BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Mittwoch, 05. Juli 2017, 02:32
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Frontberichte: "3 Bands, 3 Konzerte, 3 Burgen"

Ja liebe Leser, ihr habt richtig gelesen. Heute gibt es nicht nur einen, auch nicht zwei sondern gleich drei Frontberichte in einer Kolumne.
Warum? Ganz einfach: Ich war auf gleich drei Konzerten der Europa-Tour der A-Capella-Metaler VAN CANTO und deren Support-Band, den Power Metalern WINTERSTORM.
Aber warum gleich auf drei Konzerten? Hätte eins nicht genügt?
Normalerweise ja, aber auf dieser Tour hatten diese Bands immer wieder wechselnde Opener. Und bei den drei Konzerten um die es hier geht, wurde dieser Opener-Slot von ARVEN ausgefüllt, von denen ich auch schon an anderen Stellen mal berichtet hatte.
Als wahrer Fan unterstützt man seine Lieblingsbands natürlich. Vor allem, wenn sie mit zwei weiteren sehr guten Bands zusammen spielen.
Aber genug der Vorrede, beginnen wir mit den Frontberichten. Und gleich der erste führte mich in eine Stadt, von der ich dachte, es würde mich eher im politischem denn im musikalischen Rahmen einmal dorthin verschlagen.

Freitag, 21.02.2014, Straßburg, La Laiterie (Club)

