wissen den seit je zu schätzen
die hauen auch an weihnachten echt rein
ach gänsebraten kann rein nichts ersetzen
nein gans zum fest das muß ganz einfach sein

es gibt zwar leute die auf schnitzel schwören
vom schwein paniert und dünn nach wiener art
und dabei karras’ zitherklänge hören

du lieber gott so weihnachten wär’ hart
für liebhaber von bach und gänsebraten
dann kann man auch gleich kreuzworträtsel raten...



*


ein hellseher sah plötzlich echt nichts weiter
als schwarz und das war ihm kaum je passiert
blieb aber trotz des schwarzsehens recht heiter
weil missmut auch zu herzlich wenig führt

wenn licht am tunnelende sichtbar keines
zumal es ja nun nicht sein tunnel war
oh nein das licht-los war durchaus nicht seines
bloß seines auftraggebers - ist doch klar

für den sollte er in die zukunft schauen
und tat es gegen geld natürlich prompt
man konnte seiner hellsicht blind vertrauen

selbst wenn bei nichts als schwarzsehen rauskommt -
die schwere kurve mußt’ er jetzt nur kriegen
dem kunden das ganz schonend beizubiegen...



*


gin fizz statt aperol spritz!


die muse sprach im traum jüngst zum poeten:

ich hätte dich geküsst schon innig längst

wenn mal aus deinem mund nicht fahnen wehten

wodurch du meine kussluss schwer beschränkst!“


drob fiel der träumer barmend vor ihr nieder

und schwor dem weingeist fortan abzuschwör'n

dergleichen höre ich doch immer wieder

und kann das auch im grunde nicht mehr hör'n -


drum kehr' ich dir jetzt vorerst voll den rücken

für mindestens ein jahr um dann zu seh'n“

beschied die muse ihn mit kalten blicken


ob solche fahnen immer noch hier weh'n!“

woraufhin sie entschwand eh' er erwachte

ernüchtert und sich prompt zwei gin fizz machte...

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*

hafer roggen weizen mais und gerste
wachsen oft benachbart auf dem feld
glänzend wenn nicht abermals die schwerste
dürre voll das land in atem hält

so wie letztes jahr wo klärchens glühen
kein erbarmen kannte mit der frucht
und es schlug ganz locker viel erblühen
monatelang quasi in die flucht

heuer wechselt sonne schön mit regen
der die erde dann gehörig tränkt
im wechsel kann man sagen ruht der segen

den weder stete glut noch flut je schenkt
zumal die wüste eh wächst wie wer sagte
der einst der werte umwertung voll wagte *...

*Nietzsche


(6/19)


*

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es liegen seit unvordenklichen zeiten
schon zapf- mit wasserhähnen voll im streit
und kein schwein weiß worüber die sich streiten
es ist halt eben so seit langer zeit

sie schenken sich auch wirklich nicht die bohne
nur federn fliegen bei so gut wie nie
denn wie man weiß sind sie ja gänzlich ohne
jedes gefieder und kein federvieh

doch ist man bis aufs blut sich am bekämpfen
und irgendeiner streckt die waffen schon
das kann des gegners streitlust nur kaum dämpfen

nein dies zu glauben wäre illusion
bald streiten sich die streithähne flott weiter -
der'n zapf- und wasserhennen nehmen’s heiter...


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*



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wer sich manch schuhe anzieht hat die mauken
ganz offenbar dafür“ grinst friedhelm breit
„da muss man orthopädie nicht für pauken
sie passen - das ist fakt zu schusters freud’!“

„der schuhmacher gab sich auch alle mühe“
ergänzt freund franz „und schaffte voll nach maß
tagtäglich schon in aller herrgottsfrühe
bis weit nach mitternacht ohn’ unterlass

es wandeln zwar im leben gern figuren
auf sozusagen blendend grossem fuss
doch sah man ja zum glück anhand der spuren

dass das ein mehr als kleiner fuss sein muss!“
„genau“ juxt friedhelm „und drum sitzen alle
wie angegossen selbst im klumpfussfalle!“...


*


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adam saß einst allein im garten eden
und hatte hin und wieder einen steh'n
doch konnte da mit keinem drüber reden
denn weit und breit war ja nur er zu seh'n

er frug sich also selbst: „was soll das werden
erst hängt's herab dann steht es plötzlich da?!“
fremd war'n ihm onanistische gebärden
der liebe gott der die misere sah

entschloß sich alsbald abhilfe zu schaffen
und schuf aus adams rippe als der schlief
ein weibsbild mit echt tollen brüsten, straffen -

schon hatte adams ständer ein motiv
das blieb den männern auch bis heut' erhalten
selbst wenn sie in ihr'sgleichen sich verknallten...


*


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jüngst saß mal petrus ziemlich stramm am steuer
und fuhr den lieben gott durchs weltenall
da blendete sie unverseh’ns ein feuer
von einer explosion mit riesenknall

es flogen ihnen trümmer um die ohren
der liebe gott zog seine stirne kraus
- wer hatte hier zum teufel was verloren?! -
und sah fürwahr bereits recht wütend aus

doch petrus konnte das nicht irritieren
selbst dun hielt er das steuer bombenfest
denn ihm war klar wohin so sachen führen

wie’n nordkoreanischer raketentest -
die engel hatten ihm davon berichtet
und ich hab' bloß den vorfall flott verdichtet...



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (20.03.24, 16:36)
Wow - Welch eine Ideenfülle. LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 20.03.24 um 18:52:
:) :) :D :D freude! mit lg & <3 lichem dank vom harzer
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