BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 05. November 2013, 20:33
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Frontbericht: "South of Hessen"

Schon wieder ein Frontbericht?
Ja, ich weiß. Eigentlich waren so schnell keine mehr angesetzt und für diese Woche hatte ich auch etwas ganz anderes geplant. Aber das, was letzte Woche passiert ist, ist einfach zu geil, um es meinen Lesern vorzuenthalten.
Warum "South of Hessen"? Naja, ich war sowohl am 10. als auch am 13. im Süden Hessens auf Konzerten. Und ich wollte das Wortspiel mit dem SLAYER-Album und -Hit schon lange mal benutzen.

Aber zurück zum Wesentlichen.
Einem in letzter Sekunde doch noch geglücktem Schichttausch auf Arbeit ist es zu verdanken, dass ich überhaupt am 10. zum "Hellish Rock Part II", der gemeinsamen Tour von HELLOWEEN und GAMMA RAY, fahren konnte.
Ursprünglich hatte ich ja geplant, am 13. zum Konzert in Bochum zu fahren und dann traditionell in der Matrix durchzumachen. Da ARVEN aber am selben Tag wieder in Groß-Gerau spielten (mehr dazu weiter unten), musste ich Prioritäten setzen.
Also dachte ich mir, ich fahre eine Woche darauf, also am 20. nach Balingen. Strecke und Location sind mir vom BANG YOUR HEAD!!!-Festival bestens bekannt, von daher wäre das kein Problem gewesen. Aber hier machte mir kV höchstselbst einen Strich durch die Rechnung.
Da diese Tour eine "Muss-Tour" für mich war, ließ ich mich von solchen Rückschlägen in der Konzertplanung natürlich nicht aufhalten. Getreu der 2. Regel im Umgang mit mir ("Wo ein Blackie ist, ist auch ein Weg.") nahm ich mir die Tourdaten noch einmal vor. Natürlich gab es keine weiteren Termine am Wochenende (außer im Ausland). So blieb das einzig realistische Konzert das am 10. in der Neuen Stadthalle zu Langen.
Ich war früher schon einige Male in dieser Location gewesen, allerdings bevor sie umgebaut wurde. Ich war also gespannt. Ebenso auf die Fahrt, da ich zum ersten Mal mit dem Auto anreiste. Musste ja am nächsten Tag wieder (ab 09:30 Uhr) arbeiten.

An dieser Stelle ein kleiner Einwurf zu meinen Konzertgepflogenheiten. Mir ist relativ egal, wo ein Konzert stattfindet. Wichtiger ist mir das "wann". Wenn es an einem Samstag, bzw. vor einem Feiertag ist und idealerweise auch noch in einer Stadt, in der ich entweder ein günstiges Hotel oder eine andere Möglichkeit die Nacht zu verbringen kenne, dann fackel ich normalerweise nicht lange und die Karte wird bestellt.
Konzerte unter der Woche besuche ich eigentlich nur, wenn sie im näheren Umfeld (Kassel, Bad Arolsen, Eschwege, etc.) liegen und ich sicher bin, die Nacht auch wieder in meinem Bett verbringen zu können.