Der Tag begann gut. Allein deshalb, weil ich mich noch gemütlich im Bett wälzen konnte, während meine Schichtkollegen schon auf Frühschicht waren. Aber irgendwann hieß es dann doch aufstehen, fertig machen und losfahren. Allerdings nur nach Melsungen zum Bahnhof von wo aus ich über Fulda nach Frankfurt fuhr (Hessenticket: 32 €), wo ich den TGV Richtung Straßburg (Europa-Spezial: 29 €) enterte.
Ein schöner, moderner Zug in dem die Ansagen in drei Sprachen (bis zur Grenze in der Reihenfolge deutsch, französisch, englisch, in Straßburg dann französisch, deutsch, englisch) durchgegeben wurden. Da es in diesem Zug nur reservierte Plätze gibt, musste mein Sitznachbar wohl oder übel mit mir vorlieb nehmen. Wahrscheinlich eher übel. Zumindest seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Ob ihm die unmittelbare Nähe zu einem langhaarigen, bärtigen "Rocker" (er sah nicht so aus, als würde er einen härteren Ausdruck kennen) unangenehm war oder einfach nur die Tatsache, dass ich an dem Morgen (aus Zeitmangel) keine richtige sondern lediglich die Festival-Dusche (sprich Deo) genommen hatte, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall schien er erleichtert, als ich in Straßburg ausstieg.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich beim Grenzübertritt ein polnisches Bier trank. Ein Hoch auf die Globalisierung.
Außerdem wollte ich meinen Fuß nicht nüchtern auf französischen Boden setzen, nachdem ich dieses Land vorher über zwanzig Jahre lang erfolgreich gemieden hatte.
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Ich hatte mich in einem Hotel direkt gegenüber vom Bahnhof einquartiert und stieß an der Rezeption (nachdem ich den Eingang endlich gefunden hatte) auch schon auf das erste Verständigungsproblem. Ich mag zwar französisch, aber spreche die Sprache nicht. Und da die junge Dame an der Rezeption nur gebrochen englisch sprach (ich bin mir sicher, dass sie auch deutsch sprechen konnte, aber wie die meisten Elsässer zu stolz war, es auch zu tun) brauchte ich einige Minuten, um zu verstehen, dass der sechsstellige Zahlencode nicht nur für die Eingangstür war, wenn die Rezeption nicht besetzt ist, sondern auch für mein Zimmer. Und ich hatte mich schon gefragt, wann sie mir endlich meinen Zimmerschlüssel geben würde.
Und siehe da, an meiner Zimmertür war anstatt eines Schlosses ein Tastenfeld angebracht, auf dem ich den Code eingeben musste. Ganz ehrlich, so etwas ist mir in Deutschland noch nicht begegnet. Hm, kriegen wir aber sicher auch noch.
Im Zimmer selbst machte ich es mir erst einmal auf meinem Doppelbett gemütlich, bevor ich unter die Dusche sprang.
Frisch wie der junge Morgen verließ ich ca. anderthalb Stunden nach meiner Ankunft das Hotel und machte mich auf den Weg zur Location, "La Laiterie" mit Namen.
Es waren nur etwa zehn Minuten zu Fuß und unterwegs schaute ich mich schon, zwecks Abendessen, nach einem geeigneten Restaurant um. Aber alles was ich sah waren Dönerbuden.
Die Location lag an einer Straßenecke am Ende einer Seitenstraße und war weder durch ein Schild, noch durch irgend etwas anderes als solche zu erkennen. Hätte nicht der Tourbus davor gestanden, hätte ich gedacht, ich hätte mich in der Straße geirrt. Trotzdem ging ich noch etwas weiter und um die Ecke, weil ich von dort Schlagzeug-Sound hörte. Wie sich herausstellte war nebenan noch ein weiterer Club, in dem am gleichen Abend ein Punk Rock-Konzert stattfand. Dieses (wie sich später herausstellen sollte) gefährliche Halbwissen im Hinterkopf ging ich zurück zur Hauptstraße, wo ich mich nach ein paar Metern und einigen Minuten des Preis- und Angebotsvergleichs in einer der Dönerbuden zum Abendessen niederließ.
Überraschenderweise war die Dönerpizza sogar ganz gut und ich kehrte frisch gestärkt zur Location zurück.
