Wo bleibst du?

Text

von  Erebus

Wo bleibst du nur? Ich mußte schon so lange warten.
Inmitten der Natur erschuf ich einen Garten,
mit Rosen, Gladiolen, Kirschen, schwarz und schwer
und einer Bank für uns im Meer der Leberblümchen

Wo warst du, dann, als meine ganze Welt zerrann?
Als ich mich in den Dingen immer neu begann,
in großen und geringen, um die Welt zu zwingen.
Ich musste, wenn sie gingen, mitgehn. Mal um mal.

Wo warst du nur, als ich nach jener letzten Zahl
zur Lösung jeder Qual gesucht? Dass ich im Saal,
zum großen Mahl zu meinem Platz gewiesen werde,
dass mir die Erde Mutter sei, wo ich auch gehe.

Wo bist du nur? Ich drehe mich, seit ich bestehe,
um dich, und sehne mich nach dir. Dass ich dich sehe
und dass ich vor dir stehe. Um dich zu berühren.
Ich will dich in den Garten führen und dich lieben.

Wo bleibst du denn so lange, wo bist du geblieben?

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (30.03.08)
lieber uli,
ich habe ja einige deiner texte aufgenommen, aber bei diesem hat es eine weile gedauert, bis ich in den klang der melodie gekommen bin. diese verwobenen reime (oh sicher gibts es da begriffe für ) die sind schon ein zauber für sich. zusätzlich zu der tiefgehenen sehnsucht, die da klingt.
ich finde es wunderschön
lg in deinen tag
silvi

 Erebus meinte dazu am 31.03.08:
.
Liebe Silvi,


tatsächlich ist das ja alles im Paarreim gehalten, der in den Schlußversen jeder Strophe als Innereim auftritt ... und noch ein paar zusätzliche Reimmöglichkeiten.
Sehnsucht, ja, ich habe hier extra vermieden, einen weiteren Bezug durch die Zuordnung zu setzen. Eigentlich war dieses Gedicht als de profundis angelegt, aber ich wollte den Interpretationsmöglichkietnen einen größeren Raum lassen.

Ich bedanke mich für deinen schönen Kommentar!

Liebe Grüße
Uli
(Antwort korrigiert am 01.04.2008)
janna (60)
(02.11.08)
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 Isaban (02.11.08)
Das kannte ich gar nicht. Komisch, dass ich das erst jetzt entdecke, durch Jannas Kommentar. Gut ist es, sehr gut.

Liebe Grüße, Sabine
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