Zurück zum ersten Konzert. Die Fahrt nach Langen selbst verlief (abgesehen vom Stau in Frankfurt) ohne größere Zwischenfälle und ich kam gegen 18:00 Uhr in Langen an (Auffahrt auf die Autobahn hier war gegen 15:00 Uhr). Da zum Komplex der Stadthalle auch eine Bibliothek und ein Hallenschwimmbad gehören, waren ausreichend Parkplätze vorhanden, so dass ich nicht lange suchen musste.
So konnte ich also recht schnell zu dem Teil eines Konzertabends übergehen, der mitunter nicht weniger unterhaltsam ist, als das Konzert an sich: das Anstehen.
Ich weiß nicht wie ich es schaffe, aber ich habe ein Talent dafür immer in die Gruppe mit den/dem größten Freak(s) zu geraten.
So auch dieses Mal. Vor mir in der Schlange (die insgesamt nur ca. ein Dutzend Leute zählte) stand ein Grüppchen von vier oder fünf beinharten HELLOWEEN-Fans. Aus diesem Grüppchen stach einer besonders heraus. Nicht nur, weil er fast ununterbrochen irgendetwas (mal sinnvolles, mal sinnloses) von sich gab, sondern auch wegen seinem Outfit. Er trug nämlich, in Anlehnung an den HELLOWEEN-Hit "Dr. Stein" einen Doktorkittel, auf dem ein mit Edding aufgemaltes  HELLOWEEN-Grinsen, sowie das Autogramm von Bassist "Dr." MARKUS GROßKOPF prangte. Zudem trug er auch noch einen selbstgebastelten Kopfspiegel. Da ich seinen Namen nicht weiß, nenne ich ihn der Einfachheit halber "den Doktor".
Nun, dieser Doktor unterhielt also mit Anekdoten von anderen Konzerten, seiner Band und seiner Gitarre seine Kumpel und auch den Rest der Schlange. Und wie das so ist, wenn man neben einer solchen Gruppe steht wird man früher oder später mit ins Gespräch einbezogen. Inzwischen hatten sich die Türen zur Vorhalle geöffnet und nachdem wir uns mit frischen T-Shirts der aktuellen Tour (auf meiner Beuteliste standen am Ende je ein Tour-Shirt von HELLOWEEN und GAMMA RAY, sowie ein T-Shirt von SHADOWSIDE, die den Abend eröffnen sollten) eingedeckt hatten, setzten wir unsere Unterhaltung über vergangene Konzerte, Religion und anderen Blödsinn fort.
Als dann um 19:00 Uhr endlich die Türen zur eigentlichen Konzerthalle geöffnet wurden, wurde ich vom Doktor und seiner Gruppe getrennt und fand mich ca. drei Meter links von ihnen in der ersten Reihe wieder. Rechts neben mir standen zwei jüngere Mädels, die sich nur auf englisch unterhielten. Am Akzent konnte ich aber erkennen, das eine von beiden auf jeden Fall Deutsche war.
Links neben mir standen eine Altrockerin, sowie eine ältere Mutter mit ihrer 19-jährigen Tochter. Mit den beiden älteren Damen kam ich ins Gespräch und wir tauschten uns etwas über unsere Lieblingsmusik aus.

Pünktlich um 20:00 Uhr betraten dann die Brasilianer SHADOWSIDE die Bühne. Als ich gelesen hatte, dass sie auf dieser Tour den Opener geben würden, war mir klar, dass ich unbedingt auf diese Tour muss. Ich hatte sie im Jahr 2010 schon einmal als Opener für W.A.S.P. gesehen, allerdings nur die letzten beiden Songs mitbekommen. Also hatte ich mir damals die beiden Alben gekauft und gerade das zweite Album "Dare to Dream" hatte mich schwer begeistert. Umso enttäuschter war ich, als kein Song von diesem Album in der Setlist auftauchte. Stattdessen konzentrierte man sich auf Songs vom neuen Album "Inner Monster out", garniert mit einigen Songs vom Debüt "Theater of Shadows" und einer Coverversion des MOTÖRHEAD-Klassikers "Ace of Spades".
Und bei diesem Song zeigte sich mal wieder, wie konservativ doch so mancher Metaler ist. Während ich der Meinung bin, dass ein guter Song ein guter Song ist, egal wer ihn spielt, entpuppte sich der Doktor als Hardliner, der der Meinung ist, dass die "heiligen Klassiker" unantastbar sind. Schon vor dem Konzert kamen abwertende Sprüche der Marke "Aus Brasilien kommen nur zwei gute Metalbands: SEPULTURA und KRISIUN." Und auch während des Konzerts zeigte er sich SHADOWSIDE gegenüber nicht gerade tolerant. Dieses Verhalten gipfelte darin, dass er beim o.g. "Ace of Spades" der Band den Rücken zukehrte und ihnen mit beiden Händen den Stinkefinger zeigte. In meinen Augen ein absolut kindisches Verhalten.
Sängerin DANI NOLDEN zeigte sich davon aber vollkommen unbeeindruckt und freute sich stattdessen

"to see some old friends in the audience tonight"
, was auch auf mich gemünzt war, da ich ein SHADOWSIDE-Bandana trug.

