Lebenselixier

Gedanke zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  ZornDerFinsternis

Bin wie ein Tier. Ich bin wie ein ausgehungertes Tier, auf der Suche nach Nahrung. Auf der Suche nach Beachtung. Verloren in der Wirklichkeit, die einem Faustschlag ins Gesicht gleicht. Liebe Schmerzen. Der Schmerz, als Bestätigung, dass ich mich "lebendig" fühle. Der Schmerz, als Zeichen, dass ich nicht durch und durch schwächlich und erbärmlich bin. Den Schmerz, ich nutze ihn als Flucht aus dem Alltag; als Zuflucht in Geborgenheit. Blasse Arme, narbenübersäht. Lange Schnitte. Kurze Schnitte. Tiefe Schnitte, Brandlöcher - ein offenes Buch bietet sich der Welt still zum Lesen an. So viel kann man aus den verblichenen Narben lesen; so viel deuten. Suche das Gefühl von Kälte auf meiner Haut. Greife das Messer, führe seine Klinge an das kalte Fleisch. Schließe die Augen und atme das Leben aus. All meine Abscheu gilt mir, dem "Leben" das ich lebte, meinen Irrwegen durch dieses gottverdammte Labyrinth,und vorallem, dieser Welt. Diesem grässlichen Haufen verpesteter Materie. Besudelt von sovielen schrecklichen Gefühlen, soviel Mißgunst und Hass. Hass, Hass ist an sich etwas Schönes. Ich liebe es, wenn ich mich für das, was ich bin, für das, was diese Welt aus mir gemacht hat, bestrafe. Drücke die Klinge fest aufs Fleisch, empfinde ein wunderbares Gefühl, wenn sie sich Schicht um Schicht ins Fleisch gräbt - gnadenlos. Tiefer, immer tiefer, fast bis auf den Knochen. Öffne die Augen. Spüre, wie ein breites, befriedigendes Grinsen sich über meine Lippen zieht. Der Blcik folgt dem Schwall von dunkelrotem Blut, das sich anmutig über die schneebedeckte Wüste schlängelt. Liebe es, wenn jeder Schnitt mein Herz zum Schlagen zwingt. Fühle, wie es leidet, sich windet und ängstlich zuckt. Spüre seine ganze Angst in seinem Zucken, liebt es doch dieses Leben so sehr. Ist doch seine einzige Bestimmung, Tag und Nacht, Woche um Woche und Jahr um Jahr still im Innern zu schlagen. Soviel Abscheu gilt nichts und niemandem auf diesem Planeten - nur mir, und diesem Dasein. Meine Existenz ist unbedeutend: für mich, für dich, für ihn, für sie - für alle. Was mein Herz dir stets hat sagen wollen, ist an deinem Schweigen; an deiner Mauer aus Eitelkeit und Stolz immer wieder abgeprallt. Immer wieder habe ich gehofft, du würdest wissen, was du für mich bist. Was dein Lächeln mir bedeutet. Doch die Ignoranz, war schon immer dein bester Freund. Jahre gingen ins Land, und das kleine Herz verlor seine Freude, über das Schlagen in meiner Brust. Verlor seinen Glanz und die unsagbar große Liebe, die es dir immer hat eingestehen wollen - zog sich über JAhre hinweg unendlich viele blaue Flecken zu. Brach an deiner Eiseskälte entzwei. Sein Schmerz fing an meiner zu werden. Habe angefangen, dich im Stillen zu hassen. Der Blick meiner Augen wurde zunehmend leerer, stiller, kälter - müde. Bin müde geworden von der langen Reise, die nie ein Ziel für mich verheißen würde. Egal, an welchen Ort ich zog, wie tief ich in den Wald des Schreckens drang - kein Wesen kreuzte meinen Weg; keine offenen Arme; kein Willkommensruf. Lebe in einer Welt aus Schwarz und Weiß - auf Dauer zu monoton, zu kalt, zu gefühllos. Die einzige Farbe die mein Leben bestimmt: Rot. Rot, in allen Variationen; allen Faccetten: dunkelrot, rubinrot... Jeder Schnitt, jeder Tropfen Blut bringt mich meiner Rache näher. Mit jedem Schwall, verliere ich einen Teil von mir; einen Teil von dir. Die Bilder verblassen. Narben verblassen. Der Sommer geht, der Herbst kommt. Bäume weinen stumm ihre Tränen in das Laub hinein. Bohre die Klinge tiefer ins Fleisch. Ein Zucken pulsiert durch meine Adern. Das Leben ächtet mich; ergreift die Flucht vor mir. Rot bahnt es sich seinen Weg ans Licht. Spüre die Ohnmacht leise über mich kommen; mich wohlbehütet einschlafen lassen, wie ich es nie zuvor erfuhr. Höre noch einmal all die schrecklichen Dinge, die du mir mit auf den Weg gabst. Falle auf die Knie, das Haupt zu Boden gerichtet. Atemlos verharre ich am Grunde; am Grunde meiner Seele. Die Farbe weicht aus diesem Bild; das Rot verblasst - Schwarz und Weiß bleiben zurück, und, ein lebloser Leib, den nichtmal die Ratten fressen. "I'll Always Be Shit, Until The Day I Die"

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Kommentare zu diesem Text

markkkk (28)
(23.05.09)
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markkkk (28) meinte dazu am 23.05.09:
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Fub (24)
(05.05.10)
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