nach den trockenjahren

Gedicht

von  monalisa

geht ihr blick hinaus aufs meer
über wellenberge und -täler
in zerrissenes blau

zieht es sie irgendwann
zurück in unsre zeit
um in der gischt
des augenblicks
zu baden

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (23.10.20)
Die Illusion des Moments? Ja, echt gut metaviertelt, aber würde sich dazu im 3. Vers nicht eher 'in/aus zerrissenem blau' anbieten, sowie ein 'irgendwo' oder so anstelle des abgenudelten 'irgendwann'? 🤔
Ciao, Frank

 monalisa meinte dazu am 24.10.20:
Hallo Ralf,
meine Intention war zwar eine etwas andere, wie ich das verstehe. Aber warum auch nicht. "in der gischt des augenblicks zu baden" scheint also nicht eindeutig zu sein.
Worin der Vorteil " in/aus zerrissenem blau" besteht, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe mir das so gedacht:

"der blick geht ....in zerrissenes blau"

gleichzeitig kann man auch

"in zerrissenes blau
zieht es sie irgendwann"


und

zieht es sie irgendwann
zurück in unsere zeit


lesen

"irgendwann" gegen "irgendwo" auszutauschen macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn. Es geht mir ja genau um den unbestimmten Zeitraum, den es braucht, aus den "Trockenjahren" wieder ins Leben zurückzukehren. Das zu vermitteln ist mir wohl nicht so gelungen.

Vielen Dank für deinen Beitrag, deine Sichtweise, die für mich ganz neu war.

Liebe Grüße
mona

 FrankReich antwortete darauf am 26.10.20:
Hi mona, der Vorteil von in/aus zerrissenem blau bestände im Apokoinu als Verknüpfung der beiden Strophen, ich hatte mich tatsächlich nur auf die Gischt in negativer Konnotation konzentriert, und gedanklich sogar das Verb "baden" durch "gären" substituiert. 😂
Irgendwie, irgendwo, irgendwann, ja klar, die sind alle abgenudelt und nichtssagend, ebenso wie allmählich, aber ich dachte da auch eher an ein Füllwort, das etwas her macht, wenn mir nur eins einfallen würde. 😉
Ciao, Frank

 monalisa schrieb daraufhin am 27.10.20:
Aber Frank, das Apokoinu funktioniert doch genauso mit " in zerrissenes blau", wie ich oben schon darzustellen versucht habe. Du verwirrst mich
Ich möchte auch dabei bleiben, weil ich den Blick hinaus aufs Meer, über Wellenberge und -täler bis zum Himmel, in dessen von Wolken zerrissenes Blau gehen lassen möchte. Gleichzeitig lässt sich auch lesen, dass SIE in zerrissenes Blau gezogen wird ("in zerrissenes blau zieht es sie irgendwann") und zurück in unsere Zeit ("zieht es sie irgendwann zurück in unsere zeit(?)" - eventuell als hoffnungsvolle oder bange Frage oder als Bedingung: wenn der Blick .... geht , dann zieht es sie ...
In diesem Zusammenhang empfinde ich "irgendwann" auch nicht als Füllsel, sondern als Hinweis darauf, dass es jetzt (noch) nicht so ist.
Liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 27.10.2020 um 14:52 Uhr
Jo-W. (83)
(23.10.20)
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 monalisa äußerte darauf am 24.10.20:
Vielen Dank Jo, das freut mich!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (23.10.20)
Liebe Mona, wer lässt sich nicht gern in die Ferne entführen? Doch der Mensch lebt nicht nur von der Fantasie. Er braucht auch die Gischt des Augenblicks.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 24.10.20:
Lieber Ekki,
diese Gedicht ist wohl doch ein wenig (zu) kryptisch. Um Fantasie ging es mir eigentlich nicht, eher um das Weiten des Blicks, der ja in den "Trockenjahren" auf den eigenen Mangel (Trauer,Verlust) beschränkt war.

Vielen Dank für deinen Kommi,
liebe Grüße
mona
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