Für mich war es ein gelungener Start in den Abend, und es sollte noch besser werden. Dafür sorgten GAMMA RAY, die direkt mit dem selten gespielten, aber deshalb nicht minder geilen, "Anywhere in the Galaxy" in einen einstündigen Gig starteten, dem man die Spielfreude der Band wirklich anmerkte. Bassist DITK SCHLÄCHTER, dessen Outfit eine Mischung aus Gothic und Hippie war stand keine Sekunde still auf der Bühne, bei Gitarrist HENJO RICHTER war sein typisches Dauergrinsen irgendwie noch breiter als gewöhnlich und Frontmann KAI HANSEN stand der Spaß regelrecht ins Gesicht geschrieben. Und egal ob Songs vom kommenden Album ("Master of Confusion") oder Band in- ("Send ma a Sign") und externe Klassiker ("Future World" von HELLOWEEN wurde von KAI HANSEN geschrieben, als der noch Mitglied in dieser Band war), die Stimmung war bombastisch.

Was bekommt man, wenn man  JEFF HARDY (Wrestler) am Schlagzeug, " WOLFGANG PETRY am Bass,  NIGHTMARE INDUSTRIES und  einen Aristokraten an den Gitarren sowie eine jüngere Version von  BIFF BYFORD als Sänger hat? Richtig,  HELLOWEEN!
Und vorweg genommen: Die Messlatte, die GAMMA RAY gelegt hatten, konnten HELLOWEEN erst mit deren Hilfe überspringen.
Aber der Reihe nach. Die Umbaupause fand hinter einem Vorhang statt, so dass die Fans das Bühnenbild, das an ein zerbombtes Haus erinnerte, erst mit dem ersten Song zu sehen bekamen.
Die Songs vom neuen Album "Straight out of Hell" wussten zwar zu gefallen, aber erst die Songs von Vorgänger ("Where the Sinners go", "Are you Metal?") oder Semi-Klassiker wie "Power" konnten mich wirklich überzeugen.
Das Schlagzeug-Solo, bei dem die Beats teilweise sogar vom Band kamen, war dafür flüssiger als flüssig. Überflüssig.
Gleiches gilt für Teile des Sets, denn HELLOWEEN müssen sich leider eingestehen, dass ihre besten Zeiten in den 80ern lagen und die meisten Fans nur wegen den Klassikern kommen. Vieles von dem, was HELLOWEEN zwischendurch veröffentlicht haben, kann man nunmal bestenfalls nur als Durchschnitt bezeichnen.
Also hieß es ausharren und auf die Zugaben hoffen. Bei der ersten gemeinsamen Tour 2007/08 wurden in der Zugabe die Klassiker "Eagle fly free", "I want out" und "Future World" gespielt.
"Future World" hatten nun aber GAMMA RAY schon zum Besten gegeben und "Eagly fly free" war schon relativ früh im regulären HELLOWEEN-Set zu hören. Ich war also gespannt.
Als die Band dann zur ersten Zugabe zurück kam, brachten sie KAI HANSEN mit, mit dem sie gemeinsam den über 10-minütigen Klassiker "Halloween" performten. So weit, so gut.
Bei der zweiten Zugabe standen dann HELLOWEEN und GAMMA RAY (ohne Drummer) gemeinsam auf der Bühne um "Dr. Stein" und den obligatorischen Rausschmeißer "I want out" zu spielen.
Doch noch ein versöhnlicher Abschluss, zumal ich auch noch ein Plektrum von KAI HANSEN fing.
Nach dem Konzert holte ich mir noch Autogramme von SHADOWSIDE und hatte kurz Gelegenheit mich mit dem Bassisten zu unterhalten bevor ich die Heimfahrt antrat.
Hier ereignete sich nicht weltbewegendes und ich kam, nach einer zu kurzen Nacht am nächsten Tag nur fünf Minuten zu spät zur Arbeit.

