Alltäglich

Gedicht

von  niemand

Kaum verflüchtigt sich die Nacht,
liegt ein Kleid, für mich gemacht,
mit ner Schleppe voller Sorgen -
es wird Zeit, mir graut der Morgen,
der vorm Tag-Altare wacht.

Und vom Grauschleier bedeckt
seh ich ihn [die Luft ist klamm]
den ergrauten Bräutigam,
wie er sich die Lippen leckt -
dieser ekelhafte Wicht.

Andacht hält das Morgengrauen,
liest mir aus dem Buch der Pflicht.
Es ist gräßlich anzuschauen.
"Den Herrn Alltag will ich nicht!"

rufe ich und hör: "Welch Stuss!"
und weiß, resigniert, ich muss.
Und bald spricht der Morgen, rau,
der sich an dem Anblick weidet:
Bis ein Feiertag euch scheidet,
seid ihr zwei nun Mann und Grau!

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Kommentare zu diesem Text

JackRajnor (31)
(26.06.18)
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 niemand meinte dazu am 26.06.18:
Ja, reimen ist immer solch ein Ding für sich und ich mache mich ja nicht selten über mich selber lustig, weil ich so viel
Klapper-Kiste mache. Dabei gefallen mir die ungereimten Gedichte vieler Kollegen besser. Wenn man reimt, dann sollte es schon so wirken, als ob es durch Zufall geschah, als ob man es gar nicht wollte, dabei ist es nicht selten viel Arbeit sowas quasi
zusammen zu friemeln Ist nicht so leicht zu erklären, weil ich es mit den Dicht-Regeln nicht so habe, sondern es mehr instinktiv, nach Melodie und Rhythmus mache. Manchmal gelingt es mir mehr, manchmal halt weniger
Ich danke Dir für Deinen Besuch, freue mich darüber
und grüße Dich in Deinen Tag hinein.
Ach, ja, ich schiebe noch ein Herzlich willkommen hinterher!
niemand
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