Das goldene Arschloch

Komödie zum Thema Güte

von  Terminator

Kackgutmensch, was ist los? Zu welchem Ende,

sag, Heuchlerlein, der Barde schweigen soll?

Mir einem "r" besingt der alte Ire

sprachabgewandt das Loch im Arsch des Jack:

die Abenteuer des Autistennegers,

des Sündenjuden der Intelligenz,

des Terminators der Kommunikation.


Der Gutmensch rief: "Ich Opfer!" Ja, du Opfer;

Jack fuhr zur Arbeit: fleißig, niemals krank

(nein nein, nur effizient, der faule Sack);

dem hat das Leben übel mitgespielt.

Zu Ende hat der Pennermusiker gespielt,

Jack gab ihm einen Zehner, der war froh.

Du tipptest derweil Hasstiraden in ein Forum.


Der Russenarsch ist selber nicht normal,

doch hat für die, die geistig schwer im Nachteil

Engelsgeduld und Riesenempathie:

die da, die sprechen können, fragen, wann er kommt

zum Nachtdienst wieder. Kauft von seinem Geld

begehrtes Süßes, welches wär sonst karg

(doch steht es ihnen theoretisch zu).


Er flucht wie tausend Schotten, und in Irland

fiel er nicht auf, so trinkfest ist der Hund.

Trotz krasser Leistung immer noch gesund,

und du: "Mir steht vom Staate Leistung zu!"

Als Penner krieg ich nichts; was ich dann tu,

ist singen halt und hoffen, dass ein guter

und höflicher und lieber netter Mensch...


...doch nein, so jemand gibt mir niemals was,

der braucht ja selber jenes, dies und das,

die Titte, Mama, die Gestapo und das Amt.

Menschenverachtend steht mein Retter da

und fragt, wieviel ist nötig für die Nacht,

rückt die Almosen gleich in Scheinen raus

(dabei geht dieser Depp so selten aus).


Jack saß einmal islamophoberweise da

auf einer Bank und las sexistisch Kant;

die Fresse drückte Hassverbrechen aus,

der Blick verriet: dort sitzet ein Faschist.

Von Linken kam ein homophober Spruch

wie "Bist du schwul?" Er sagte: "Schwul genug".

Mit Mitleid, Empathie und Mitgefühl...


...stand auf und ging, doch fehlte ihm nicht viel,

die freundlichen Gesichter träf die Faust;

er schlüge liebe, gute Menschen wie Van Damme,

wo er den Bösen spielt. Er hätte wie Saddam

ihnen die Zungen abgeschnitten, sie kastriert:

durch Zufall war das alles nicht passiert,

weil er zu Ende hat gelesen Buch.


Doch, Arschloch, die Gesinnung kennen wir:

du bist ein Nazi, Missgeburt! Ein Tier!

Heimlich ein Russe! Ein Autistenschwein!

Jetzt säuft der Barde zwar noch Bier auf Wein,

doch singt euch weiter: Tötet diesen Hund!

Du lächelst, Gutmensch? Geil. Ich tu dir kund:

ich liebe dich, dein Lächeln, deinen Hass


auf Rechts, auf Leistung, Ordnung; wisse, dass

die Nettigkeit, sie ist das Salz der Welt,

die mit der stillen guten Absicht steht und fällt.

Die sogenannte gute Tat steht im Verdacht:

sie hat Motive, also gute Nacht.

Mehrheit hat Recht, nur Schwimmen mit dem Strom

ist gut und richtig, klug und autonom;


wie alle sein: das is originell,

authentisch, cool, intelligent und hell.

Im Dünkel heckt der Täter aus die Tat,

zu denken, dass nicht alle Menschen gleich:

er hätt gern einen Harem wie ein Scheich!

Gebt mir noch Bier und hört: So werdet nicht!

Das negative Beispiel steht im Licht...


O Nacht! Ins Dunkel, da gehört er hin!

Da geht er wieder, und sein Gang ist schnell.

Ich sag euch: er ist Roboter, kein Mensch.

Nur künstlich kann man so ein Arschloch sein.

Abartig sexlos, so steril und rein?

Ich wünsch ihm nicht, doch werd wohl sagen dürfen,

er möge tot umfa.... ach, ich hör auf.










Anmerkung von Terminator:

Zusammenfassung für Denkfaule und Dumme: Ein irischer Straßenmusiker lebt als Obdachloser in Berlin. Oft sieht er einen grimmigen Wohltäter auf dem Weg zur Arbeit. Noch nüchtern, ist er diesem für seine großzügigen Spenden dankbar. Immer betrunkener, stellt er fest, dass er anders fühlt als er denkt: emotional ist er den lächelnden netten Menschen zugeneigt, die ihm höchstens 20-50 Cents oder gar nichts geben. Er spürt eine emotionale Abneigung gegen seinen Wohltäter, und rationalsiert sie nach Freud, indem er versucht, in ihm den Bösewicht zu sehen. Schließlich löst sich seine kognitive Dissonanz auf und er fühlt sich im Einklang mit seinen Mitmenschen: "Egal, was du tust, du bist halt nicht wie wir, also bist du ein schlechter Mensch", schließt er sich dem Chor an.

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (22.04.24, 12:50)
Der Taugenichts von Eichendorf hatte da als Geigenspieler weitaus mehr Glück.

 Terminator meinte dazu am 22.04.24 um 22:14:
Ich las erst Gegenspieler statt Geigenspieler. Landstreicher vor 200 Jahren kann man nicht wirklich mit den heutigen Obdachlosen vergleichen; heute sind Obdachlose genau so verhausschweint wie Büroplankton, Hausfrauen und Rentner.
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