BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 15. Februar 2016, 23:59
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Kolumne mit Konzept

Wie in der vergangenen Woche bereits angekündigt, werde ich heute das Thema "Konzeptalben" vertiefen.

Im Normalfall ist ein Album einfach nur eine Ansammlung von Liedern. Manchmal zieht sich ein roter Faden durch die Inhalte, z.B. der Kampf gegen innere Dämonen oder ein übergeordneter Begriff wie "Versagen".

Manchmal gibt es aber auch Alben, die sich komplett einem Thema widmen, wie z.B. das GRAVE DIGGER-Album "Liberty or Death" (2007). Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Liedern, die sich mit Freiheitskämpfern wie MAHATMA GANDHI ("Silent Revolution"), IVAN, DEM SCHRECKLICHEN ("The terrible One") oder den jüdischen Siedlern auf dem Berg Massada, die lieber den Freitod wählten, als sich den Römern geschlagen zu geben ("Massada").

Ähnlich gestaltet ist das 2014er-Album "Heroes" von SABATON, das sich mit Kriegshelden wie  WITOLD PILECKI ("Inmate 4859"),  LAURI TÖRNI aka LARRY THORNE ("Soldier of 3 Armies") oder  KAREL JANOUSEK ("Far from the Fame") beschäftigt.

SABATON sind allgemein dafür bekannt, sich auf ihren Alben mit diversen Kriegsszenarien zu befassen. Ein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne ist allerdings nur noch das Album "Carolus Rex" (2012), das sich mit dem Aufstieg und Fall des schwedischen Imperiums, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges, und dessen König KARL XII. befasst.

Geschichtliche Themen bilden einen Großteil der Grundlagen für Konzeptalben. Insbesondere die o.g. GRAVE DIGGER haben sich über die Jahre neben verschiedenen literarischen (siehe  hier) vor allem geschichtlichen Thematiken angenommen.
Namentlich seien hier die Geschichte der Schotten ("Tunes of War" (1996) und "The Clans will rise again" (2010)), die Geschichte der Tempelritter ("Knights of the Cross" (1998)), die ARTHUS-Sage ("Excalibur" (1999)) und das bereits in der Vorwoche erwähnte "Clash of the Gods" (2012) genannt, das sich um die griechische Mythologie und die Odyssee des HOMER dreht.

Aber auch eigene Ideen verarbeiten Bands gern in Konzeptalben. Oftmals sind die Geschichten aber so komplex, das sie auf zwei oder mehrere Alben aufgeteilt werden müssen (siehe TOP 5).
Einzelbeispiele sind z.B. das aktuelle Epos der Prog-Metaler DREAMTHEATER, das auf den Namen "The Astonishing" hört.

Einen Sonderstatus innerhalb der Konzeptalben nehmen die sog. Rock- bzw. Metal-Opern ein.
Herausragende Beispiele hierfür sind beispielsweise "Streets - A Rock Opera" (1991) von SAVATAGE, "Beethoven's Last Night" (2000) vom TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, "Days of rising Doom" (2003) vom All-Star-Projekt AINA und natürlich "Tommy" (1969) von THE WHO, die Mutter aller Rockopern.

Und bevor TREKAN mich schlägt, muss ich natürlich (Last but not least.) auf das wohl oppulenteste und ausgedehnteste Konzept eingehen, das mir im musikalischen Bereich bekannt ist: LUCA TURILLIs Opus Magnum, das sich über neun Alben und eine EP der Band RHAPSODY (OF FIRE) erstreckt und zwei Sagas, die " Emerald Sword Saga" und die " The Dark Secret Saga" umfasst.
Hierbei von einem Mammutwerk zu sprechen, wäre schon fast eine Untertreibung.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der weiteren mehrteiligen Eigenkonzeptalben.

Platz 5: die "Something wicked"-Trilogie von ICED EARTH (die letzten drei Songs auf "Something wicked this Way comes" (1998), sowie die Alben "Framing Armageddon" (2007) und "The Crucible Of Man" (2008))

Platz 4: BLIND GUARDIANs Alben "Imaginations from the other Side" (1995) und "Beyond The Red Mirror" (2015), die thematisch miteinander verwoben sind

Platz 3: "Operation: Mindcrime" (1988) und "Operation: Mindcrime II" (2006) von QUEENSRYCHE

Platz 2: die "Alistair Vale"-Saga von ORDEN OGAN (umfasst die Alben "Vale" (2008), "Easton Hope" (2010) und einige Songs vom Album "To the End"(2012))

und

Platz 1: "The Metal Opera" "Part 1" (2001) und "Part 2" (2002) von AVANTASIA

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Chapel of Love" von THE DIXIE CUPS

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (16.02.16)
Was sind den "Prog-Metaler"?

Handwerkliches: In der Mathematik macht man gerne mehrere Klammern auf und wieder zu, in der Schriftsprache jedoch nicht. Nun ja, sieht halt auch chaotisch aus. Dies nur als Randbemerkung.
Graeculus (69)
(16.02.16)
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 TrekanBelluvitsh (16.02.16)
Ich schlage doch keinen. Ich bezeichne Menschen vielleicht als Dummkopf, Hohlschädel, Dummbeutel, oder Semiino Rossi-Fan, aber das ist schon alles.

Grüße in deine Metalwelt mit  "Discord"[/b] von AFTER FOREVER aus deren Konzeptalbum "After Forever" über die verschiedenen Stufen einer gescheiterte Liebe.

Trekan, wie wie er schimpft und schlägt!

 Melodia (17.02.16)
Mir fehlen da:
Mastodon mit dem Album "Leviathan"
The Beatles mit "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band"
Chthonic mit "Taskasago Army" (okay die kennt wohl niemand^^)
Pink Floyd mit "Dark Side of the Moon" und "The Wall"
David Bowie mit "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars"
Orphaned Land mit "Mabool"

bei Blind Guardian hast du "Nightfall in Middle-Earth" übersehen/vergessen. Allerdings kann man fast jedes ihrer Alben irgendwie als Konzeptalbum bezeichnen.

Und weil es einfach dazugehört:
"Charlemagne: By the Sword and the Cross" von Christopher Lee! Das muss man gehört haben. Mit fast 88 Jahren macht er eine Metalplatte. Danach gab es noch weitere unter anderem Metal-Weihnachtsalben. Auch eine Art von Konzept^^


LG
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