Neulich an der Haltestelle

Alltagsgedicht zum Thema Betrachtung

von  Sturmhexe

Bus verpasst –
das passt zum Wetter,
eigentlich zum ganzen Tag,
und ich stehe hier und warte,
was ich nicht besonders mag.
Leute eilen durch den Regen,
unter Schirmen tief gebeugt,
und von all den vielen Menschen
niemand nur ein Lächeln zeigt.
Autos jagen durch die Pfützen,
und Fontänen spritzen hoch.
Wer vom Wasserschwall getroffen,
beschleunigt seine Schritte noch.

Ein kleines Kind hockt ganz versonnen
bei einer Pfütze in der Näh,
sieht, wie die Tropfen Kreise bilden,
wirft Steine in den kleinen See.
Es lacht und klatscht in seine Hände,
wirft einen nach dem andren Stein,
steht schließlich auf und springt mit Jauchzen
mitten in die Pfütze rein.
Ich lächle leise: Ach wie gerne
spräng ich dem Kind jetzt hinterher;
doch kommt der Bus – und leis im Ohre
krächzt mir ein Rabe: Nimmermehr…

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Kommentare zu diesem Text

Lou_K. (32)
(12.04.12)
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 Sturmhexe meinte dazu am 12.04.12:
Gern geschehen Ich habe das Gedicht auf einer regnerischen Zugfahrt Minden - Köln geschrieben...
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