BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 08. April 2013, 21:19
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Gratwanderung

Für Bands ist es heutzutage nicht gerade einfach.
Man fängt klein an und hat anfangs eine relativ überschaubare Fanschar. Diese ist aber auch absolut treu und bei so gut wie jedem Auftritt, und sei es im letzten Kuhkaff, mit dabei. Man kennt sich und nach dem Gig trinkt man evtl. noch 'n Bierchen zusammen.
So weit, so gut.
Aber was ist, wenn man die eine Band ist, die gerade zur richtigen Zeit mit dem richtigen Sound am richtigen Ort ist?
Wenn man als Opener auf der Europatour einer großen Band spielen darf und immer mehr Leute die Musik super finden?
Die nächste Tour bestreitet man vielleicht schon als Headliner, auch wenn sie nur durch Clubs mit 100 Zuschauern Fassungsvermögen führt. Aber diese 100 Leute sind da. Von Album zu Album und von Tour zu Tour werden es mehr Leute in größeren Hallen. Auf den Billings der großen Festivals rutscht man immer weiter nach oben.
Beim letzten Mal spielte man noch am Nachmittag, jetzt ist man Co-Headliner. Man wechselt zu einem großen Label und verkauft mehr Platten als je zuvor.
Für die Band ist das super, keine Frage. Aber was ist mit den Leuten, die von Anfang an dabei waren? Den Kuhkaff-Konzertgängern? Von denen sieht man meist keinen mehr auf den großen Konzerten oder Festivals.
"Ausverkauf!"
"Verrat!"
"Haben vergessen, wo sie herkommen."
Das hört man immer wieder, wenn man sich mit diesen Fans der ersten Stunde unterhält. Das große böse Unwort "Mainstream" macht die Runde.
Was soll eine Band also machen? Ewig im Underground rumkrebsen um "true" zu bleiben, dafür aber auf die großen Bühnen und (relativ) großen Gagen verzichten?
Eine Gratwanderung, die ein jeder für sich selbst entscheiden sollte. Sowohl als Band, als auch als Fan.
Manch einer geht den Weg seiner Band vom Kuhkaff bis zum Kuhdorf (Wacken) mit, andere wenden sich ab einem gewissen Punkt ab und suchen auf dem nächsten Underground-Konzert die nächste geile Band.
Ich persönlich tue beides. Denn gute Bands, die gute Musik (egal welche Richtung) machen, müssen unterstützt werden. Egal ob von/vor 25 oder 250000 Fans.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, deren Karrieren ich vom Underground aus auf die großen Bühnen verfolgt habe/verfolgen werde.

Platz 5: THE GATE
Platz 4: POWERWOLF
Platz 3: ORDEN OGAN
Platz 2: SABATON

und

Platz 1: ARVEN

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "40:1" von SABATON

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 TrekanBelluvitsh (09.04.13)
Gratwanderung, ja das stimmt. Allerdings ist nicht nur das 'große Geschäft' verlogen auch die Die-Hards sind das eigentlich. Denn sind wir mal ehrlich: Wie kommt man zu seiner Lieblingsmusikrichtung? Doch durch die Großen, oder? Und dann entdeckt man die Vielfältigkeit der Szene. Ich sehe das doch an mir. Aufgewachsen mit PostPunkt und Independent bin ich nun ein Metalhead und was hat mich dazu gebracht? Nightwish mit ihrem Album 'Once' (genauer gesagt der Song 'Planet Hell'), nicht gerade eine kleine Nummer, gerade in Deutschland eine der Metalbands, die die größten Hallen füllen - ganz nebenbei: völlig zurecht!
Klar sind kleine schnuckelige Locations geil, aber ich finde es geiler, wenn meine Lieblingsbands von ihrer Kunst - denn das ist es nun einmal: Kunst! - leben können, sich auf nichts anderes konzentrieren (müssen) und mit größeren finanziellen auch größere künstlerische Möglichkeiten bekommen.


Meine heutigen Alltime-faves (female metalvoices):

Platz 5: Simone Johanna Maria Simons
Platz 4: Simone Johanna Maria Simons
Platz 3: Simone Johanna Maria Simons
Platz 2: Simone Johanna Maria Simons

und

Platz 1: Simone Johanna Maria Simons

Danke, Blacky, dass du das mal thematisierst hast.

(Mein) Song der Woche: "The dream" von Vexillum

 Dieter_Rotmund (09.04.13)
Gut geschrieben, gerne gelesen!

P.S.: Blackheart, ein weiterer Begriff für Dein Lexikon wäre wohl "Billing". Ich jedenfalls habe keine Ahnung, was das ist.

 BLACKHEART (09.04.13)
@ Trekan: Nichts zu danken. Und was "female metalvoices" angeht: Hör dir mal Carina Hanselmann von ARVEN an. Ich freu mich schon, die Band am Samstag wieder live zu sehen.

@ Dieter: Danke für die Anmerkung. Ich werde es sofort einpflegen.
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