BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 09. Oktober 2017, 14:54
(bisher 370x aufgerufen)

Pfeif drauf!

Kennt ihr das? Ihr habt eine Melodie im Kopf, kennt aber weder den dazugehörigen Text und sie auf der Luftgitarre zu spielen ist euch zu dämlich. Was also tun? Man kann sie vor sich hin summen, oder eben pfeifen. Und damit sind wir beim Thema.

Wie gesagt: Pfeifen ist Melodie. Immer mal wieder wird das Pfeifen mit dem Mund auch in Songs benutzt, die sich dadurch umso tiefer im Ohr festbeißen. Siehe hierzu einige Beispiel in den TOP 5, oder auch die berühmte  Melodie aus dem Film "Kill Bill".

Aber QUENTIN TARRANTINO ist nicht der erste Regisseur, der Pfeifen in seiner Filmmusik verwendet hat. Auch Filme von SERGIO LEONE haben oft Pfeifen in ihrem Melodien, was natürlich an Komponist ENNIO MORRICONE liegt, der gern auf dieses Mittel zurückgreift. Man denke nur an  "The Ecstasy of Gold", die Titelmelodie des Western-Klassikers "The Good, the Bad and the Ugly". (Ich bin ja eigentlich ein Freund der deutschen Filmtitel, aber der Name "Zwei glorreiche Halunken" wird dem Film einfach nicht gerecht.)

Das Pfeifen in diesem Stück kommt natürlich von Flöten. Dieses Folterinstrument (wortwörtlich) vieler Kinder der 70er und 80er Jahre erfreut sich heutzutage wieder größerer Beliebtheit. NIGHTWISH, eine der größten Bands der heutigen Zeit haben seit 2013 mit dem Iren TROY DONOCKLEY einen Virtuosen an Tin Whistle und Uilleann Pipes in ihren Reihen, der bereits seit 2007 mit der Band zusammengearbeitet hatte.

Auch und vor allem in der Mittelalter-Szene findet sich in vielen Bands mindestens eine Person, die u.a. diverse Flöten spielt.
Bei IN EXTREMO, einer der bekanntesten Bands des Genres, spielen gleich drei der insgesamt sieben Mitglieder diverse Pfeif- und Flötinstrumente. Die Melodien, die dabei entstehen, sind dementsprechend auch unverwechselbar.

Und damit sind wir wieder beim Anfang: der Melodie.
Die kürzeste pfeifbare Melodie ist im Übrigen das "einer hübschen Frau hinterher pfeifen", wie man es z.B. am Ende des MÖTLEY CRÜE-Klassikers "Girls, Girls, Girls" vernimmt.

Dem Vernehmen nach ist diese Kolumne nun zu Ende. Und ich pfeif drauf, ob euch das passt, oder nicht.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Songs, in denen gepfiffen wird.

Platz 5: ROXY MUSIC - "Jealous Guy"
Platz 4: BOBBY McPHERIN - "Don't worry be happy"
Platz 3: MONTY PYTHON - "Always look on the bright Side of Life"
Platz 2: SCORPIONS - "Wind of Change"

und

Platz 1: WARREN G feat. NATE DOGG - "Regulate"

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Respect" von ARETHA FRANKLIN

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (10.10.17)
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch an die der älteren Generation vielleicht noch bekannten Ilse Werner (1921-2005) erinnern, die die Wikipedia sogar als "Kunstpfeiferin" beschreibt. Ihre Mtwirkung an einigen NS-Progandafilmen sind natürlich keine Ruhmesblätter, zeigt aber auf, dass Pfeifen in vielen Operetten und Musicals mal eine gewisse Bedeutung hatte.

Der Begriff "Pfeifkonzert" hat ja seine ganz eigene Bedeutung.

Kommentar geändert am 10.10.2017 um 13:54 Uhr
Graeculus (69) meinte dazu am 10.10.17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BLACKHEART antwortete darauf am 11.10.17:
Wie konnte ich nur JETHRO TULL vergessen? Asche auf mein Haupt.

Die im vorletzten Absatz erwähnten "Pfeif- und Flöteninstrumente" schließen diverse Sackpfeifen (umgs. Dudelsäcke) mit ein.

 TrekanBelluvitsh (10.10.17)
Auf jeden Fall ist mir solches Pfeifen lieber als das der KV-Müllmänner, die am liebsten im eigen Müllwald die Lippen spitzen - und doch nur Buchstabenerbrochenes zustande bringen. In diesem Sinne:  "Bye/Die" in Schmerzen.
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