Teil Zwei meiner "South of Hessen"-Tour führte mich, wie oben bereits erwähnt, nach Groß-Gerau. Da ich wieder mit Stau oder zumindest Behinderungen in Frankfurt rechnete, fuhr ich bereits um 15:00 Uhr los. Natürlich gab es keine Behinderungen (von einem Peugeot mal abgesehen) und so kam ich bereits um 17: 00 Uhr in Groß-Gerau an. Da ich nicht gerne in fremden Innenstädten Auto fahre, stellte ich meinen "Yellow Bastard" am Bahnhof ab und ging die ca. 700 Meter in die Innenstadt zu Fuß. Den Weg zum Kulturcafe kannte ich noch vom letzten Jahr, als ich ARVEN und die Vorgruppe EFFLORESCE an gleicher Stelle gesehen hatte.
Arven und ich kamen zur selben Zeit am Kulturcafe an und ich konnte noch einen kurzen Plausch mit Bassistin LISA halten, bevor sich die Band nach oben zurückzog.
Das Kulturcafe befindet sich nämlich im ersten Stock des ehemaligen Amtsgerichts von Groß-Gerau. Im Erdgeschoss ist u.a. eine Gaststätte angesiedelt. In dieser wollte ich eigentlich die Zeit bis zum Einlass (fast schon klassischerweise eine Stunde später als im Internet angekündigt) mit etwas zu essen und einem oder zwei Bierchen verbringen, aber es sollte mal wieder anders kommen.
Wie sich nämlich herausstellte, hatte die Gaststätte geschlossen, was aber anscheinend niemand wusste. Auch andere Konzertbesucher, die später kamen, waren in der Vermutung angereist, hier noch etwas essen zu können. Wie im vergangenen Jahr halt.
So kam es, dass ich etwa eine dreiviertel Stunde durch die Innenstadt von Groß-Gerau streifte, bis ich schließlich am Rande des Marktplatzes (schräg gegenüber dem Kulturcafe) einen Italiener entdeckte, der um 18:00 Uhr öffnete und vom Preis-Leistungs-Verhältnis her unschlagbar ist.
Ich hatte an dem Tag (außer einem Snickers) noch nichts gegessen, also bestellte ich mir ein Cordon bleu. Ich rechnete mit dem klassischen "aufgeblasenen" panierten Schnitzel, aber was ich bekam sah aus wie eine Roulade unter einer Käsesoße. Und es schmeckte fantastisch.
Nach diesem wirklich herausragenden Essen ging ich also rüber ins Kulturcafe. Alles war noch mitten in den Vorbereitungen, also hielt ich mich zwar im Flur auf, aber ohne jemanden zu belästigen. Hier konnte ich mich kurz mit NICKY und DAVE von EFFLORESCE unterhalten, die es total klasse fanden, dass ich das Shirt ihrer Band trug.
Außerdem "half" ich ARVEN-Drummer TILL beim Ausfüllen der GEMA-Liste, auf der u.a. die Songs, die gespielt werden, aufgeführt werden müssen. Und glaubt es mir oder nicht, uns beiden fiel nicht der fehlende Song vom Debütalbum "Music of Light" ein. Erst Gitarristin INES, die dann zu uns stieß, konnte Licht ins musikalische Dunkel bringen.

