Die vergeigte Zugangszahl

Parodie zum Thema Gedichte/Lyrik

von  tigujo

Übersetzung von:
tigujo
 The Code Not Taken,
welcher seinerseits eine Parodie auf
Robert Frosts Klassiker ist:
The Road Not Taken"



Zwei Zugangszahlen fiel'n mir ein,
mein Pech, nur eine war erlaubt,
und ich stand an, gedacht' der zwei'n,
und eine schien normal zu sein,
dass der Tresor mir öffnend glaubt.

Nahm dann die and're, warum nicht,
womöglich hat sie mehr Bestand,
sie war schön schräg und wasserdicht,
obgleich aus Überprüfungspflicht
das Zahlenschloß sie anders fand.

Mich fand ich draufhin liegend wieder,
war wie Verbrecher eingelocht.
Die erst're Zahl schrieb ich gleich nieder,
für's zweite Mal, versuch's dann bieder,
sofern vom Schicksal dies gemocht.

Ich ritz' es in die Wand für dich,
im Kerker kennt man längst mein Lied:
Zwei Schlüssel hatte ich, und ich -
benutzt' den falschen, ärgerlich,
das war's: Der kleine Unterschied.


.

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (24.06.11)
Schau mal, nur ein Beispiel (jeweils in Klammern nach jeder Strophe) für eine (aber ganz gewiss nicht die einzigmögliche) zwar etwas freiere (jedoch ganz gewiss nicht perfekte an deine angelehnte) Übertragung mit etwas üblicherem (ungekünstelterem) Sprachgebrauch:

Zwei Zugangszahlen fiel'n mir ein,
mein Pech, nur eine war erlaubt,
und ich stand an, gedacht' der zwei'n,
und eine schien normal zu sein,
dass der Tresor mir öffnend glaubt.

(Zwei Zugangszahlen fieln mir ein,
doch einzig eine war erlaubt,
so stand ich da mit meinen zwein,
die eine schien zu leicht zu sein,
zumindest hab ich das geglaubt)


Nahm dann die and're, warum nicht,
womöglich hat sie mehr Bestand,
sie war schön schräg und wasserdicht,
obgleich aus Überprüfungspflicht
das Zahlenschloß sie anders fand.

(und nahm die andre, warum nicht,
sprach überzeugend mein Verstand,
sie war schön schräg und wasserdicht,
wobei - das war wohl seine Pflicht -
das Zahlenschloss sie falsch empfand.)

Mich fand ich draufhin liegend wieder,
war wie Verbrecher eingelocht.
Die erst're Zahl schrieb ich gleich nieder,
für's zweite Mal, versuch's dann bieder,
sofern vom Schicksal dies gemocht.

(Kurz drauf fand ich mich liegend wieder,
wurd als Verbrecher eingelocht.
Ich schrieb die erste Zahl gleich nieder,
fürs nächste Mal. Sie scheint zwar bieder,
doch von Tresoren mehr gemocht.)

Ich ritz' es in die Wand für dich,
im Kerker kennt man längst mein Lied:
Zwei Schlüssel hatte ich, und ich -
benutzt' den falschen, ärgerlich,
das war's: Der kleine Unterschied.

(Ich ritz es in die Wand für dich,
im Knast kennt jedermann mein Lied;
zwei Schlüssel hatte ich, und ich
nahm just den falschen. Ärgerlich:
Er lebt, der kleine Unterschied.)

LG, Isaban
(Kommentar korrigiert am 24.06.2011)

 tigujo meinte dazu am 24.06.11:
:-)

Bin sprachlos.

Genial deine Version. Oops: Deine Version ist genial!

Stellst sie in KV?

Ich werd in der Zwischenzeit die Elusions-Hochkommata ausmerzen beginnen...wird dauern

LG, tigujo

 Isaban antwortete darauf am 24.06.11:
Ich kann sie gerne hier mal zusammenhängend posten, tigujo, als meinereiner eigenes Werk möchte ich sie nicht bezeichnen, da sie sich zu 100 % an deine Version anlehnt - sie ist und bleibt einfach nur ein bissl Feinschliff deines Textes.

Liebe Grüße,

Sabine

Zwei Zugangszahlen fieln mir ein,
doch einzig eine war erlaubt,
so stand ich da mit meinen zwein,
die eine schien zu leicht zu sein,
zumindest hab ich das geglaubt

und nahm die andre, warum nicht,
sprach überzeugend mein Verstand,
sie war schön schräg und wasserdicht,
wobei - das war wohl seine Pflicht -
das Zahlenschloss sie falsch empfand.

Kurz drauf fand ich mich liegend wieder,
wurd als Verbrecher eingelocht.
Ich schrieb die erste Zahl gleich nieder,
fürs nächste Mal. Sie scheint zwar bieder,
doch von Tresoren mehr gemocht.

Ich ritz es in die Wand für dich,
im Knast kennt jedermann mein Lied;
zwei Schlüssel hatte ich, und ich
nahm just den falschen. Ärgerlich:
Er lebt, der kleine Unterschied.

 tigujo schrieb daraufhin am 24.06.11:
:-)
Deine Version steht gerade, also lehnt sich wohl eher meine an, 99%ig
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