Hier hatten sich inzwischen bereits einige Leute eingefunden und ich war (mal wieder) überrascht. Das VAN CANTO auch Leute aus dem nicht-metallischen Milieu anziehen war mir ja bekannt. Aber ältere Ehepaare in den 50ern und irgendwelche Alternativen in JOY DIVISION-Shirts? Naja, andere Länder, andere Sitten dachte ich mir und wartete mit diesen Leuten vor dem, was wie der Eingang zur Location aussah. Nach einiger Zeit meinte einer der Alternativen zu mir, dass das "Rock"-Konzert um die Ecke wäre. Da ich aber der Meinung war, dass er mich vielleicht mit einem Besucher des Nachbar-Clubs um die Ecke verwechselt, schenkte ich ihm keine Beachtung. Ich fragte sogar noch die Fahrer des Tourbusses, die ganz offensichtlich zu VAN CANTO und WINTERSTORM gehörten, ob sie etwas von einem zweiten Eingang wüssten, was beide verneinten. Allerdings seien sie auch zum ersten Mal hier in dieser Location.
Kein bisschen schlauer als zuvor stellte ich mich also wieder zu jenen komischen Gesellen und wartete. Die Tatsache, dass sich in der Schlange hinter mir auch vermehrt Exemplare der Spezies "Homo metallicus" einfanden, bestätigte mich in meinem Entschluss.
Als sich um 19:30 Uhr endlich die Tür öffnete hatte ich aus den Unterhaltungen um mich herum herausgehört, dass in dieser Location parallel zu "meinem" Konzert auch ein Jazz-Konzert stattfand und die "komischen Gesellen" deswegen anstanden.
Als ich am Einlass schließlich meine Karte vorzeigte, wurde ich darauf hingewiesen, dass "mein" Konzert wirklich um die Ecke stattfinden würde. Als ich an der Schlange vorbei zurück ging, fühlte ich etliche Augenpaare auf mir ruhen. Also drehte ich mich um und rief "To VAN CANTO, follow me. I know the way.", während ich in Gedanken anhängte "I hope so."
Und als ich mein Gefolge von etwa zwanzig Mann um die Ecke gebracht, äh geführt hatte, erblickte ich eine offene Seitentür und dahinter das Gesicht meines Kumpels Holger, der (ähnlich wie ich auch) nur wenige ARVEN-Konzerte auslässt.
Damit war klar, wo ich hinmusste und kurz darauf stand ich neben ihm in der ersten Reihe, wo er mir noch einige Fotos zeigte, die er auf dem Weg nach Straßburg in den Vogesen aufgenommen hatte.
Viel Zeit dafür hatte er allerdings nicht, da um Punkt 20:00 Uhr das Licht ausging und ARVEN die Bühne betraten um für die nächsten 35 Minuten zu zeigen, was man als Anheizer bei einer solchen Tour zu machen hat. Anheizen nämlich. Dazu hätten zwar auch schon die Outfits der weiblichen Bandmitglieder genügt, aber zum Glück weiß die Band auch musikalisch zu überzeugen. Das gerade mal sechs Songs umfassende Set bestand hauptsächlich aus Songs des aktuellen zweiten Albums "Black is the Colour" und kam bei den ca. 400 Leuten im ausverkauften Club sehr gut an. In der Vergangenheit hatten ARVEN schon gute Erfahrungen mit Auftritten in Frankreich gehabt und auch an diesem Abend war es nicht anders.
Nach dem (für mich ungewohnt kurzen) Auftritt blieb Holger vor der Bühne, um sich die restlichen Bands anzuschauen. Ich ging nach draußen in den Flur, wo die Merchandise-Stände der Bands aufgebaut waren und wartete an ihrem Stand auf ARVEN. Hier traf ich auf Karl-Heinz, einen weiteren ARVEN-"Verfolger", den ich bereits von vergangenen Konzerten kannte. Wir unterhielten uns miteinander bis die Band kam und (nachdem sie einige Autogrammwünsche erfüllt hatten) auch mit den Bandmitgliedern.
Da die Band noch nichts gegessen hatte, boten Karl-Heinz und ich ihnen an, den Merchandise-Stand zu übernehmen. Nach anfänglichen Zweifeln, stimmten sie schließlich zu. Wahrscheinlich überwog der Hunger.
So kam es, dass ich von WINTERSTORM visuell nichts mitbekam, aber was ich hörte gefiel mir so gut, dass ich mir ihre drei CDs direkt zulegte, als sie nach ihrem Auftritt an deren Stand auftauchten. Ich hatte sie 2012 bereits zufällig auf Wacken gesehen gehabt und sie waren mir von da her noch in guter Erinnerung gewesen.