Kurz darauf war auch die Abendkasse aufgebaut und ich konnte mir die erste Karte sichern. Da der Einlass zeitlich etwas vorverlegt wurde, um eine Menschentraube zu verhindern, konnten die ersten Fans noch dem Soundcheck von ARVEN beiwohnen. Unter den ersten Fans fanden sich natürlich auch einige Bekannte, so dass man schnell ins Gespräch fand.
Kurz darauf kam auch mein Kumpel an und kurz darauf begann auch das Konzert.
Eigentlich bin ich ja kein Fan von progressivem Rock oder Metal, aber EFFLORESCE bilden da eine Ausnahme. Die Nürnberger haben einfach etwas, das mich anspricht.
Ist es Sängerin NICKY, die scheinbar spielerisch zwischen Klargesang und Growls wechseln kann?
Sind es ihre Querflötenparts?
Ist es RENÈ, der wahrscheinlich größte Bassist Deutschlands?
Was diesen Auftritt auf jeden Fall für alle Anwesenden unvergesslich machen wird, ist der Nebel vom Trockeneis. Dieser löste nämlich die Rauchmelder aus und sorgte für einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr. Natürlich musste das Gebäude komplett geräumt werden, wodurch sich aber niemand die gute Laune verderben ließ. Kaum vor dem Gebäude machte ich auch gleich den Vorschlag, die Instrumente und das Equipment einfach nach draußen zu holen und das Konzert Open Air fortzusetzen. Die drei Feuerwehrautos hätten auch eine gute Lichtshow abgeliefert.
Für ein weiteres Highlight vorm Gebäude sorgte INES, die plötzlich mit dem Veranstalter auf dem Balkon auftauchte. Wie sich herausstellte, war sie oben geblieben, um ihren Burrito fertig zu essen. Wir forderten sie auf, doch vom Balkon einen Stagedive zu machen. Wir würden sie auch auffangen, aber irgendwie wollte sie nicht.

Nach ca. 15 Minuten konnten wir alle wieder in den Saal und die Show ging weiter.
Bei EFFLORESCE gab es keine weiteren Zwischenfälle mehr, weshalb ich nun direkt zu ARVEN komme, die ein fast perfektes Konzert ablieferten. Fast perfekt, weil fast alles dabei war, was ein gutes ARVEN-Konzert braucht: klasse Songs, sexy Outfits, super Stimmung, Kabelsalat auf der Bühne und eine Wasserlache, die von INES beseitigt werden "durfte". Lediglich der ARVEN-Wischmop fehlte hier.
Auch die Interaktion mit dem Publikum war mal wieder sagenhaft. Als Sängerin CARINA bei einer Ballade das Publikum dazu aufforderte, doch die Feuerzeuge herauszuholen, rief ich "Lieber nicht!". Natürlich hatte ich damit die Lacher von Band und Publikum auf meiner Seite. Und wie es in solchen magischen Momenten immer ist, schaukelt sich das hoch. Ein Fan, der hinter mir stand, hatte eine Feuerzeug-App auf seinem Handy. Den Rest könnt ihr euch denken, oder?
Nach 14 Songs, von denen die Hälfte bereits vom kommenden Album waren, war dann der offizielle Teil des Konzerts vorbei. ARVEN meinten allerdings, sie würden noch einmal zurückkommen, wenn die Fans laut "Zugabe!" rufen würden. Allerdings riefen wir anfangs "Feuerwehr!", worauf die Band trotzdem heraus kam und CARINA kopfschüttelnd fragte, ob wir anstelle der Feuerwehr nicht doch lieber eine Zugabe haben würden. Da fiel die Wahl dann doch einfach. Zumal es immer noch etwas zu löschen gab, wenn es auch nur der Durst war. "Raise your Cups" bildete da natürlich die perfekte musikalische Untermalung und "Midwinter Nights" (im übrigen der Song, auf den TILL und ich vorm Konzert nicht kamen) beendete dann das Konzert entgültig.

