Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Mittwoch, 25. Januar 2017, 14:19
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Welcher ist der beste Indiana Jones-Film?

von  Dieter_Rotmund


Ist es der erste, Raiders of the Lost Ark (1981), der eine altes Genre neu belebte*? Oder Indiana Jones and the Last Crusade (1989) mit Alt-Mime Sean Connery? Oder doch der schrille Indiana Jones and the Temple of Doom (1984). Gar der reichlich missglückte Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (doch wann war Cate Blanchett jemals more sexy?), oder, noch verrückter, die inzwischen schon in Vergessenheit geratene TV-Serie The Young Indiana Jones Chronicles (1992-1993) ???
Mein Ansatz ist ein ganz anderer: Der beste Indiana Jones-Film ist

King Solomon’s Mines (1985).

In diesem Film, der oft den Präfix Quatermain- bekommt, ist Richard Chamberlain als Glücksritter und Großwildjäger Allan Quatermain zusammen mit der späteren Beine-Übereinanderschlagen-Expertin Sharon Stone, sie ist die Archäologie-Studentin Jesse Houston, unterwegs. Der Film ist ein Feuerwerk mit nur den allernötigsten Verschnaufpausen, ein bunter Strauß an Verfolgungsjagden, schillernder Persönlichkeiten und ein wenig Slapstick. Er ist vor allem ein Abenteuer-Film der alten Schule: Unbekannte Länder, ein Schuss Mysteriöses und ein legendärer Schatz waren schon oft die zündenden Zutaten eines Films dieses Schlags. Die Tricks in King Solomon’s Mines sind reichlich hemdsärmelig gemacht, das Werk ist ein klarer Vertreter der Prä-Bluescreen- und CGI-Ära. Die schluffigen Monster und die wie aufgeklebt wirkenden Explosionen haben allerdings ihren ganz eigenen Charme und besitzen den positiven Nebeneffekt, dass nicht sie, sondern die Charaktere den Mittelpunkt des Films bilden. Die Protagonisten und ihr Handeln sind im Film entscheidend - was heutzutage schnell vergessen wird und zu gähnend langweiligen Actionstreifen führt und weswegen viele Animationsfilme von erschreckender Seelenlosigkeit sind.

Regisseur Steven Spielberg hat mit Raiders of the Lost Ark zwar ein reichlich glattes Werk geschaffen, aber immerhin das alte Genre Abenteuerfilm für ein Weile wiederbelebt, dieser Verdienst gehört ihm. Da ist King Solomon’s Mines nur auf einen fahrenden Zug aufgesprungen - wenn auch mit einem "Affenzahn".


*da fällt einem natürlich der Epigone Romancing the Stone ein (deutscher Titel: Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten aus dem Jahre 1984, in der das Paar von Kathleen Turner und Michael Douglas verkörpert werden.
Reichlich verunglückt und von erschreckender Überflüssigkeit sind ja Race to Witch Mountain (2009) und Journey 2: The Mysterious Island um Nicht-Schauspieler Dwayne Johnson. Gab es in den letzten Jahren keine wahren Abenteuerfilme mehr? Ganz ohne Science Fiction?

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(26.01.17)
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