BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 16. Mai 2017, 00:08
(bisher 390x aufgerufen)

Weltenwandler Teil 3: Score, oder Die Zauberer von O.S.T.

Was wäre ein Film ohne die passende Filmmusik? Unkomplett.
Deshalb gehört zu jedem Film auch ein entsprechender Soundtrack, auch Score oder O.S.T. (Original Soundtrack) genannt.
Dabei kann es sich um eigens für den Film komponierte Musik oder um bereits existierende Songs handeln, die in bestimmten Szenen im Film eingespielt werden, um das Geschehen entsprechend zu untermalen.

Den wahrscheinlich erfolgreichsten Soundtrack aller Zeiten hat der Tanzklassiker "Dirty Dancing" (1987). 42 Millionen verkaufte Exemplare weltweit, zahlreiche Nr. 1 Platzierungen (u.a. in den USA, Deutschland, Österreich, der Schweiz, ...), Diamantstatus in den USA und einige Superhits wie "She’s like the Wind" von Hauptdarsteller PATRICK SWAYZE, "Hungry Eyes" von ERIC CARMEN oder "Stay (Just a little Bit longer)" von MAURICE WILLIAMS & THE ZODIACS (auch bekannt aus der "Bitburger"-Werbung) sprechen eine deutliche Sprache.
Die erfolgreichste Single ist aber selbstverständlich "(I’ve had) The Time of my Life" von BILL MEDLEY & JENNIFER WARNES, die sowohl einen "Oscar" für "Beste Filmmusik" als auch einen "Grammy" für das "Beste Popduett" einheimsen konnte.
Dass dieser Soundtrack wirklich die Zeit seines Lebens hat, sieht man im Übrigen daran, dass er in diesem Jahr am 21. August seinen 30. Geburtstag feiern wird.

Einer meiner persönlichen Lieblingssoundtracks gehört zu einem meiner persönlichen Lieblingsfilme, nämlich der von "Forrest Gump" (1994).
Der Film erzählt Episoden aus dem Leben von "FORREST", welche jeweils mit passender Musik aus dieser Zeit unterlegt ist. So hört man z.B. "Fortunate Son" von CCR als "FORREST" nach Vietnam kommt. Aber auch andere Welthits wie "Break on through (to the other Side)" von THE DOORS, "California Dreaming" von THE MAMAS & THE PAPAS, "Turn! Turn! Turn! (To everything there is a Season)" von THE BYRDS oder "Respect" von ARETHA FRANKLIN finden sich auf der Doppel-CD wieder.

ARETHA findet sich auch auf den Soundtracks der beiden "Blues Brothers"-Filme (1982 & 1998) wieder (was wahrscheinlich daran liegt, dass sie, neben weiteren Musikgrößen wie RAY CHARLES oder B.B. KING) auch selbst in den Filmen mitspielte.
Nichtsdestotrotz sind auch diese beiden Soundtracks großartig und befinden sich, oft während längerer Autofahrten, gerne mal in meinem CD-Player.

Ein weiterer Soundtrack, den ich hier noch erwähnen möchte ist der zum Film "Space Jam" (1996). MICHAEL JORDAN und BUGS BUNNY sind ja auf der Leinwand eine unschlagbare Kombi, der Soundtrack steht den beiden aber in nicht viel nach. "I believe I can fly" von R.KELLY wurde ein Superhit, mein persönlicher Favorit auf diesem Album ist aber der Song der "MONSTARS", nämlich "Hit’em high" von B-REAL, BUSTA RHYMES, COOLIO, LL COOL J und METHOD MAN.

COOLIO kennt man ja vor allem durch seinen Megahit "Gangsta’s Paradise", den er gemeinsam mit Sänger L. V. für den Soundtrack zum Drama "Dangerous Minds" (1995) mit MICHELLE PFEIFFER aufgenommen hat. Kennt noch jemand den Film? Nein? Macht nichts, ihr habt nichts verpasst. Der Song war das Beste vom ganzen Film.

Und das ist kein Einzelfall. Ein anderes Beispiel gefällig? Voila: "Bulworth". Was für ein Ding? "Bulworth", eine Politkomödie aus dem Jahr 1998 mit WARREN BEATTY und HALLE BERRY in den Hauptrollen. Was von diesem Film in Erinnerung blieb und bleibt ist einzig der Song "Ghetto Superstar" von PRAS feat. OL’ DIRTY BASTARD & MYA.
Dieser Song war gleichzeitig der Start von PRAS Solokarriere, nachdem er vorher Mitglied der FUGEES war. Außerdem ist es eine der letzten Singles, auf der O.D.B. vor seinem Tod zu hören ist.

O.D.B. selbst war auch Mitglied und einer der Gründer des WU-TANG CLAN, einer der einflussreichsten HipHop-Gruppen aller Zeiten. Einer ihrer größten Fans ist übrigens QUENTIN TARANTINO, der über ein immenses Musikwissen verfügt und somit immer wieder Schätze ausgräbt, die er dann in seine Filme einbaut. In Sachen Filmen bevorzuge ich zwar ROBERT RODRIGUEZ, bei den Soundtracks hat aber TARANTINO die Nase ganz weit vorn. Auch wenn er selber (wahrscheinlich) nie auf einem seiner Soundtracks zu hören sein wird.

Aber muss er ja auch nicht. Das übernehmen andere für ihn.
KATE WINSLET zum Beispiel. Der "Titanic"-Star steuerte 2001 zu dem animierten Film "Ein Weihnachtsmärchen", das auf der Geschichte "A Christmas Carol" von CHARLES DICKENS beruht, den Song "What if" bei, der auch als einzige Single ausgekoppelt wurde.

Wenn man schon einen Popsänger in einem Film spielt, dann trägt man auch mindestens einen Song zum Soundtrack bei. Oder, wie im Falle von HUGH GRANT im Jahr 2007 für den Film "Mitten ins Herz - Ein Song für Dich", gleich deren sechs. Neben "PoP goes my Heart", "Meaningless Kiss", "Dance with me tonight", "Don’t write me off" und "Love Autopsy" auch das Duett "A Way back into Love" mit Kollegin HALEY BENNETT, das auch den Titelsong des Films bildet.

Meistens läuft der bekannteste Song des Films im Abspann. Da diese Kolumne nun ebenfalls zu Ende ist, dürft ihr jetzt den Song einlegen, den ihr an dieser Stelle gerne hören möchtet.

Wir lesen uns (hoffentlich) am Donnerstag wieder, wenn diese Quadrilogie ebenfalls ihr Ende findet.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen.

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Filmmusikkomponisten.

Platz 5: JOHN WILLIAMS
Platz 4: MICHAEL KAMEN
Platz 3: HANS ZIMMER
Platz 2: ROBERT FOLK

und

Platz 1: ENNIO MORRICONE

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "East meets West" von DORO

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(16.05.17)
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 Dieter_Rotmund (18.05.17)
Bulworth ist mir als gelungen-sarkastische Satire gut in Erinnerung geblieben, die Musik habe ich komplett vergessen.

Space Jam empfamd ich als infantil-faden Who framed Roger Rabbit-Epigonen.
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