ARVEN waren inzwischen auch wieder da, gingen aber in die Halle, als VAN CANTO anfingen zu spielen.
Auch die hörte ich anfangs nur, aber als sie nach etwa einer Stunde die SABATON-Hymne "Primo Victoria" anstimmten, hielt es mich nicht mehr länger beim Merch, das ich in Karl-Heinz' Obhut ließ.
In der Halle stand ich bei den ARVEN-Mitgliedern und bestaunte gleichermaßen mit ihnen das Bild, das sich uns auf der Bühne bot.
Man versuche sich bitte in meine Situation zu versetzen. Ich sitze im Flur und höre eine Band spielen. Gitarren, Bass, Schlagzeug, alles da. In der Halle sehe ich auf der Bühne nur ein Schlagzeug. Die restlichen Instrumente werden von drei Männern gesungen, während ein vierter Sänger und eine Sängerin den eigentlichen Text intonieren.
Natürlich wusste ich was mich erwartet (zumal ich es auch schon mal auf Wacken gesehen hatte) aber es wirklich so aus der Nähe zu sehen ist nochmal etwas völlig anderes. Wer schon mal versucht hat, eine Minute lang im Takt "Rangdiggidangdiggidangdiggidang" zu singen, der kann sich vorstellen wie schwierig es sein muss, das über anderthalb Stunden lang auf der Bühne zu machen.
Das Publikum ging auf jeden Fall steil und auch die Jungs und Mädels von ARVEN haben VAN CANTO abgefeiert. Von mir ganz zu schweigen.
Nach dem Konzert mussten ARVEN noch etliche weitere Autogrammwünsche erfüllen, während Karl-Heinz, Holger und ich uns im Hintergrund unterhielten.
Als es dann irgendwann hieß, dass alle den Laden verlassen sollten, kurbelte ich noch schnell die Plattenverkäufe von ARVEN an, indem ich von jedem der beiden Alben zwei Stück kaufte, um sie als Promo-Material an die Veranstalter zweier kleiner Indoor-Festivals weiter zu geben, auf denen ich im März sein würde.
Mit Holger unterhielt ich mich noch etwas bei dessen Auto, bevor er in den Strassburger Stadtteil "Wacken" fuhr, um ein Foto der dortigen U-Bahn Haltestelle zu machen.
Ich machte mich schnurstracks auf zum Hotel, wo ich etwa eine Viertelstunde später bereits in meinem Doppelbett lag und sanft einschlummerte.
Da mein Zug am nächsten Tag erst um 14:00 Uhr abfuhr, ich aber das Zimmer bis 11:00 Uhr geräumt haben musste, dachte ich mir, ich verbringe die Zeit mit etwas Tourismus. Vorher brunchte ich allerdings noch im Restaurant "La Mouette d'or", wo ich zwei Burger probierte, die es in Deutschland nicht gibt. Gerade beim "CBO" (Chicken, Bacon, Onions) frage ich mich warum es den nicht auch bei uns gibt. Das wäre ein Grund, doch noch mal rüber zu fahren.
Apropos fahren: Nachdem ich den U-Bahn Plan von Strassburg studiert hatte, war mein Plan über "Wacken" zum Europa-Parlament und zurück zu fahren. Einfach nur, um es mal gesehen zu haben.
Allerdings machten mir die Franzosen einen Strich durch die Rechnung, da man nur ein Ticket lösen kann, wenn man eine bestimmte Scheckkarte besitzt. Sehr touristenfreundlich.
Um die fast zwei Stunden Wartezeit zu überbrücken, setzte ich mich also in eins der Bahnhofscafés, trank zwei oder drei französische Biere (ich wollte das Land auch nicht nüchtern verlassen) und las "American Psycho", was meine Laune wieder halbwegs herstellte.
Als ich dann auf dem Bahnsteig auf meinen Zug wartete und direkt neben mir ein Stück vom Deckenputz herunterfiel war mir klar, dass ich dieses Land schnellstmöglich verlassen musste.
Zum Glück hatte ich auf der Rückfahrt (trotz angezeigter Reservierung) keinen Sitznachbarn, so dass ich bis Frankfurt ungestört dösen konnte.
Abends um kurz vor acht war ich dann schließlich daheim, wo mich bereits um kurz nach neun ein Taxi abholte und mich (frisch geduscht) zu einer Apres Ski Party brachte.
Der Rest des Abends ist hier nicht mehr von Belang.
Außerdem stehen ja noch zwei Konzerte an. Das nächste war dieses hier:

Sonntag, 09.03.2014, Ludwigsburg, Rockfabrik

Mit einem übelsten SLAYER-Nacken machte ich mich an diesem frühen Nachmittag auf zu Horst, einem weiteren ARVEN-"Verfolger" (insgesamt sind wir fünf und bei fast jedem ARVEN-Gig ist mindestens einer von uns dabei), den ich am Abend vorher beim "Fullmetal Osthessen" (Jetzt dürfte klar sein, woher der SLAYER-Nacken kommt.) getroffen hatte.
Wir hatten uns dahingehend verabredet, dass ich mein Auto bei ihm stehen lasse und wir dann gemeinsam mit seinem Auto fahren. Auf der Fahrt hörten wir natürlich ARVEN und unterhielten uns über Konzerte und Bands aber auch über Themen wie Gewerkschaft und die Arbeit. Im Laufe des Gesprächs kam die Idee auf, einen ARVEN-Fan Club zu gründen. Eine Idee, an der ich zukünftig auch weiter basteln werde.
Nach einer stressfreien Fahrt kamen wir bei der RoFa (wie die Rockfabrik allgemein genannt wird) an und machten uns auf den Weg zu Holger. Der saß in einem amerikanischen Restaurant und war bereits fast mit essen fertig als wir ankamen, wovon wir uns allerdings den Appetit nicht nehmen ließen. Unsere Burger kamen schneller als erwartet und so standen wir auch eher wieder vor der RoFa, als wir dachten.
Der Eingangsbereich der RoFa ist (meiner Meinung nach) ziemlich originell gestaltet. Vier 40-Fuß-Seefracht-Container bilden einen Gang, an dessen Ende sich die Abendkasse befindet. Vorher geht es links durch eine Tür ins eigentliche Gebäude.
Die RoFa ist eine typische Großraumdisco, in der die einzelnen Tanz- und Ruheräume so gestaltet sind, dass sie sich zwar gegenseitig voneinander abtrennen, man aber trotzdem schnell von einem Raum zum anderen kommt. Die Bühne war dementsprechend in einem der "Dancefloors" aufgebaut, während die Merchandise-Stände in einem Gang an der hinteren Wand der RoFa untergebracht waren, von wo aus man die Bands zwar hören aber nicht sehen konnte. Ich komme später auf diesen Umstand zurück.
Zunächst einmal standen Holger, Horst und ich vor der Bühne, wo wir uns etwas mit Mitgliedern des VAN CANTO-Fan Clubs "Rakka Takka e.V." unterhielten, bevor wir einem Rollstuhlfahrer Platz machten. So verloren wir zwar die Plaätze direkt am Bühnenrand, hatten dafür aber hervorragende Sicht auf die Bühne.
Auf der sich erst mal nichts tat. Laut Facebook wollten ARVEN um Punkt 19:00 Uhr die Bühne betreten. Es wurde dann doch 19:15 Uhr, aber wie heisst es so schön: Gut Ding will Weile haben.
Die Setlist hatte sich im Vergleich zu Straßburg etwas verändert, sehr zum Unmut eines Metalers, der neben mir stand und auf den Song  "Believe" gehofft hatte.
Nichtsdestotrotz war es ein beeindruckender Auftritt, der vom Publikum mit Klatschen und Jubeln regelrecht abgefeiert wurde. Vor allem die "Rakka Takka e.V."-Leute neben uns machten ordentlich Stimmung.
Nach dem Auftritt ging es dann wieder zum Merch, wo Karl-Heinz schon wartete. Nach einer erneuten Flut von Autogrammjägern konnten wir uns wieder mit einzelnen Bandmitgliedern unterhalten. So verpassten wir (mal wieder) den Auftritt von WINTERSTORM und ich nahm mir fest vor, mir beim dritten Konzert alle drei Bands anzuschauen.
VAN CANTO bekam ich hier nämlich auch nicht zu Gesicht. Als die anfingen, übernahm ich (dieses Mal allein) den Merch-Stand von ARVEN. Dass die Aussage "Wir wollen nur mal kurz gucken. Höchstens zehn Minuten." nicht eingehalten werden würde, war mir klar, machte mir aber auch nichts aus. Mein Entschluss für das dritte Konzert war ja gefasst.
Immerhin schaffte ich es vier CDs zu verkaufen und konnte mich nebenbei noch etwas mit dem Sänger von WINTERSTOM unterhalten, der an deren Merch-Stand die Stellung hielt.
Nach Konzertende gab es dann noch einige Gespräche mit Bands und Fans, bevor wir die lange Heimreise antraten.
Wann ich daheim war, weiß ich schon gar nicht mehr, aber egal. Ein Konzert steht ja noch aus.

