Das Gestern, das Heute und das Morgen gehören zusammen

Essay zum Thema Aufbruch

von  ManMan

1. Die Vergangenheit befrieden
Es ist notwendig, die Vergangenheit zu befrieden. Nur wer mit ihr ins Reine gekommen ist, kann sich in dem schwierigen Heute zurechtfinden. Manche nennen das Vergangenheitsbewältigung. Aber Bewältigung hat eine negative Konnotation, bewältigt werden müssen Schwierigkeiten, Probleme. Die Vergangenheit hat mehr zu bieten als das. Stellen wir uns ihr? Wieder so eine Phrase, die gern gebraucht wird, aber natürlich auch keine Begeisterung hervorruft. Gesuchte Verbrecher stellen sich der Polizei.
Wer will schon mit sowas in Verbindung gebracht werden? Kein Wunder, dass viele Menschen, nicht nur notorische Rechte (d.h. solche, die sich selbst als Rechte bezeichnen) keinen Bock darauf haben, sich andauernd irgendwelchen Problemen der Vergangenheit zu stellen, wo doch, wie gesagt, das Heute mehr als genug Probleme aufzuweisen hat. Es ist nötig, die Vergangenheit, die Geschichte als das zu akzeptieren, was zu dem Heute geführt hat.

2. Die Gegenwart annehmen, wie sie ist
Das Angebot an Problemen, der Gegenwart ist so groß, dass wir geradezu gezwungen sind, einige, wenn nicht die meisten von ihnen auszublenden. Ein paar Stichworte: Klimawandel, Überbevölkerung, Hunger, Kriege, failed states, immer mehr Waffen weltweit und und und... Ist es nicht legitim, einen Teil der Probleme aus seinem Leben auszublenden? Legitim meinetwegen, aber leider rächt es sich. Auch dafür gibt es genügend Beispiele: Weil wir die Umwelt kaputt machen, (wobei jeder dem Anderen die Schuld gibt) und so leben, als gäbe es nach uns keine Menschen mehr, müssen viele schon heute unter den Folgen leiden. Klimaveränderungen wie jahrelange Dürren, Kriege, bei denen jede Seite behauptet, ihr Krieg sei gerecht, bringen mit sich viele Tote, furchtbares Leid der Betroffenen und Flüchtlingsströme, die wiederum dazu führen, dass Menschen in Ländern, die davon betroffen sind, sich und ihre Existenz bedroht sehen.
Die Demokratie und die Menschenrechte werden zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Menschen wünschen sich eine starke Führung statt endloser Diskussionen. Globale Krisen machen Menschen glauben, mit Egoismus immer noch  am weitesten zu kommen. Dieser Zustand ist äußerst gefährlich. Um einen Ausweg zu finden, muss ein Umdenken stattfinden. Letztlich geht es um das Überleben der Menschheit. Kaum auszudenken, was passiert, wenn einer der beiden Verrückten in Nordkorea oder den USA den Atomknopf drückt.

3. Aus dem Heute wird morgen ein Gestern[
Die Gegenwart wird zur Vergangenheit, das ist das eiserne Gesetz der Zeit. Was wir heute versäumen oder falsch machen, kann uns schon morgen auf die Füße fallen. Wir müssen also Verantwortung übernehmen, jeder an seinem Platz, jeder in seinem Land. Verantwortung für das Heute, für das Gestern und für das Morgen. So wie wir die Gegenwart akzeptieren müssen, so auch unsere Vergangenheit. Eines lässt sich nicht vom Anderen trennen. Wir sind Nachkommen von Hitler, Göring und Eichmann, aber auch von Schiller, Goethe, Lessing und Heine.
Unsere Eltern und Großeltern haben schreckliche Fehler gemacht, aber wir Heutigen sind auch nicht frei davon. Es ist an der Zeit, Frieden zu schließen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Gehen wir positiv in diese. Gestern habe ich in einem Fernsehbeitrag erfahren, welche überragende Wirkung kaltes Blutplasma bei der Behandlung von chronischen Wunden haben kann. Das ist ein Beispiel für das Positive, das uns die Zukunft bieten kann. Wissenschaft und Forschung im Dienste der Menschheit. Fast zu schön, um wahr zu sein.

4. Menschen statt Rassen, Menschlichkeit statt Kategorisierung
Es macht keinen Sinn, Menschen in Rassen und Kategorien einzuteilen. Das führt, wie wir gesehen haben, zu nichts Gutem. In eine Sackgasse führt auch die Kategorisierung von Menschen z.B. in Gutmenschen, Rassisten, Kommunisten, Faschisten oder Feinde. Oft bekommen Menschen einen Stempel aufgedrückt, den sie so schnell nicht loswerden. Leider ist das Einteilen von Menschen in solche Kategorien weit verbreitet, auch auf KV.  Aber so kommen wir nicht weiter. Wir müssen die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft annehmen, ohne die Vergangenheit zu verdrängen. Gemeinsam. Als Menschen. Denn der Mensch hat die Möglichkeit, von der Vernunft Gebrauch zu machen. Leider macht er es selten.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (19.02.18)
Eine Brandrede.
Sabira (58)
(19.02.18)
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 ManMan meinte dazu am 20.02.18:
Vielen Dank, auch für die Empfehlung!
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