Was ich bei ARVEN (neben der Musik) so toll finde ist, dass sie nach dem Konzert ziemlich schnell wieder aus dem Backstage-Bereich kommen und sich am Merchandise-Stand einfinden um sich mit den Fans zu unterhalten oder sich direkt unter sie zu mischen. Selbst Keyboarderin LENA, die normalerweise die Ausnahme von dieser Regel bildet, war im Zuschauerraum und unterhielt sich mit Fans.
Ich für meinen Teil stand mit Gitarristin und Bandleaderin ANASTASIA und einigen Fans noch einige Zeit an einem der Stehtische und wir unterhielten uns u.a. über Festivals, ANASTASIAs Studium und das neue Album.

Im Laufe dieses Gesprächs kam heraus, das drei der Fans eine Mitfahrgelegenheit nach Gießen suchten. Da ich eh auf der A5 wieder in Richtung Norden fahren musste, machte mir ein kurzer Abstecher nach Westen auch nichts aus und so bot ich mich an.
Natürlich waren die Jungs überglücklich.
Nachdem ich mich noch von ANASTASIA und NICKY verabschiedet hatte, trat ich mit den Jungs den Rückweg zu meinem Auto an. Der Weg zum Auto und auch die Fahrt nach Gießen waren eine ziemlich spaßige Angelegenheit, die mal wieder beweist, was den Metal und dessen Fans (mit Ausnahme von Leuten wie dem Doktor) von allen anderen Musikarten und -fans unterscheidet: der Zusammenhalt und die Rücksichtnahme.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine der TOP 5 der nicht so bekannten Bands mit Frauengesang.

Platz 5: CRIPPER
Platz 4: SISTER SIN
Platz 3: EFFLORESCE
Platz 2: SHADOWSIDE

und

Platz 1: ARVEN (War klar, oder?)

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Keeper of the Seven Keys" von HELLOWEEN

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 TrekanBelluvitsh (16.04.13)
"...was den Metal und dessen Fans (mit Ausnahme von Leuten wie dem Doktor) von allen anderen Musikarten und -fans unterscheidet: der Zusammenhalt und die Rücksichtnahme."

Das ist so, eindeutig. Aber das trifft auch auf die 'Doktoren' zu, von denen es auf allen Konzerten mindestens einen gibt, der sich lautstark bemerkbar macht. Meiner Beobachtung nach sind es dann aber nicht selten Frauen (Originalkommentar von einem Amorphiskonzert: "Ich bin auch gerne eine böses Mädchen!") die diesen 'auf die Zehen steigen' und je kleiner sie sind, desto böser werden sie. Ich mag so was.


Meine heutigen Alltime-faves (songs I love but listen not often enough to):

Platz 5: China crisis - Wishful thinking
Platz 4: Hypocrisy - Eraser
Platz 3: Fischer-Z - Wirstcutter's lullaby
Platz 2: Mystica girls - My dinner

und

Platz 1: Rita Coolidge - All time high

Danke, Blacky, für den 'Reisebericht', du Metal-Sam-Hawkins!

(Mein) Song der Woche: 'The Haunting' von Kamelot feat. Simone Simons

 Dieter_Rotmund (16.04.13)
Gerne gelesen, wie immer gefallen mir die "Nebenhandlungstränge" wesentlich besser als die schier endlose Reihe von majuskulären Bandnamen...

 BLACKHEART (16.04.13)
@ Trekan: Eine solche war da leider nicht zugegen.

@ Dieter: Auf die "Nebenhandlungsstränge" habe ich immer ein besonderes Auge bei den Frontberichten. Aber so ganz ohne "majuskuläre Bandnamen" geht es halt auch nicht.
Wenn dir das hier schon nicht gefällt, solltest du die Kolumne vom kommenden Dienstag lieber nicht lesen.

 Dieter_Rotmund (17.04.13)
Nun ja, da sollte Dich keinesfalls davon abhalten, sie zu schreiben...

 BLACKHEART (19.04.13)
@ Trekan: Du meintest doch "Jim Hawkins" (Die Schatzinsel), oder?
"Sam Hawkens" ist eine Nebenfigur aus den "Winnetou"-Büchern von KARL MAY.
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