Freitag, 21.03.2014, Aschaffenburg, Colos-Saal

Auf den Tag genau einen Monat nach dem Auftakt dieser Trilogie endet sie auch. Wieder habe ich einen Tag Resturlaub aus dem Vorjahr genommen und wieder einmal bin ich auf andere Art und Weise angereist.
Dieses Mal bin ich nämlich die gesamte Strecke mit dem eigenen Auto gefahren. Den Weg kannte ich allerdings auch. War ja nicht mein erstes Konzi in der Location.
Allerdings das erste Mal, dass ich in einem der vielen Parkhäuser parken musste. Auf den "offenen" Parkplätzen darf man max. zwei Stunden stehen (was ich bis dato nicht wusste) und genau da, wo ich sonst immer stand, wurde gerade als ich vorbeifuhr kontrolliert.
So musste ich erst einmal eine Runde durch die diversen Kreisverkehre in der Innenstadt drehen (wer mich kennt weiß, dass ich es hasse in fremden Innenstädten zu fahren) bis ich an eine Stelle kam, die ich wiedererkannte. Zum Glück war in der Nähe auch ein Parkhaus, so dass ich zumindest den Weg aus der Stadt hinaus problemlos finden würde.
Nicht ganz problemlos verlief zwar das Auffindes des Colos-Saals, weil ich die Fußgängerzone von Aschaffenburg falsch in Erinnerung hatte, aber letzten Endes kam ich doch noch rechtzeitig dort an.
Naja fast. Vorher entdeckte ich Karl-Heinz in einem Dönerladen und setzte mich zu ihm.
Kurz darauf war er mit seinem Lahmacun fertig und wir gingen die paar Meter zum Colos-Saal, vor dem schon etliche Leute standen. In vorderster Front konnten wir Holger und Horst ausmachen, allerdings war es uns unmöglich zu ihnen zu gelangen. Dafür gesellte sich nach kurzer Zeit Jens, der Fünfte im "Verfolger"-Bunde, zu uns, so dass bei diesem Konzert die gesamten "Fanatic Five" (den Namen habe ich gerade für uns erfunden) beisammen waren.
Der Vorteil am Colos-Saal ist, dass die Merch-Stände in der Halle aufgebaut sind. Während die anderen vier direkt in die erste Reihe gingen, platzierte ich mich auf einer Stufe neben dem Mischpult, um mir den Auftritt von ARVEN von hinten anzuschauen.
Es war schon irgendwie seltsam ARVEN jetzt als Opener auf der Bühne zu sehen, auf der sie etwa 9 Monate vorher noch als Headliner gepielt hatten. Aber so ist es halt in dem Geschäft.
Wieder einmal hatten sie ihre Setlist etwas abgewandelt, so dass sie jetzt je zur Hälfte aus Songs der beiden Alben "Music of Light" und "Black is the Colour" bestand. Auch wenn es jeweils nur 3 Songs waren, genügten die auch hier, um das anfangs etwas zurückhaltende Publikum im restlos ausverkauften Colos-Saal (ca. 700 Zuschauer) mitzureißen.
Da (wie bereits erwähnt) die Merch-Stände hier in der Halle aufgebaut waren, konnte immer min. ein Bandmitglied am Stand bleiben und trotzdem die weiteren Bands sehen.
Für den Rest des Abends postierte ich mich so, dass ich quasi über den Merchstand hinweg die Bühne sehen konnte und so sowohl die Band auf der Bühne, als auch die Bandmitglieder von ARVEN an deren Merchstand direkt im Auge hatte.
Eine weise Entscheidung, wie sich bereits bei WINTERSTORM zeigen sollte. Die fünf Jungs aus Bayreuth brannten ein wahres Power Metal-Feuerwerk ab. Aber wen wundert das, bei solchen Krachern wie "Winterheart", "Into the Light" oder "Metalavial", einer Lobeshymne auf ihre (und meine) Lieblingsmusik. Selbst ARVEN-Sängerin Carina flippte regelrecht aus und ging richtig ab. So hatte ich sie bislang noch nie gesehen gahabt, was ich ihr später auch noch sagte.
Zu VAN CANTO habe ich bereits beim Straßburg-Gig einiges gesagt. Aber trotzdem klappte mir ein ums andere mal die Kinnlade herunter, wenn da ein Gitarrensolo gesungen wurde, das klang, als würde es wirklich von einer Gitarre gespielt werden. Ganz großes Tennis.
Ebenso spielerisch wechselten sich eigene Songs mit Cover-Versionen (u.a. "Paranoid" von BLACK SABBATH, "Fear of the Dark" von IRON MAIDEN und das mächtige "Rebellion (The Clans are marching)" von GRAVE DIGGER) ab. Gerade letztgenannter Song geht immer, egal ob er von VAN CANTO, GRAVE DIGGER oder REBELLION (der Band um den ehemaligen GRAVE DIGGER-Bassisten TOMI GÖTTLICH, die ich 6 Tage vorher auf einem Indoor-Festival gesehen hatte) dargeboten wird. Man kann sich also vorstellen, wie ich abgegangen bin.
Und das trotz gefühlter 50° C in dem Club.
Der Rest ist wie immer. Noch mit den Bandmitglieder und den anderen Mitgliedern der "Fanatic Five" quatschen um schließlich den Laden zu verlassen. Bei der anschließenden Disco hätten wir den Altersdurchschnitt nämlich erheblich angehoben.
Da ich in eine andere Richtung musste, als der Rest, verabschiedete ich mich von ihnen, nur um eine Querstraße weiter wieder auf Holger zu treffen. Wir unterhielten uns noch etwa eine Stunde vor meinem Parkhaus über Konzerte, Eisenbahntunnel und die Streiks im ÖPNV in Hessen.
Schließlich machte ich mich dann aber auch auf den Heimweg und wusste schon da, dass mir die größte Tortur noch bevorstehen würde: Das Schreiben dieser Kolumne.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, für die ich sonstwohin fahren würde, um sie endlich mal zu sehen.

Platz 5: SINNER
Platz 4: BRUCE SPRINGSTEEN & THE E STREET BAND
Platz 3: STORMWITCH
Platz 2: VAN HALEN

und

Platz 1: VIXEN

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "When we stand together" von NICKELBACK

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (25.03.14)
Drei Frontberichte in einer Kolumne, das ist ja wie Weihnachten und Geburtstag zusammen!
Allerdings muss ich auch anmerken, dass 3 Bands, 3 Konzerte, 3 Burgen schlampiger geschrieben ist als frühere "Frontberichte", z.B. die Interpunktion ist nicht die Allerbeste und so Sachen wie "Kriesverkehre" passieren nicht, wenn man mal eben kurz noch das Rechtschreibprüfprogramm darüberlaufen lässt.
Dennoch gerne gelesen!

 BLACKHEART (25.03.14)
Danke für den Kommentar und die Hinweise, Dieter.
Ich habe diese Kolumne gestern in aller Eile geschrieben, und wurde erst kurz vor Mitternacht (= Veröffentlichung) fertig.
Werde aber noch einmal drüber lesen und Interpunktion, Rechtschreibung und Formulierungen ausbessern. Im Laufe der Woche sollte ich durch sein.
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