stimmbrüche

Gedicht zum Thema Abgrund

von  monalisa

du legst mir melodische weisen
so weich in die offene hand
doch rieseln mir leider die leisen
liebkosenden töne wie sand
die finger entlang bis zur erde
versteinern zur stummen gebärde

mein blick taucht kraftlos ein ins meer
auf dem sich deine hoffnung spiegelt
taucht unter sinkt von trauer schwer
zum grund der alles schwarzversiegelt
im sog der geister die mich riefen
- kein halten mehr in diesen tiefen


es gleiten verkieselte weisen
im wind über trockenes land
denn längst schon erstickten die leisen
lebendigen stimmen im sand
der kargen verwitterten erde
in ohnmachtsgebärde

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(10.10.14)
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 monalisa meinte dazu am 11.10.14:
Vielen Dank, liebe Janna, für deinen 'einschmeichelnden' Kommentar, der 'flutscht' mir auch runter, wie warmes Öl. Wie schön, dass du mir bestätigst, dass es so wirkt, wie ich mir das so zusammengereimt habe :). Das ist mir eine große Freude!

Liebe Grüße,
mona

 Regina (10.10.14)
Die Goethe-Geister, einst vom Zauberlehrling gerufen, ergreifen jetzt selbst Initiative. Mich überzeugt das vor allem klanglich, Stabreime, Rhythmus und Abfolge der Laute sind meisterhaft komponiert. Mit der Überschrift hadere ich aber leicht, wie steht sie zum Inhalt?

 monalisa antwortete darauf am 11.10.14:
Vielen Dank, liebe Regina, für dein Lob. Ich selbst habe ja fast das Gefühl, dass es 'zu schön klingt' und deshalb vielleicht ein wenig verharmlost?
Schade, dass der Titel anscheinend nicht so greift, wie ich mir das vorgestellt habe, dass es schwierig scheint, ihn mit dem Inhalt zu verknüpfen. Vielleicht könnte diese 'Klippe' dazu führen, den Inhalt näher unter die Lupe zu nehmen? Da möchte ich möglichen LeserInnen nicht vorgreifen :)

Liebe Grüße,
mona

 Irma schrieb daraufhin am 15.10.14:
Das Thema deines Prosatextes "Auf den Klippen" noch einmal ins Gedicht gesetzt, aus diesem erwachsen wie ein kleines Kind aus der Mutter. Beide Teile zusammen bilden eine (selbst-) verständliche Einheit, deren schicksalhaftes Auseinanderreißen zu schmerzhaften (Stimm-) Brüchen führt. Berührend, Mona. LG Irma
(Antwort korrigiert am 15.10.2014)

 monalisa äußerte darauf am 15.10.14:
Danke, liebe Irma. Es freut mich sehr, wie du dieses 'Eins-aus dem-anderen-Erwachsen herausgespürt und zu einer Einheit verbunden hast. Ja, das freut mich ebenso, wie dass es berühren konnte.

Liebe Grüße,
mona
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